Das Dorf liegt auf einer Höhe von 849 m.ü. M. am Fuss der zweiten Talstufe des Val Lavizzara und an der Mündung des Valle di Peccia in dieses; 39 Kilometer nordwestlich von Locarno. Hier mündet der Fiume Peccia in die Maggia. Zu Peccia gehörige Weiler sind Cortignelli, Veglia, Mogno, Piano di Peccia und San Carlo.[1]
Geschichte
Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1374 unter dem damaligen Namen Petia. Die Adelsfamilie Orelli von Locarno war 1369 dort begütert. 1374 nahm Peccia als Gemeinde an der Teilung der vicinia Lavizzara teil. Unter der Herrschaft der Eidgenossen ernannte Peccia einen der sieben Richter und drei Mitglieder des Rates der Lavizzara. Peccia war früher wegen seines Specksteins (Laveggio) und seines Käses, genannt della paglia, bekannt.
Die Pfarrei San Carlo wurde 1669 gegründet. Die Pfarrkirche wurde 1617 am Standort einer alten, im 16. Jahrhundert erwähnten Kapelle gebaut und 1857 von Giacomo Antonio Pedrazzi aus Cerentino[2] mit Malereien geschmückt. Das Pfarrregister beginnt 1679.[3]
Die bis dahin selbständige politische Gemeinde wurde am 4. April 2004 mit den früheren Gemeinden Broglio, Brontallo, Fusio, Menzonio und Prato-Sornico zur Gemeinde Lavizzara fusioniert. Peccia bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[4][5]
Neben dem Tourismus ist der Abbau von Marmor von Bedeutung. Oberhalb von San Carlo gibt es einen Steinbruch. Ausserhalb des Gefahrenbereiches können die riesigen abgebauten Steinquader besichtigt werden. Das Flüsschen Peccia ist voller Marmorsteine. Wegen des Cristallina-Marmors[7] hat sich eine Bildhauerschule angesiedelt, die Scuola di Scultura di Peccia.[8]
Giovanni Bianconi: Peccia. In: Vallemaggia. Edizioni L.E.M.A., Agno 1969.
Bruno Donati: «Nessuna forza umana potrà salvare da una rovina certa quello che resta del villaggio di Peccia.» «Il progetto per la nuova Peccia.» In: Bollettino della Società Storica Locarnese, a. 24, Locarno 2020, S. 140–150.
↑Celestino Trezzini: San Carlo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8: Supplement. Attinger, Neuenburg 1934, S. 148 (PDF Digitalisat), abgerufen am 23. Oktober 2017.
↑Celestino Trezzini: San Carlo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8: Supplement. Attinger, Neuenburg 1934, S. 148 (PDF Digitalisat), abgerufen am 23. Oktober 2017.