Das Dorf liegt auf 1281 m ü. M. im oberen Abschnitt des Val Lavizzara, am Fuss des Pizzo di Röd (2699 m ü. M.) und 44 km von Locarno entfernt.
Geschichte
Das Dorf wurde erstmal als Fuxio 1374 erwähnt. Fusio gehörte zur grossen vicinìa Lavizzara, die am 10. September 1374 zugunsten der Bildung der Gemeinden Broglio, Prato, Sornico, Peccia und Fusio aufgelöst wurde. Ein Rest der früheren Gemeinschaft besteht noch in der communella Fusio-Peccia-Prato-Sornico.[2]
Die Gemeinde wurde am 4. April 2004 mit den damaligen Gemeinden Broglio, Brontallo, Menzonio, Peccia und Prato-Sornico zur Gemeinde Lavizzara fusioniert. Fusio bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[3]
Kirche San Giovanni Battista im Ortsteil Mogno; nach der Zerstörung der bisherigen Kirche durch eine Lawine 1986 gemäss Plänen des Architekten Mario Botta neu errichtet,[6][9] mit Beinhaus[10]
Oratorium Santa Maria delle Grazie in der Fraktion Fontanedo[6]
frühmittelalterliche Siedlung im Ortsteil Mott Dorei[13][6]
Persönlichkeiten
Familie Balli von Fusio, seit dem 13. Jahrhundert erwähnt, mit Zweigen in Cavergno und Locarno (vom Ende des 18. Jahrhunderts an). Letztere hatte gemeinsam mit den Rusca die Patronatsrechte über die Kirche Santa Maria Assunta in Locarno inne. Vom 16. Jahrhundert an betätigten sich Angehörige der Familie, die sich durch eine bemerkenswerte Wandertradition auszeichnete, als Architekten im Leitmeritz; im 17. Jahrhundert hielten sich Vertreter der Balli aus dem Maggiatal in Rom auf.[14][15][16]
Valentino Balli (* 1764 in Fusio; † 1825 in Groningen), Kaufmann, Gründer des Handelshauses Balli.[14][17]
Giacomo Maria Balli (* um 1770 in Fusio; † nach 1801 ebenda), Politiker, Mitglied der tessinischen Tagsatzung 1801, wo er den Kanton Lugano vertrat.[14]
Giacomo Antonio Balli (* um 1775 in Fusio; † ebenda), Politiker, Abgeordneter im Tessiner Grossrat 1808–1815, er stimmte 1811 für die Abtretung des südlichen Kanton Tessin an die Cisalpinische Republik.[14]
Alessandro Valentino Balli (* 1796 in Fusio; † 1863 ebenda), Neffe des Valentino, Politiker, Abgeordneter im Tessiner Grossrat 1839–1848, im Nationalrat 1852–1854.[14]
Martino Signorelli: Storia della Valmaggia. Tipografia Stazione SA, Locarno 1972, S. 249, 254, 255, 277, 280, 291, 293, 332, 342–343, 348–349, 374–378, 406–408, 416.
Piero Bianconi: Fusio. In: Arte in Vallemaggia. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1937, S. 32; derselbe: Mogno. In: ebd., S. 11.
Giulio Foletti, Maria Rosaria Regolati Duppenthaler, Flavio Zappa: Fusio: chiesa parrochiale di S. Maria Assunta: la storia e il restauro. Parrocchia di Fusio c/o Studiodigrafica Grizzi, Fusio 2013.
Simona Martinoli u. a.: Fusio. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 262, 266–267.
↑Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 373.