Im oberen Viertel konnte sich Titelverteidiger Michael van Gerwen ins Viertelfinale vorspielen. Zunächst gewann er nach 0:1-Satzrückstand gegen Jelle Klaasen. Anschließend besiegte er Ricky Evans und den ehemaligen BDO-WeltmeisterStephen Bunting jeweils mit 4:0. Der LitauerDarius Labanauskas erreichte dagegen zum ersten Mal das Viertelfinale.[1] Dabei eliminierte er den an Nummer neun gesetzten Ian White und mit Steve Beaton ebenfalls einen ehemaligen BDO-Weltmeister.[1] Van Gerwen ging letztlich auch aus dem Viertelfinale siegreich hervor und qualifizierte sich damit zum siebten Mal für das Halbfinale.[2]
Im dritten Viertel schied der Sieger von 2018, Rob Cross durch eine deutliche Niederlage in der zweiten Runde gegen Kim Huybrechts früh aus. Der niederländische Spieler Raymond van Barneveld, der fünfmaliger Weltmeister (zuletzt 2007) und ehemalige Nummer 1 der Weltrangliste war, hatte im Voraus angekündigt, nach dieser Weltmeisterschaft seine Karriere zu beenden.[6] Er unterlag in seiner Erstrundenbegegnung Darin Young aus den Vereinigten Staaten. Zum Ende der Saison 2020 gab er jedoch sein Comeback bekannt, sodass es letztlich doch nicht seine letzte Weltmeisterschaft sein sollte. Der spätere Weltmeister von 2024, Luke Humphries überstand gegen Jermaine Wattimena ein Sudden death-Leg und bezwang dann Nico Kurz[7] und Huybrechts.[5] Damit erreichte er wie im Vorjahr das Viertelfinale. Noel Malicdem von den Philippinen stand ebenfalls kurz vor einem Sieg gegen einen Favoriten, den Schotten Peter Wright. Jedoch vergab Malicdem seinen Matchdart auf das Bullseye, Wright rettete sich durch ein 140er Finish ins Sudden-Death-Leg, das er gewann.[8] In der zweiten Runde schlug er dann Seigo Asada[9] und anschließend auch Jeffrey de Zwaan.[5] Im Viertelfinale setzte sich Wright schließlich 5:3 gegen Humphries durch. Somit erreichte er erstmals seit 2017 das Halbfinale.[2]
im unteren Viertel sorgte Fallon Sherrock in der ersten Runde für eine große Überraschung, da sie als erste Frau in der Geschichte eine Partie bei einer Weltmeisterschaft gewann.[10] Auch in der zweiten Runde spielte Sherrock stark und bezwang Mensur Suljović, die Nummer 11 der Setzliste. Der PDC-Vorsitzende Barry Hearn befand daraufhin eine neue Ära des Darts könne bevorstehen.[11] Letztlich verlor Sherrock in Runde drei gegen Chris Dobey.[12] Auch Gerwyn Price, der an Nummer drei gesetzt war, hatte im Duell gegen William O’Connor aus Irland Probleme. Im fünften und letzten Satz führte der Ire mit 3:2 Legs, warf allerdings auf das falsche Doppelfeld. Aus diesem Fehler schlug Price Profit und sicherte sich den Sieg.[13] Der an drei gesetzte Price bezwang außerdem John Henderson[14] und Simon Whitlock.[5] Er erreichte somit sein erstes WM-Viertelfinale. Zu ihm gesellte sich dreimalige BDO-Weltmeister Glen Durrant, der bei seinem Debüt den an sechs gesetzten Daryl Gurney[15] und Dobey übertrumpfte.[5] Das Viertelfinale gewann anschließend Price mit 5:1 – eine dominante Vorstellung.[2]
Das erste Halbfinale zwischen Price und Wright war von Sticheleien unter den Spielern geprägt. Wright gewann den ersten Satz gegen den Anwurf und tippte seinem Gegner anschließend auf die Schulter und schien einen Kommentar abzugeben. Dann verschwand er mit verschmitztem Lächeln zur Pause von der Bühne. Price glich später zum 1:1 aus und jubelte im Anschluss laut schreiend in Richtung Wright.[16] Beide Spieler gewannen zwei der nächsten vier Sätze, dann gewann Wright drei Sätze in Folge und entschied das Match für sich. Damit stand er zum zweiten Mal im Finale des Turniers.[17] Es gab keinen Handschlag zwischen den beiden Akteuren. Price beschwerte sich auf Twitter über Wrights Verhalten, entschuldigte sich aber später für seine Aussagen.[16]
Im zweiten Halbfinale zwischen van Gerwen und Aspinall gewann der Titelverteidiger den ersten Satz gegen den Anwurf, Aspinall glich umgehend zum 1:1 aus. Van Gerwen durchbrach dann erneut Aspinalls Anwurf, nur um den vierten Satz im Entscheidungsleg wieder abzugeben. Aspinall vergab einen Dart zum 3:2 und van Gerwen ging erneut in Führung. Den sechsten Satz gewann der Niederländer mit 3:0, hatte somit zwei Sätze Vorsprung. Aspinall gewann zwar noch den siebten Satz, aber van Gerwen holte die zwei nächsten Sätze und sicherte sich so einen Platz im Finale gegen Wright, eine Wiederholung des Finals von 2014.[17]
Im Finale an Neujahr 2020 gewann Wright den ersten Satz mit 3:2, nachdem van Gerwen einen Dart auf das Bullseye vergeben hatte, um den Satz mit einem 170er-Checkout zu gewinnen. Mit einem 3:1 im zweiten Satz ging Wright mit zwei Sätzen in Führung, doch van Gerwen kam mit einem 3:0 im dritten Satz und einem 3:2 im vierten Satz zurück. Wright verteidigte allerdings seine Führung im fünften Satz mit einem 3:0. Wright führte somit mit 4:2. Erneut versuchte sich van Gerwen heranzukämpfen, gewann den siebten Satz mit 3:1, aber Wright schlug mit einem 3:2 im achten Satz zurück. Nach einem weiteren 3:2 fehlte Wright nur noch ein Satz zum Sieg. Anschließend verließ van Gerwen kurzzeitig die Bühne, obwohl keine Pause angesetzt war, bemerkte allerdings seinen Irrtum und kehrte zurück. Im zehnten Satz gewann Wright das erste Leg. Van Gerwen verpasste dann die Doppel-12 zum Nine dart finish im zweiten Leg, gewann das Leg aber dennoch. Wright gewann das dritte Leg und warf nun zum Sieg an. Im dritten Versuch traf er die Doppel-10 und sicherte sich damit seinen ersten Weltmeistertitel.[18] Es war das erste Mal, dass Wright van Gerwen in einem Major-Finale besiegen. Mehrere Male war er zuvor an dem Niederländer gescheitert.[19] Bei der Siegerehrung war er in Tränen aufgelöst.[20]
Modus
Das Turnier wurde im Modus Best of Sets bzw. First to Sets und der Spielvariante Double-Out gespielt.
Ein Set gewann der Spieler, der als erstes drei Legs für sich entschied. Ein Leg gewann der Spieler, der als erstes genau 501 Punkte warf. Der letzte Wurf eines Legs musste auf ein Doppelfeld erfolgen.
Beim Stand von 2:2 Legs in einem entscheidenden letzten Set griff (außer in der 1. Runde) die Two-clear-Legs-Regel. Diese besagt, dass ein Spieler zwei Legs Vorsprung haben musste, um das Spiel zu gewinnen. Schaffte dies keiner der beiden Spieler, wurde das Spiel beim Stand von 5:5 in den Legs durch ein „Sudden-Death-Leg“ entschieden.
Teilnehmer
Qualifikation
Wie im Vorjahr nahmen an der Weltmeisterschaft 96 Spieler teil, diese kamen in diesem Jahr aus 28 verschiedenen Ländern. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus den 32 bestplatzierten Spielern der PDC Order of Merit vom 25. November 2019, den Top 32 nicht qualifizierten Spielern der PDC Pro Tour Order of Merit und 32 internationalen Spielern der World Championship International Qualifiers zusammen.
Zwei der 24 zusätzlichen Plätze wurden an weibliche Teilnehmer vergeben. Dazu kam je ein Qualifikant aus Afrika, China, Indien, Japan, Neuseeland und Südamerika sowie vier Qualifikanten aus Europa (Ost, Süd, Süd-West und West).
Die gesetzten Spieler (Top 32 der PDC Order of Merit) stiegen erst in der zweiten Runde ins Turnier ein.
Bei der Weltmeisterschaft 2020 wurden insgesamt £ 2.500.000 an Preisgeldern ausgeschüttet.[21] Erstmals wurde ein zusätzliches Preisgeld, in Höhe von £ 100.000, für zwei Nine dart finishes während der Weltmeisterschaft ausgerufen.
Das Preisgeld wurde unter den Teilnehmern wie folgt verteilt:
Die Tabelle nennt alle Spieler, die in einem Match einen Average von mindestens 100 erzielten. Bei mehrfach vertretenen Spielern wird dies durch die Zahl in Klammern angegeben.
↑ abcdPDC Darts Championship: Michael van Gerwen and Gerwyn Price into semi-finals. In: BBC Sport. 29. Dezember 2019 (bbc.com [abgerufen am 2. August 2024]).
↑PDC World Championship: Mikuru Suzuki loses 3-2, Luke Woodhouse beats Michael Smith. In: BBC Sport. 15. Dezember 2019 (bbc.com [abgerufen am 2. August 2024]).
↑Guardian sport: Peter Wright lights up PDC World Championship after power cut. In: The Guardian. 24. Dezember 2019, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 2. August 2024]).
↑Simon Burnton: Fallon Sherrock’s PDC world darts run ended by Chris Dobey. In: The Guardian. 27. Dezember 2019, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 2. August 2024]).
↑PDC World Darts Championship: Gurney beaten by Durrant in third round. In: BBC Sport. 27. Dezember 2019 (bbc.com [abgerufen am 2. August 2024]).
↑ abPDC World Championship: Gerwyn Price apologises for spat with Peter Wright. In: BBC Sport. 31. Dezember 2019 (bbc.com [abgerufen am 2. August 2024]).
↑Rob Smyth: Michael van Gerwen 3-7 Peter Wright: PDC world darts championship final – as it happened. In: the Guardian. 1. Januar 2020, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 2. August 2024]).
Die WDC wurde 1992 in Konkurrenz zur BDO gegründet und trägt seit 1994 ihre eigene Weltmeisterschaft aus. Im Juni 1997 änderte sie ihren Namen zu PDC. Die BDO wurde im Jahr 2020 aufgelöst, demnach trägt sie keine Weltmeisterschaft mehr aus. Stattdessen richtet nun die WDF eine eigene Weltmeisterschaft aus. Der mitunter ebenfalls als Weltmeisterschaft bezeichnete WDF World Cup wird nicht als World Professional Darts Championship gezählt.