Oscarverleihung 2011Übersicht aller ausgezeichneten Filme
Die Oscarverleihung 2011 fand am 27. Februar 2011 im Kodak Theatre in Los Angeles statt.[1] Es war die 83. Verleihung des Academy Award seit der ersten Verleihung 1929. Im Jahr der Oscarverleihung werden immer Filme des Vorjahres ausgezeichnet, in diesem Fall die Filme des Jahres 2010. Die Oscar-Nominierungen waren am 25. Januar 2011 in Beverly Hills bekanntgegeben worden. Als Favorit galt der Historienfilm The King’s Speech von Tom Hooper – die britische Produktion war in insgesamt zwölf Kategorien berücksichtigt worden und gewann vier Auszeichnungen (Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller – Colin Firth, Bestes Originaldrehbuch).[2] Ebenfalls viermal in technischen Kategorien wurde Christopher Nolans Science-Fiction-Film Inception prämiert. Ethan und Joel Coens Western-Remake True Grit hatte zehn Nominierungen erhalten, konnte jedoch keine der begehrten Statuetten gewinnen. David Finchers The Social Network hatte im Vorfeld die amerikanische Filmpreissaison lange Zeit dominiert.[3] Das Drama über den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gewann drei Auszeichnungen (Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Filmmusik, Bester Schnitt). Als Favoriten auf die Preise für die besten Darsteller galten neben Colin Firth die Golden-Globe-Preisträger Natalie Portman (Black Swan), Christian Bale und Melissa Leo (beide für The Fighter), die die Oscars auch gewinnen konnten. Deutsche Filmschaffende waren in den Nebenkategorien vertreten, blieben aber unprämiert. Jakob Schuh und Max Lang hatten für Der Grüffelo in der Kategorie Bester animierter Kurzfilm Berücksichtigung gefunden, mussten sich aber dem australischen Beitrag The Lost Thing geschlagen geben. Filmkomponist Hans Zimmer wurde für seine Arbeit an Inception zum neunten Mal für den Filmpreis nominiert. Der Münchner Stephan Trojansky konkurrierte mit Hereafter – Das Leben danach um den Oscar für die besten Spezialeffekte,[4] der aber an das Team von Inception verliehen wurde. Daten zur VerleihungDie Nominierungen wurden am 25. Januar 2011 von der Schauspielerin und letztjährigen Oscar-Gewinnerin Mo’Nique (Precious) und AMPAS-Präsident Tom Sherak bekanntgegeben. Die tatsächliche Verleihung fand traditionell einen Monat später statt. Die Auszeichnungen für Wissenschaft und Technik wurden wie bereits in den vergangenen Jahren in einer speziell dafür konzipierten Gala, am 12. Februar 2011, verliehen.[5] ModerationDurch die Gala führten die beiden Schauspieler Anne Hathaway und James Franco.[6] NeuerungenNachdem bereits 2010 zehn statt wie bislang fünf Filme in der Kategorie Bester Film nominiert wurden, hatte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences angekündigt, auch in zwei weiteren Kategorien Neuerungen einzuführen.
Einsendungen für die Kategorie „Bester Fremdsprachiger Film“Jedes Land konnte einen Film für die Kategorie Bester fremdsprachiger Film vorschlagen. Die Nominierungsfrist endete am 1. Oktober 2010. Insgesamt 66 Filme wurden eingereicht,[8] darunter erstmals Produktionen aus Äthiopien und Grönland.[9] Aus diesen Vorschlägen wählte ein Auswahlkomitee die fünf Oscarnominierungen aus.[10] Deutschland schickte Feo Aladags Drama Die Fremde ins Rennen.[11] Österreichs Kandidat war die österreichisch-italienische Koproduktion La Pivellina.[12] Die Schweiz hatte den französischsprachigen Film La petite chambre von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond nominiert.[13] Daneben wurden der Berlinale-Gewinner Bal – Honig für die Türkei und der thailändische Film Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben, der Sieger der 63. Filmfestspiele von Cannes, vorgeschlagen. Am 19. Januar 2011 gab die AMPAS eine Shortlist von neun Filmen bekannt, die für den Oscar nominiert werden konnten.[14] Im Gegensatz zu den Golden Globe Awards, die oft als Stimmungsbarometer für die Oscars interpretiert werden, blieben die Beiträge aus Frankreich, Italien und Russland unberücksichtigt. Kokuhaku (Japan, Regie: Tetsuya Nakashima), Und dann der Regen (Spanien, Regie: Icíar Bollaín), Geliebtes Leben (Südafrika, Regie: Oliver Schmitz) und Im Weltraum gibt es keine Gefühle (Schweden, Regie: Andreas Öhman) gelangten neben den fünf später nominierten Produktionen auf die Shortlist. Preisträger und NominierungenBester Filmpräsentiert von Steven Spielberg The King’s Speech – Iain Canning, Emile Sherman, Gareth Unwin
Beste Regiepräsentiert von Kathryn Bigelow Tom Hooper – The King’s Speech
Bester Hauptdarstellerpräsentiert von Sandra Bullock Colin Firth – The King’s Speech
Beste Hauptdarstellerinpräsentiert von Jeff Bridges
Bester Nebendarstellerpräsentiert von Reese Witherspoon
Beste Nebendarstellerinpräsentiert von Kirk Douglas
Bestes Originaldrehbuchpräsentiert von Javier Bardem und Josh Brolin David Seidler – The King’s Speech
Bestes adaptiertes Drehbuchpräsentiert von Javier Bardem und Josh Brolin Aaron Sorkin – The Social Network
Beste Kamerapräsentiert von Tom Hanks
Bestes Szenenbildpräsentiert von Tom Hanks Karen O’Hara, Robert Stromberg – Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
Bestes Kostümdesignpräsentiert von Cate Blanchett Colleen Atwood – Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
Bestes Make-Uppräsentiert von Cate Blanchett Rick Baker, Dave Elsey – Wolfman (The Wolfman)
Beste Filmmusikpräsentiert von Hugh Jackman und Nicole Kidman Trent Reznor, Atticus Ross – The Social Network
Bester Songpräsentiert von Jennifer Hudson „We Belong Together“ aus Toy Story 3 – Randy Newman
Bester Schnittpräsentiert von Robert Downey Jr. und Jude Law Kirk Baxter, Angus Wall – The Social Network
Beste Tonmischungpräsentiert von Scarlett Johansson und Matthew McConaughey Lora Hirschberg, Edward Novick, Gary Rizzo – Inception
Bester Tonschnittpräsentiert von Scarlett Johansson und Matthew McConaughey
Beste visuelle Effektepräsentiert von Robert Downey Jr. und Jude Law Peter Bebb, Chris Corbould, Paul Franklin, Andrew Lockley – Inception
Bester Animationsfilmpräsentiert von Mila Kunis und Justin Timberlake
Bester fremdsprachiger Filmpräsentiert von Russell Brand und Helen Mirren In einer besseren Welt (Hævnen), Dänemark – Susanne Bier
Bester animierter Kurzfilmpräsentiert von Mila Kunis und Justin Timberlake The Lost Thing – Andrew Ruhemann, Shaun Tan
Bester Kurzfilmpräsentiert von Amy Adams und Jake Gyllenhaal
Bester Dokumentarfilmpräsentiert von Oprah Winfrey Inside Job – Charles H. Ferguson, Audrey Marrs
Bester Dokumentar-Kurzfilmpräsentiert von Amy Adams und Jake Gyllenhaal Strangers No More – Karen Goodman, Kirk Simon
Ehren-OscarsWie jedes Jahr verlieh die Academy auch 2011 Ehrenoscars[15]:
Die Preisverleihung fand am 13. November 2010 in Los Angeles in Abwesenheit von Jean-Luc Godard statt.[16] WeblinksCommons: Oscarverleihung 2011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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