Daneben tritt Blanchett auch als Theaterschauspielerin in Erscheinung. Von 2008 bis 2015 führten sie und ihr Ehemann Andrew Upton die australische Sydney Theatre Company (STC) als künstlerische Leiter.
Blanchett wurde als zweites von drei Kindern einer Melbourner Lehrerin und eines texanischenChief Petty Officers geboren. Ihr älterer Bruder Bob wurde 1968, ihre jüngere Schwester Genevieve 1971 geboren. Die Australierin hat englische, schottische und französische Wurzeln und besitzt durch ihren Vater auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.[2] Ihr Vater starb an einem Herzinfarkt, als sie zehn Jahre alt war. Fortan musste die Mutter die drei Halbwaisen allein großziehen.[3][4]
Zunächst studierte sie Wirtschaftswissenschaften und Kunst an der University of Melbourne. Während eines Urlaubsaufenthaltes in Ägypten wurde sie für eine kleine Rolle als Tänzerin in einer lokalen Filmproduktion angeworben. Davon begeistert kehrte sie in ihre Heimat zurück und brach ihr Studium an der Universität ab, um eine Ausbildung zur Schauspielerin zu beginnen.
Kurz nach ihrem Abschluss am National Institute of Dramatic Art (NIDA) in Sydney erhielt sie Auszeichnungen für ihre darstellerische Arbeit auf der Bühne. So war sie 1993 die erste Schauspielerin, die in Sydney einen begehrten Kritikerpreis als bestes Talent wie auch als beste Schauspielerin bekam. Parallel zu ihrer Theaterarbeit trat sie erfolgreich in australischen Fernsehserien auf. Ihr erster Kinofilm war 1997 Paradise Road, in dem sie an der Seite von Glenn Close und Frances McDormand eine Kriegsgefangene in einem japanischen Lager auf Sumatra während des Zweiten Weltkriegs spielte.
Im Frühjahr 2006 gab die in den Vereinigten Staaten bis dahin nur als Filmschauspielerin bekannte Blanchett auch dort ihr erfolgreiches Bühnendebüt an der Brooklyn Academy of Music als Henrik IbsensHedda Gabler mit der Sydney Theatre Company.[5]
Ebenfalls 2006 trat sie in dem unter der Regie von Alejandro González Iñárritu entstandenen und von der Kritik vielfach als Meisterwerk[6] gefeierten sowie mit einem Golden Globe als bester Film ausgezeichneten Babel auf. Im selben Jahr spielte sie an der Seite von George Clooney in Steven SoderberghsThe Good German „eine perfekte Femme fatale“.[7] Und schließlich erhielt sie 2006 auch selbst eine Golden-Globe- und Oscar-Nominierung als Nebendarstellerin für ihre Rolle in dem Psychodrama Tagebuch eines Skandals. Blanchett und die in der Hauptrolle ebenfalls für einen Golden Globe und einen Oscar nominierte Judi Dench bieten ein „fesselndes Zusammenspiel“[8] als Lehrerinnen, deren zunächst freundschaftliche Beziehung sich in eine bittere Auseinandersetzung verwandelt.
Blanchett wurde am 22. Januar 2008 für ihre Hauptrolle in Elizabeth – Das goldene Königreich als beste Hauptdarstellerin und für ihre Nebenrolle in I’m Not There als beste Nebendarstellerin jeweils für den Oscar nominiert. Sie zählt damit zu den wenigen Schauspielerinnen, die in einem Jahr zweimal für einen Oscar nominiert waren. Am selben Tag starb Heath Ledger, bei dessen Beerdigung sie die Trauerrede hielt.
2012 übernahm Blanchett in den Hobbit-Verfilmungen wieder die Rolle der Elbenherrscherin Galadriel, die sie bereits in der Herr-der-Ringe-Trilogie verkörperte.[11]
2013 spielte Blanchett in Woody Allens Blue Jasmine eine blasierte Ehefrau in der New Yorker High Society, deren Leben aus den Fugen gerät, als ihr Ehemann wegen Börsenbetrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird.[12] Für diese Rolle wurde sie im März 2014 mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.[13]
2020 produzierte Blanchett die australische Miniserie Stateless, in der sie in einer Nebenrolle zu sehen ist. Die Serie beruht auf den wahren Begebenheiten um die Flugbegleiterin Cornelia Rau, die Missstände in der australischen Asylpolitik offenbarten.[14] Damit machte Blanchett auf die australische Flüchtlingspolitik aufmerksam.[15] In Australien fand die Erstausstrahlung am 1. März 2020 bei ABC statt. Weltweit wurde die Serie am 8. Juli 2020 bei Netflix veröffentlicht.
Im Dezember 2021 wurde ihr der Ehrenpreis bei der französischen César-Verleihung 2022 zuerkannt.[16]
Vielfach preisgekrönt wurde ihre Titelrolle in Todd Fields Drama Tár (2022). Für den Part einer gefeierten Dirigentin, gegen die Vorwürfe wegen übergriffigen Verhaltens erhoben werden, gewann sie erneut einen Golden Globe und BAFTA Award und ihre insgesamt achte Oscar-Nominierung.
Im März 2023 wurde sie als eine von zwölf Frauen in die Liste der Women of the Year 2023 des Time-Magazins aufgenommen.[17] Im selben Jahr bekleidete sie eine Hauptrolle in Warwick Thorntons Historiendrama The New Boy.
Cate Blanchett ist seit 1997 mit dem australischen Drehbuchautor Andrew Upton (* 1966) verheiratet; sie haben zusammen drei Söhne (* 2001, 2004 und 2008) und eine Adoptivtochter (* 2015).[19] Die Familie lebte mehrere Jahre im englischenBrighton, bevor sie 2007 zurück in die alte Heimat Australien zog und sich dort schließlich in einem Vorort von Sydney niederließ.
Filmografie (Auswahl)
1997: Heiraten ist Glückssache (Thank God He Met Lizzie)