Coppa VolpiDie Coppa Volpi (deutsch „Volpi-Pokal“) ist ein Preis, der bei den jährlich stattfindenden Filmfestspielen von Venedig verliehen wird. Die Auszeichnung wird in Anerkennung an die beste schauspielerische Leistung eines Darstellers und einer Darstellerin in einem Wettbewerbsfilm vergeben und wurde bei der dritten Austragung des Filmfestivals im Jahr 1935 erstmals verliehen. Zuvor waren bereits 1932 und 1934 unbetitelte Darstellerauszeichnungen an Fredric March (Dr. Jekyll und Mr. Hide) und Helen Hayes (Die Sünde der Madelon Claudet) bzw. Wallace Beery (Schrei der Gehetzten) und Katharine Hepburn (Vier Schwestern) verliehen worden. Bei der letzten Preisverleihung im Jahr 2022 waren die später Oscar-nominierten Darsteller Cate Blanchett (Tár) und Colin Farrell (The Banshees of Inisherin) erfolgreich. Die Coppa Volpi ist nach Giuseppe Volpi (1877–1947) benannt, einem italienischen Unternehmer und Politiker, der Präsident der Biennale di Venezia und Mitbegründer der Filmfestspiele von Venedig war. Die Preisträger erhalten als Siegestrophäe einen vergoldeten Pokal, der vom Wappen der Stadt Venedig geziert wird. PreisträgerBis 2019 am häufigsten mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet wurden US-amerikanische Schauspieler und Schauspielerinnen (34 Siege, inkl. Auszeichnungen für Nebendarsteller und Schauspielensemble), gefolgt von ihren Kollegen aus Frankreich (26), Italien (22) und Großbritannien (18). Je zweimal die Coppa Volpi erhielten die Franzosen Jean Gabin (1951 und 1954) und Isabelle Huppert (1988 und 1995), der Japaner Toshirō Mifune (1961 und 1965), die US-Amerikaner Shirley MacLaine (1960 und 1988) und Sean Penn (1998 und 2003), der Spanier Javier Bardem (2000 und 2004), die Italienerin Valeria Golino (1986 und 2015) und die australisch-amerikanische Schauspielerin Cate Blanchett (2007 und 2022). Umstritten war die Juryentscheidung von 1997, als der Sieg Victoire Thivisols als beste Darstellerin bekanntgegeben wurde.[1] Die Französin war bei den Dreharbeiten zu Jacques Doillons Drama Ponette vier Jahre alt, was eine Diskussion um den Einsatz von Kinddarstellern im Film nach sich zog. Bis heute ist Thivisol die jüngste Gewinnerin der Coppa Volpi. Künstler aus dem deutschsprachigen Film waren erstmals 1935 bzw. 1937 erfolgreich, als sich die Österreicherin Paula Wessely (Episode) und der Deutsche Emil Jannings (Der Herrscher) gegen die Konkurrenz durchsetzten. Als letzte deutsche Gewinner konnten sich Katja Riemann und Michael Fassbender in die Siegerlisten eintragen, die 2003 und 2011 für Rosenstraße bzw. Shame ausgezeichnet wurden. Zwischen 1993 und 1996 wurde zudem die Coppa Volpi in den Kategorien bester Nebendarsteller und beste Nebendarstellerin, 1993 einmalig ein Darstellerpreis für das beste Schauspielensemble verliehen. Bester DarstellerBis 2019 wurden 22 Mal Schauspieler aus den Vereinigten Staaten prämiert, gefolgt von ihren Kollegen aus Frankreich und Italien (je 10 Siege) sowie Großbritannien (9).
Beste DarstellerinBis 2019 wurden 17 Mal Schauspielerinnen aus Frankreich prämiert, gefolgt von ihren Kolleginnen aus den Vereinigten Staaten (10 Siege), Großbritannien und Italien (je 9). ¹ = 1952 wurde die eigentliche Preisträgerin Ingrid Bergman disqualifiziert, da ihre Stimme in dem italienischen Wettbewerbsfilm Europa 51 nachsynchronisiert war. Ehemals vergebene PreiseBester Nebendarsteller (1993–1996)
Beste Nebendarstellerin (1993–1995)
Bestes Schauspielensemble (1993)
Weblinks
Einzelnachweise
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