Ascaride wurde in Marseille als Tochter eines Italieners und einer Französin geboren.[1] Ihr Vater arbeitete als Vertreter für L’Oréal und spielte Amateurtheater, wodurch seine Tochter erstmals mit dem Theater in Berührung kam.[2] Ascarides Brüder sind der Schauspieler, Autor und Regisseur Pierre Ascaride und der Schriftsteller Gilles Ascaride. Sie studierte zunächst Soziologie auf der Universität in Aix-en-Provence, wo sie Robert Guédiguian kennenlernte. Sie wurde seine Ehefrau und Muse.[3]
Ascaride besuchte das Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris, wo sie bei Antoine Vitez und Marcel Bluwal Unterricht nahm,[4] und das sie 1979 abschloss. In den 1970er-Jahren debütierte sie in einem Stück ihres Bruders Pierre Ascaride am Theater. Es folgten erste kleinere Filmauftritte, darunter 1977 eine Nebenrolle in René FéretsLa communion solennelle. Ab den 1980er-Jahren trat sie in Filmen ihres Ehemanns Guédiguian in Erscheinung. Bis heute übernahm sie in jedem seiner Filme eine Rolle. Ihren großen Durchbruch hatte Ascaride 1998 in Guédiguians Film Marius und Jeannette – Eine Liebe in Marseille, für den sie mit dem César als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.
Im Jahr 2006 war Ascaride Mitglied der Jury des Filmfestivals Premiers plans in Angers und stand 2009 als Präsidentin der Jury des Filmfestivals Cinemed in Montpellier vor.[6]
Ascaride tritt neben ihrer Filmarbeit regelmäßig am Theater auf und war unter anderem in mehreren Inszenierungen des Théâtre du Rond-Point zu sehen.[7] Häufig arbeitete sie unter der Regie ihres Bruders Pierre Ascaride. Im Januar 2021 veröffentlichte Ascaride mit Bonjour Pa’. Lettres au fantôme de mon père ihr erstes Buch.[8]
Filmografie
1976: Antoine Vitez s’amuse avec Claudel et Brecht
1977: La communion solennelle
1980: À vendre
1980: Retour à Marseille
1981: L’inspecteur mène l’enquête, Folge Guitare brisée (TV-Serie)
1981: Les amours des années folles, Folge Le trèfle à quatre feuilles (TV-Serie)
1981: Der letzte Sommer (Dernier été)
1982: L’apprentissage de la ville (TV)
1982: Mozart (TV-Mehrteiler)
1983: Vive la sociale!
1985: Ki lo sa?
1985: Rouge midi
1989: Dieu vomit les tièdes
1990: Le coupeur d’eau
1990: L’ami Giono: Jofroi de la Maussan (TV)
1990: L’ami Giono: Onorato (TV)
1993: Geld allein macht glücklich (L’argent fait le bonheur)
1993: Wer kriegt denn hier ein Baby? (Grossesse nerveuse)
1995: Auf das Leben, auf den Tod (À la vie, à la mort!)
1998: César, Beste Hauptdarstellerin, für Marius und Jeannette – Eine Liebe in Marseille
1999: Auszeichnung als Mejor Actriz Extranjera („Beste internationale Schauspielerin“), Sant Jordi Awards, für Marius und Jeannette – Eine Liebe in Marseille