Oscarverleihung 2012Übersicht aller ausgezeichneten Filme
Die Oscarverleihung 2012 fand am 26. Februar 2012 im Hollywood & Highland Center (ehemals Kodak Theatre) in Los Angeles statt. Es war die 84. Verleihung der Academy Awards (englisch 84th Academy Awards) seit der ersten Verleihung 1929. Im Jahr der Oscarverleihung werden immer Filme des Vorjahres ausgezeichnet, in diesem Fall die Filme des Jahres 2011. Bereits im November 2011 waren die Ehrenpreise verliehen worden. Als bester Film setzte sich Michel Hazanavicius Stummfilm-Hommage The Artist durch, die in vier weiteren Kategorien preisgekrönt wurde. Auf dieselbe Anzahl an Preisen in Nebenkategorien kam Martin Scorseses Hugo Cabret. EckdatenDie Vorschläge, welche Filme in den einzelnen Kategorien nominiert werden können, konnten von den Mitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) in der Zeit vom 27. Dezember 2011 bis zum 13. Januar 2012 gemacht werden. Die Nominierungen wurden schließlich am 24. Januar 2012 im Samuel Goldwyn Theater bekanntgegeben. Die traditionelle Gala findet dann wie in den vorangegangenen Jahren einen Monat später statt.[1] ModerationAls Moderator der Gala wurde der Komiker und Schauspieler Billy Crystal engagiert, der zuvor bereits achtmal Gastgeber einer Oscarverleihung war.[2] KontroverseIm Vorfeld der Oscarverleihung gaben Produzent Brett Ratner und in weiterer Folge auch Eddie Murphy, der als Host durch die Show hätte führen sollen, den Rückzug von ihren Funktionen bekannt. Ratner stolperte bei einem Auftritt in der Howard Stern Show über homophobe Äußerungen. So wurde er bei der Promotion zu seinem Film Aushilfsgangster gefragt, ob er denn mit den Schauspielern auch probe. Ratner gab daraufhin zur Antwort: „Was ist das, proben? Proben ist was für Schwuchteln.“ In derselben Show hob er außerdem seine Kompetenzen als Liebhaber hervor („I have huge balls“) und stellte Lindsay Lohan im gleichen Atemzug mit Geschlechtskrankheiten auf eine Stufe. Da die US-amerikanischen Medien auf Ratners Aussagen mit Empörung reagierten, musste Ratner auf Anraten von AMPAS-Präsident Tom Sherak sein Amt als Produzent der Oscarverleihung aufgeben.[3] Infolgedessen gab Eddie Murphy, der zu den guten Freunden Brett Ratners zählt, bekannt, nicht als Moderator der Oscarverleihung zur Verfügung zu stehen.[4] NeuerungEnde Mai 2011 wurde bekannt, dass die AMPAS Überlegungen anstellt, wonach die Mitglieder der AMPAS die Nominierungen nicht mehr schriftlich auf dem Postweg, sondern online, via Internet bekannt geben dürfen. Das System der Briefwahl soll längerfristig abgeschafft werden.[5] Für den besten Film wurden erstmals zwischen fünf und zehn Filme nominiert, die mindestens fünf Prozent der Stimmen des bei der Vorauswahl beliebtesten Films erhalten haben. Weiter wurden die Regularien zur Kategorie Bester animierter Spielfilm geändert, so dass mindestens acht animierte Filme im Jahr veröffentlicht worden sein müssen, damit ein Preis in dieser Kategorie verliehen wird. Abhängig von der Zahl der Veröffentlichungen können bis zu fünf Filme nominiert werden. Zuvor musste diese Kategorie jedes Jahr durch das Board of Governors genehmigt werden.[6] Kandidaten aus dem deutschsprachigen RaumKategorie Bester fremdsprachiger FilmFolgende Filme aus dem deutschsprachigen Raum bewarben sich auf Vorschlag der jeweiligen Herkunftsländer um eine Nominierung für den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film:
Insgesamt reichten 63 Staaten ebenso viele Filme bei der Academy ein.[10] Kategorie Bester KurzfilmIm Dezember 2011 schafften es die beiden deutschen Beiträge Raju von Regisseur Max Zähle sowie Das Rauschen des Meeres von Torsten Truscheit und Ana Fernandes unter insgesamt 107 Bewerbungen in der Sparte Live Action Shorts (nicht animierte Kurzfilme) – in die engere Auswahl für die Nominierungen zum besten Kurzfilm. Am 24. Januar 2012 nominierte die AMPAS den Film Raju als einen von fünf Kandidaten für diesen Oscar.[11][12] Kategorie Bester DokumentarfilmFolgende Filme aus dem deutschsprachigen Raum gehörten zur engeren Auswahl für eine Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm:[13]
Kategorie Bestes KostümdesignDie deutsche Kostümbildnerin Lisy Christl wurde für ihre Arbeit an Roland Emmerichs Historienfilm Anonymus für den Oscar nominiert. Kategorie Beste visuelle EffekteDie visuellen Effekte in über 800 Einstellungen des Films Hugo Cabret wurden von dem deutschen Unternehmen Pixomondo unter anderem in Stuttgart, Frankfurt a. M. und Berlin erstellt.[15] Der Film erhielt in der Kategorie Beste visuelle Effekte den Oscar. Preisträger und NominierungenBester Filmpräsentiert von Tom Cruise
Beste Regiepräsentiert von Michael Douglas Michel Hazanavicius – The Artist
Bester Hauptdarstellerpräsentiert von Natalie Portman
Beste Hauptdarstellerinpräsentiert von Colin Firth Meryl Streep – Die Eiserne Lady (The Iron Lady)
Bester Nebendarstellerpräsentiert von Melissa Leo Christopher Plummer – Beginners
Beste Nebendarstellerinpräsentiert von Christian Bale
Bestes adaptiertes Drehbuchpräsentiert von Angelina Jolie Nat Faxon, Alexander Payne, Jim Rash – The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten (The Descendants)
Bestes Originaldrehbuchpräsentiert von Angelina Jolie Woody Allen – Midnight in Paris
Beste Kamerapräsentiert von Tom Hanks Robert Richardson – Hugo Cabret (Hugo)
Bestes Szenenbildpräsentiert von Tom Hanks Dante Ferretti, Francesca Lo Schiavo – Hugo Cabret (Hugo)
Bestes Kostümdesignpräsentiert von Cameron Diaz und Jennifer Lopez
Bestes Make-Uppräsentiert von Cameron Diaz und Jennifer Lopez Mark Coulier, J. Roy Helland – Die Eiserne Lady (The Iron Lady)
Beste Filmmusikpräsentiert von Penélope Cruz und Owen Wilson
Bester Songpräsentiert von Will Ferrell und Zach Galifianakis „Man or Muppet“ aus Die Muppets (The Muppets) – Bret McKenzie
Bester Schnittpräsentiert von Tina Fey und Bradley Cooper Kirk Baxter, Angus Wall – Verblendung (The Girl with the Dragon Tattoo)
Beste Tonmischungpräsentiert von Tina Fey und Bradley Cooper Tom Fleischman, John Midgley – Hugo Cabret (Hugo)
Bester Tonschnittpräsentiert von Tina Fey und Bradley Cooper Eugene Gearty, Philip Stockton – Hugo Cabret (Hugo)
Beste visuelle Effektepräsentiert von Emma Stone und Ben Stiller Ben Grossmann, Alex Henning, Robert Legato, Joss Williams – Hugo Cabret (Hugo)
Bester Animationsfilmpräsentiert von Chris Rock
Bester animierter Kurzfilmpräsentiert von Kristen Wiig, Maya Rudolph, Ellie Kemper, Melissa McCarthy, Rose Byrne und Wendi McLendon-Covey The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore – William Joyce, Brandon Oldenburg
Bester Kurzfilmpräsentiert von Kristen Wiig, Maya Rudolph, Ellie Kemper, Melissa McCarthy, Rose Byrne und Wendi McLendon-Covey Die Küste (The Shore) – Oorlagh George, Terry George
Bester Dokumentarfilmpräsentiert von Gwyneth Paltrow und Robert Downey Jr. Ungeschlagen (Undefeated) – Dan Lindsay, T. J. Martin, Richard Middlemas
Bester Dokumentar-Kurzfilmpräsentiert von Kristen Wiig, Maya Rudolph, Ellie Kemper, Melissa McCarthy, Rose Byrne und Wendi McLendon-Covey Saving Face – Gebt mir mein Gesicht zurück (Saving Face) – Daniel Junge, Sharmeen Obaid-Chinoy
Bester fremdsprachiger Filmpräsentiert von Sandra Bullock, zum Teil auf Deutsch, das sie als „Mandarin mit deutschem Akzent“ bezeichnete Nader und Simin – Eine Trennung (Jodaeiye Nader az Simin), Iran – Asghar Farhadi
Ehrenpreise
Die Verleihung der Ehrenpreise (Governors Awards) erfolgte am 12. November 2011 im Rahmen eines Dinners.[17] In MemoriamWie in jedem Jahr wurde auch 2012 den im Vorjahr verstorbenen Filmschaffenden durch einen kurzen Film gedacht. In der Reihenfolge, in der sie im Filmbeitrag zu sehen waren, waren das: Anmerkungen
WeblinksCommons: Oscarverleihung 2012 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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