Mike LeighMike Leigh, OBE[1] (* 20. Februar 1943 in Salford, Greater Manchester, England) ist ein britischer Theater- und Filmregisseur, Drama- und Drehbuchautor, Schauspieler und Bühnenbildner. Er gilt als Exponent des New British Cinema. LebenLeigh wuchs auf in einer jüdischen Immigrantenfamilie, deren Name ursprünglich Liebermann lautete, aber noch vor seiner Geburt anglisiert wurde; der Vater war Arzt in einem Arbeiterviertel nahe Manchester, die Mutter Krankenschwester. Mike Leigh empfand die fünfziger Jahre als ausgesprochen langweilig. Sein Rezept dagegen war exzessiver Kinobesuch. In Interviews behauptete er, es habe zwischen 1949 und 1960 keinen Film gegeben, den er nicht gesehen hätte. Ein Stipendium führte ihn an die Royal Academy of Dramatic Art (RADA) in London, wo er zwei Jahre lang Schauspiel studierte. Im Anschluss daran besuchte er die Camberwell Art School, die Abteilung für Bühnenentwürfe der Central School of Arts and Crafts und anschließend die London Film School. 1965 wurde in Birmingham sein erstes eigenes Theaterstück aufgeführt, weitere folgten. Zwei Stücke dienten später als Vorlagen für eigene Filme: Nuts in May (1975) und Abigail's Party (1977). 1967 arbeitete Leigh als Regieassistent bei der Royal Shakespeare Company. Insgesamt hat Leigh 22 Bühnenstücke geschrieben und inszeniert. Aber ihn frustrierte das „Flüchtige“ darin, deshalb wandte er sich verstärkt dem Filmschaffen zu, das er als das „Bleibendere“ ansah. „Im Hinblick auf die Dinge, die ich zu sagen versuche, gibt es absolut keinen Unterschied zwischen Film und Theater. Aber die Wahrheit ist, dass ich viel glücklicher bin, wenn ich Filme mache. Film ist mein natürliches Habitat.“[2] Um als Autorenfilmer unabhängiger zu sein, gründete er 1988 zusammen mit dem Produzenten Simon Channing-Williams die Produktionsgesellschaft Thin Man Films, die sich ausschließlich um seine eigenen Filme kümmern sollte. Die beiden arbeiteten rund 20 Jahre zusammen. Seit 1991 war Dick Pope bei Leighs Filmen für die Kameraarbeit verantwortlich. Zuletzt arbeiteten sie bei Hard Truths (2024) zusammen, Pope starb im Oktober 2024.[3] Leigh erhielt 2004 bei den Filmfestspielen von Venedig einen Goldenen Löwen für den Film Vera Drake mit Imelda Staunton in der Hauptrolle. Für Another Year erhielt er 2010 eine Einladung in den Wettbewerb der 63. Filmfestspiele von Cannes; das Drehbuch dazu brachte ihm 2011 seine siebente Oscar-Nominierung ein. 2008 lief sein Film Happy-Go-Lucky im Wettbewerb der Berlinale. Hauptdarstellerin Sally Hawkins wurde mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.[4] 2012 war Leigh Jury-Präsident der 62. Berliner Filmfestspiele. Im Jahr 2014 wurde er auf dem Reykjavík International Film Festival mit dem Puffin Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.[5] Zitate
Kinofilme
Fernsehfilme (Auswahl)
Auszeichnungen (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
|