Orgelbau Hardt ist ein deutsches Orgelbauunternehmen in Möttau. Der Familienbetrieb steht in der Nachfolge von Daniel Raßmann und wird seit 1906 in vierter Generation geführt.
Geschichte
Daniel Raßmann begründete im Jahr 1820 ein Unternehmen, das 1860 an seinen Sohn Gustav Raßmann überging. Dessen Geselle August Hardt (1861–1946) erwarb im Jahr 1896 den Betrieb und übernahm die Werkstatt, in der er ab den 1880er Jahren die Verantwortung übernommen hatte. Bis zum Tod von Gustav Raßmann im Jahr 1906 firmierte das Unternehmen unter dem Namen Raßmann.[1]
In zweiter Generation führte Alfred Hardt (* 1900 in Möttau; † 1960 ebenda), der bei G. F. Steinmeyer & Co. den Orgelbau 1925/26 erlernt hatte, ab 1930 den Betrieb fort. Er konzentrierte sich auf Reparatur- und Wartungsarbeiten im Raum Hessen-Nassau und spezialisierte sich auf den Bau von Spieltischen. Zwischen 1920 und 1940 sind deshalb kaum eigenständige Neubauten nachgewiesen.[2]
In dritter Generation übernahm der Enkel Günter Hardt (1933–2023) im Jahr 1953 die Firma. Unter seiner Leitung entstanden zahlreiche kleine Orgelneubauten im Gebiet des Taunus, des Westerwaldes und dem Raum Frankfurt. Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Restaurierung historischer Orgeln. Sein Sohn Uwe Hardt (* 1964) führt die Familientradition fort.[2]
Werkliste (Auswahl)
In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein angehängtes Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand oder zu Besonderheiten.
Literatur
- Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,1). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2.
- Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,2). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 2: L–Z. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1370-6.
- Hermann Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0, S. 199.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Orgelbau Hardt: Die Geschichte des Orgelbaus in Möttau, gesehen am 3. Januar 2014.
- ↑ a b Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. 1991, S. 199.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 1: A–K. 1975, S. 104.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 2: L–Z. 1975, S. 548.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 1: A–K. 1975, S. 383.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 1: A–K. 1975, S. 95.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 2: L–Z. 1975, S. 897.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 1: A–K. 1975, S. 376.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 2: L–Z. 1975, S. 602.
- ↑ Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 1: A–K. 1975, S. 526.
- ↑ Helmut Fritz: Orgelgeschichte der Ev. Laurentiuskirche Usingen (PDF-Datei; 4,5 MB), gesehen 3. Januar 2014.
- ↑ Hans Klotz: Das Buch von der Orgel. 10. Aufl. Bärenreiter, Kassel 1988, S. 98.
- ↑ Orgel in Eltville, abgerufen am 28. Juli 2020.