Im Lorscher Codex wurde Wißmar 774 (oder 779) in Urkunde 3121 bzw. 3696b erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Am 1. Januar 1977 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde im Zuge der hessischen Gebietsreform kraft Landesgesetz ein Teil des Stadtbezirks Wettenberg der neugegründeten Stadt Lahn.[4] Bei deren Auflösung infolge heftiger Proteste der Bevölkerung wurde Wettenberg am 1. August 1979 zur eigenständigen Gemeinde im Landkreis Gießen.[5]
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Wißmar unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[6]
Widmar – „in Widmare marca“, „in der Gemarkung Wißmar“ – (774 oder 779).[3]
Wisemare, de (788/789) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3709d, S. 200]
Wisemare marca, in (788/789) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3709d, S. 200]
Wisumera (780–802) [Kopiar um 1160, Codex Eberhardi 1 154 va und rb]
Wisomaren, in (780–802) [Kopiar um 1160, Codex Eberhardi 1 154 va und rb, S. 266, = Dronke, Traditiones, S. 35 Capitulum 6, Nr. 23 und 25 = Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, Nr. 420 und 422]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Wißmar angehört(e):[6][7]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [6]
Der Turm wurde ursprünglich kürzer und mit einem flachen, abgestumpften Dach erbaut; 1863/64 wurde er um eine achteckige Turmpyramide mit verschiefertem Fachwerkaufsatz ergänzt.
Der Innenraum der Kirche ist zweigeschossig mit einer umlaufenden Empore, die von 20 hölzernen tuskanischen Säulen getragen wird.
Die Kassettendecke ist nach antikem Vorbild mit goldenen Sternen auf blauem Grund verziert. Den Höhepunkt des Raumes bildet die Kanzel auf der Westseite der Empore gegenüber der Orgel.
Im Jahr 1992/93 wurde der Innenraum der Kirche aufwändig restauriert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das Hessische Holz- und Technikmuseum bietet Informationen rund um das Thema Holz und Holzverarbeitung und orientiert sich in seiner Gestaltung an der ehemaligen Wißmarer Zimmerei Kurt und Otto Winter. Zahlreiche Gerätschaften aus der Zimmerei sind im Museum zu besichtigen und werden zu besonderen Anlässen vorgeführt.[8]
Erholungsgebiet Wißmarer See mit seinem Dauercampingplatz und Minigolfanlage.[9]
Nördlich des Ortes liegt die kleine Siedlung Erlental mit einer Gaststätte, die an Wochenenden gerne von Spaziergängern und Radfahrern angesteuert wird. Dort beginnt ein Waldgebiet mit Fischteichen, das zum Wandern und Radfahren einlädt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr am zweiten August-Wochenende die Wißmarer Kirmes
Am Himmelfahrtstag der jährliche Krämer- und Märchenmarkt
Wirtschaft und Infrastruktur
Wißmar ist eine aus einem älteren Ortskern und einem Neubaugebiet bestehende Wohngemeinde; ergänzt durch ein kleines Gewerbegebiet südlich des Ortes Richtung Gießen.
Christian Kaufmann: Eine Bühne für das Wort: Die evangelische Kirche in Wißmar. In: Die Geschichte eines Dorfes an der Lahn. Wißmar 778 – 2003, hrsg. von Günter Hans, 2003. ISBN 3-9808830-2-7