Lage des Regierungsbezirks Koblenz in Rheinland-Pfalz
Der Regierungsbezirk Koblenz war eine von 1816 bis 1999 existierende Mittelbehörde mit Sitz in der Stadt Koblenz (bis 1926 Coblenz geschrieben). Er umfasste zuletzt den Norden des Landes Rheinland-Pfalz. Mit der Umstrukturierung der Landesverwaltung zum 1. Januar 2000 wurden dort die Regierungsbezirke aufgelöst und die Bezirksregierungen in die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) beziehungsweise Struktur- und Genehmigungsdirektionen (SGD) Nord und Süd überführt, die nunmehr für ganze Aufgabenbereiche und nicht mehr für alle Aufgaben innerhalb ihres bisherigen Bezirks zuständig sind. Ihre räumlichen Zuständigkeiten erstrecken sich daher teilweise auch auf das ganze Land. Der engere Zuständigkeitsbereich der SGD Nord umfasst das Gebiet des früheren Regierungsbezirks Koblenz zusammen mit dem früheren Regierungsbezirk Trier.
Die Geschichte des Regierungsbezirks Koblenz geht bis auf das Jahr 1815 zurück. Damals plante das Königreich Preußen nach dem Wiener Kongress seine Provinzen in zunächst 25 Regierungsbezirke einzuteilen, darunter auch Koblenz. Später kamen noch die Regierungen zu Trier, Aachen und Stralsund hinzu. Die Umsetzung erfolgte allerdings erst Anfang 1816, indem das General-Gouvernement des Mittel- und Niederrhein zum 21. April 1816 aufgelöst und die Verwaltungsgeschäfte ab dem 22. April 1816 auf die drei Regierungen übergingen, die im „Oberpräsidialbezirk des Großherzogtums Niederrhein“ gebildet wurden. Ab 1822 gehörte er zur Rheinprovinz. Sitz der Verwaltung war in der preußischen Zeit zuletzt das von 1902 bis 1906 erbaute preußische Regierungsgebäude in Koblenz, nach dem Zweiten Weltkrieg das nahe gelegene ehemalige Oberpräsidium der Rheinprovinz.
Bei der in Rheinland-Pfalz von 1969 bis 1974 vollzogenen Kreisreform wurden die Landkreise zu größeren Verwaltungseinheiten zusammengefasst. Von 1974 bis zu seiner Auflösung zum 1. Januar 2000 umfasste der Regierungsbezirk Koblenz somit die kreisfreie Stadt Koblenz sowie die oben genannten 10 Landkreise.
Regierungspräsidenten
Von 1825 bis 1888 führten die Vizepräsidenten als Stellvertreter des Oberpräsidenten (Chefpräsidenten) die Amtsgeschäfte der Regierung.
Hans Schubert: Die preußische Regierung in Koblenz. Ihre Entwicklung und ihr Wirken 1816–1918, Bonn 1925.
K. Müller: Der Regierungsbezirk Koblenz, Koblenz 1929.
Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S.280.
↑1950 erhielt Neustadt an der Haardt wieder den 1936 bis 1945 geführten Namen Neustadt an der Weinstraße
↑Obwohl bereits 1816 ein eigener Stadtkreis Coblenz vorgesehen war, erhielt dieser dann bei der endgültigen Einsetzung einen gemeinsamen Landrat mit dem Landkreis; erst 1887 wurde die Stadt Coblenz als Stadtkreis organisiert.
Ehemalige Regierungsbezirke im Land Rheinland-Pfalz