Die Arten der Opiliaceae sind immergrüne, verholzende Pflanzen, die als Bäume, Sträucher oder Lianen wachsen. Alle Arten der Opiliaceae Wurzelparasiten.[1]
Die wechselständig und meist zweireihig angeordneten Laubblätter sind meist gestielt. Auf großen Bereichen der einfachen, ganzrandigen Blattspreiten sind keine Blattadern erkennbar. Nebenblätter fehlen.
Generative Merkmale
Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) oder einige Arten haben zwittrige Blüten.
Die Blütenstände sind Trauben, Ähren oder Rispen und manchmal cauliflor. Bei vielen Arten sehen die jungen Blütenstände wie Kätzchen aus.
Die kleinen zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten sind meist vier- bis fünfzählig. Die einfache oder doppelte Blütenhülle, wenn vorhanden, besteht aus je meist vier bis fünf Kelch- und/oder Kronblättern, oder es sind drei bis acht gleichgestaltige Blütenhüllblätter vorhanden. In den männlichen Blüten sind vier bis fünf Staubblätter und meist ein Pistillode vorhanden. In den weiblichen Blüten sind zwei bis fünf Fruchtblätter zu einem meist oberständigen Fruchtknoten verwachsen und Staminodien können vorkommen. In den zwittrigen Blüten sind Staubblätter und ein Fruchtknoten enthalten. Es kann ein Diskus vorhanden sein.
Es werden Steinfrüchte mit einem großen, ölhaltigen Samen gebildet.
Systematik
Taxonomie
Die Familie Opiliaceae wurde 1886 durch Theodoric Valeton in Critisch Overzicht der Olacineae, 136 aufgestellt.[2] Typusgattung ist OpiliaRoxb.[2]
Champereia manillana(Blume) Merr.: Entgegen der bisherigen Einschätzung kommt sie laut Le et al. 2018 nur in Südostasien vor und nicht auch noch in weiteren Gebieten.[1]
OpiliaRoxb.: Die nur zwei Arten kommen beide im tropischen Afrika vor und eine ist auch im tropischen Asien, auf den Salomonen und im nördlichen Australien verbreitet.[1]
Daniel L. Nickrent et al.: A revised classification of Santalales. In: Taxon, Volume 59, 2010, S. 538–558.
Chi Toan Le, Bing Liu, Russell Barrett, Limin Lu, Jun Wen, Zhiduan Chen: Phylogeny and a new tribal classification of Opiliaceae (Santalales) based on molecular and morphological evidence: Phylogeny and classification of Opiliaceae. In: Journal of Systematics and Evolution, Volume 56, Januar 2018, S. 56–66. doi:10.1111/jse.12295
Paul Hiepko: Die Gattungsabgrenzung bei den Opiliaceae. In: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Band 84 („1971“), S. 661–663, 1972.
Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae I. Genera of the eastern Old World, excluding Opilia. In: Willdenowia. Volume 9, 1979, S. 13–56.
Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae II. Opilia Roxb. In: Willdenowia, Volume 12, 1982, S. 161–182.
Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae III. Urobotrya Stapf. In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Leipzig, Volume 107, 1985, S. 137–152.
Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae IV. Rhopalopilia Pierre and Pentarhopalopilia (Engler) Hiepko gen. nov. In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Leipzig, Volume 10, 1987, S. 271–291.
Einzelnachweise
↑ abcdefghijklmnopqrstuv
Chi Toan Le, Bing Liu, Russell Barrett, Limin Lu, Jun Wen, Zhiduan Chen: Phylogeny and a new tribal classification of Opiliaceae (Santalales) based on molecular and morphological evidence: Phylogeny and classification of Opiliaceae. In: Journal of Systematics and Evolution, Volume 56, Januar 2018, S. 56–66. doi:10.1111/jse.12295
↑ abOpiliaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 7. Mai 2020.
↑ abcd
Rafaël Govaerts: World Checklist of Seed Plants 1 (1, 2), 1995, S. 1–483, 1–529. MIM, Deurne.Opiliaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 6. Mai 2020.
Opiliaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.