Oberleitungsbus Offenbach am Main
Der Oberleitungsbus Offenbach am Main war das Oberleitungsbus-System der hessischen Stadt Offenbach am Main. Er war von 1951 bis 1972 Teil des Offenbacher Nahverkehrs und ersetzte einen Teil der Strecken der von 1884 bis 1963 bestehenden Straßenbahn Offenbach am Main. Zuständiges Verkehrsunternehmen waren die aus der Städtischen Straßenbahn Offenbach (SSO) hervorgegangenen Stadtwerke Offenbach, die heute als Offenbacher Verkehrs-Betriebe (OVB) firmieren. Der Offenbacher Oberleitungsbus wurde nach seiner Stilllegung durch Omnibusse ersetzt. GeschichteEinige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg entschied die Stadt Offenbach ihre Straßenbahn durch Oberleitungsbusse zu ersetzen. Die erste Obusstrecke war 5,6 Kilometer lang und führte als Durchmesserlinie vom Goethering im Nordend über die Kaiserstraße, den Hauptbahnhof, die Bismarckstraße, den Marktplatz, die Schloßstraße und die Mainstraße in den Stadtteil Bürgel. Sie wurde am 14. Juli 1951 eröffnet. Einen Tag später begann der planmäßige Verkehr der Linie 1.[1] Als Betriebshof wurde das Straßenbahn- beziehungsweise heutige Omnibus-Depot beim Alten Friedhof genutzt. Dieses war über eine circa 500 Meter lange Betriebsstrecke angebunden. Am 4. Oktober 1953 wurde eine Neubaustrecke vom Marktplatz ausgehend via Bieberer Straße und dem Stadion am Bieberer Berg bis zum Ostendplatz im Stadtteil Bieber eröffnet. Eine zweite Erweiterung führte ab dem gleichen Tag vom Hauptbahnhof zum Stadtkrankenhaus am Starkenburgring, dem heutigen Sana Klinikum Offenbach. Fortan verkehrte die Linie 1 vom Stadtkrankenhaus nach Bürgel, die neue Linie 2 vom Goethering nach Bieber. Das Obusnetz war nun elf Kilometer lang.[2] Die letzte Erweiterung erfolgte am 30. Oktober 1955, als im Norden der Abschnitt von Bürgel nach Rumpenheim und im Süden der Abschnitt vom Stadtkrankenhaus zum Buchrainweiher im Stadtteil Lauterborn in Betrieb gingen. Beide Neubauabschnitte wurden von einer neuen Linie 3 Buchrainweiher–Rumpenheim bedient. Damit erreichte das Obusnetz seine maximale Ausdehnung von 14,7 Kilometern. Letztlich war das Obusnetz damit deutlich umfangreicher als das frühere Schienennetz, so fuhren nach Bieber, zum Buchrainweiher und zwischen Bürgel und Rumpenheim nie Straßenbahnen. Ab 1963 war der Obus schließlich das einzige von der Stadt Offenbach selbst betriebene elektrische Verkehrsmittel. Damals wurde die letzte ausschließlich in Offenbach verkehrende Straßenbahnlinie 27 nach Tempelsee stillgelegt und der Betrieb der verbliebenen Straßenbahnlinie 16 ausschließlich mit Frankfurter Fahrzeugen durchgeführt.[3] Ursprünglich war geplant auch die Strecke nach Tempelsee auf Obusbetrieb umzustellen,[4] dieses Vorhaben wurde jedoch nicht mehr realisiert. Die Linien 1 und 3 wurden am 25. August 1967 auf Dieselbusbetrieb umgestellt, die Linie 2 folgte am 26. September 1972.[5] Ursprünglich war die endgültige Aufgabe des Obusverkehrs erst für Mitte Oktober 1972 vorgesehen. Sie musste jedoch vorgezogen werden, als ein Kranausleger in der Kaiserstraße die Oberleitung herunterriss. Dennoch erfolgte am 15. Oktober 1972 noch eine offizielle Abschiedsfahrt nach Bieber.[6] Fahrzeuge![]()
Teilweise führten die Solowagen auch Anhänger mit. Nach der Betriebseinstellung wurden je drei Solowagen (55 (III), 56 (II) und 68) und drei Gelenkwagen (88, 89, 90) an den Oberleitungsbus Kaiserslautern verkauft. Darunter befand sich auch der Wagen 55 (III), der heute im Verkehrsmuseum Frankfurt am Main ausgestellt ist. Zwei weitere Solowagen gingen 1967 an den Oberleitungsbus Rheydt (59, 60), ein weiterer Gelenkwagen (87) an den Oberleitungsbus Kapfenberg in Österreich. Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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