Georg Philipp Telemann gründet das Collegium Musicum, ein studentisches Musikensemble, das durch die hohe Qualität seiner Aufführungen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Berühmtheit erlangen und als Telemannsches bzw. Bachsches Collegium Musicum in die Musikgeschichte eingehen wird.
06. Dezember: François d’Agincour wird nach Probespiel zum Organisten an der Kirche Sainte-Madeleine-en-la-Cité in Paris ernannt.
John Abell tritt in London als Sänger in der Titelrolle der Oper The Judgement of Paris von Daniel Purcell auf.
Papst Clemens XI. bestätigt das von Papst Innozenz XII. 1698 erlassene Verbot sämtlicher Theater- und Opernaufführungen in Rom. Er wird dieses Verbot erst 1710 aufheben.
Johann Kuhnau tritt die Nachfolge von Johann Schelle als Thomaskantor in Leipzig an und wird diese Position bis zu seinem Tode ausüben. Außerdem bekleidet er ab diesem Jahr auch das Amt des Universitätsmusikdirektors.
Der 16-jährige Domenico Scarlatti wird Organist und Komponist der Hofkapelle des spanischen Vizekönigs in Neapel.
Georg Philipp Telemann beendet seine Schulausbildung am Gymnasium Andreanum in Hildesheim und schreibt sich als Student an der Universität Leipzig ein. Unter dem Druck seiner Mutter nimmt er sich vor, wie vorgesehen Jura zu studieren und sich nicht mehr mit Musik zu beschäftigen. Auf dem Weg von Magdeburg nach Leipzig macht Telemann in Halle Station, um den damals sechzehnjährigen Georg Friedrich Händel zu treffen. Mit ihm begründet er eine Freundschaft, die lebenslang halten wird.
Tomás de Torrejón y Velasco leitet die Musik zum Begräbnis des spanischen Königs Karl II. und kurz darauf die zum 18. Geburtstag von dessen Nachfolger Philipp V. Im gleichen Jahr wird seine ZarzuelaLa púrpura de la rosa auf einen Text von Calderón de la Barca aufgeführt, die als erstes musikalisches Bühnenwerk gilt, das in der Neuen Welt entstanden ist.
Der Sopranist Matteuccio, berühmt als „Nachtigall von Neapel“, verlässt Madrid nach dem Tode Karls II., für den er seit 1698 jeden Abend gesungen hatte, und geht nach Wien, wo er in den folgenden Jahren in den Opernaufführungen am kaiserlichen Hof für Leopold I. und Joseph I. singen und vom Kaiser mit einem Adelstitel geehrt werden wird (zum Marchese).
In Leipzig sammelt Georg Philipp Telemann mit Unterstützung des Bürgermeisters Franz Conrad Romanus eine Schar musikbegeisterter Kommilitonen um sich. Dieses bald Telemannisches Collegium Musicum genannte Ensemble entwickelt trotz der starken Fluktuation seiner studentischen Mitglieder eine feste Organisationsstruktur mit regelmäßigen Proben und Konzerten und spielt das neueste Repertoire auf professionellem Niveau.
In Ljubljana wird die Academia Philharmonicorum gegründet, der Vorläufer des Simfonični orkester Slovenske filharmonije (deutsch: Symphonieorchester der slowenischen Philharmonie).
Gioas re di Giuda (Libretto von Zaccaria Valaresso, ca. 1701, Venedig, Partitur verloren gegangen)
Instrumentalmusik
Orchester- und Ensemblemusik
Johann Joseph Fux – Concentus Musico-Instrumentalis, op. 1, sieben Partiten (Ouvertürensuiten, Sinfonien, Serenada) für verschiedene Besetzungen
Georg Muffat – Auserlesener mit Ernst und Lust gemengter Instrumental-Musik Erste Versamblung. 12 Concerti Grossi mit thematischem Material aus dem Armonico Tributo (Passau)
Johann Christian Schickhardt – Sieben Sonaten für Altblockflöte und Basso continuo, op. 1 (gewidmet Prinzessin Henriette Amalie von Nassau-Diez; veröffentlicht „kurz nach 1700“)[2]
Gambe
Marin Marais – Piècesde violes (2. Buch), 142 Stücke für 1 und 2 Solo-Gamben mit B.c.
↑Ian Spink: John Abell (i). In: Grove Music Online. Oxford University Press, 2001, abgerufen am 20. Oktober 2020 (englisch).
↑Neuausgabe in: Johann Christian Schickhard, Sechs Sonaten für Altblockflöte und basso continuo op. 1 (2 Bde.), rev. F. J. Giesbert, Mainz: Edition Schott, 1957.