Um das Jahr 1700 beginnt die „goldene Periode“ im Schaffen von Antonio Stradivari, in der viele berühmte Violinen, Bratschen, Violoncelli und Gitarren entstehen, darunter auch die Gitarre Rawlins.
00. Juli: Gemeinsam mit William Croft wird Jeremiah Clarke als Gentleman-extraordinary der Chapel Royal in London vereidigt, um nach dem Tod des bisherigen Amtsinhabers Francis Pigott dessen Organistenstelle zu übernehmen.
00. Oktober: Carlo Agostino Badia heiratet die Sopranistin Anna Maria Lisi, die ebenfalls am Wiener Hof angestellt ist.
Nach dem unerwarteten Verlust ihrer Freitische auf dem Lyzeum in Ohrdruf entschließen sich der 14-jährige Johann Sebastian Bach und sein Klassenkamerad Erdmann, ihre Schulausbildung in der Partikularschule des Lüneburger Michaelisklosters fortzusetzen. Erstmals werden Bach und Erdmann am 3. April bei der Verbuchung der Mettengeldzahlungen aufgeführt. Beide müssen kein Schulgeld zahlen, sind dafür aber verpflichtet, als Mettenchorsänger ihren Dienst zu tun. Im Gegensatz zu allen seinen Geschwistern und seinen Vorfahren, die die höhere Schulausbildung zugunsten einer Musikerlehre aufgegeben haben, entscheidet sich Bach für eine höhere Schulbildung, die zum Universitätsstudium qualifiziert.
Arcangelo Corelli wird zum dritten Mal in Anerkennung seiner musikalischen Verdienste zum Guardiano (dt.: „Wächter“ bzw. „Vorsteher“) der instrumentalen Abteilung der Musikergilde Congregazione di Santa Cecilia (später: Accademia Nazionale di Santa Cecilia) gewählt, ein Amt, das nur den hervorragendsten Musikern Roms angetragen wird. Corelli hatte diese Auszeichnung erstmals 1681 erhalten und war bereits 1684 wiedergewählt worden.
Giuseppe Torelli führt um 1700 das Musizieren eines Geigensolisten mit dem Orchester ein, damals eine bahnbrechende Neuerung.
Ein Inventar der Musikinstrumente von Prinz Ferdinando de Medici erwähnt zum ersten Mal ein Hammerklavier. Das vom CembalobauerBartolomeo Cristofori erfundene und gebaute Musikinstrument wird im Inventar als arpicembalo che fà il piano e il forte bezeichnet – also ein „Cembalo, das leise und laut spielen kann“. Das genaue Baujahr dieses Instrumentes ist nicht bekannt (es wird oft 1698 vermutet).