Ferdinando de’ Medici war vom Zeitpunkt der Thronbesteigung seines Vaters am 23. Mai 1670 Erbprinz der Toskana. Er regierte nie, da sein Vater ihn überlebte. Ferdinando war ein großer Förderer der Künste, speziell der Musik.
Bei der 1675 erfolgten Trennung seiner Eltern kehrte Ferdinandos Mutter nach Paris zurück, Ferdinando wurde unter die Obhut seiner Großmutter Vittoria della Rovere gestellt. Ferdinando war ein glänzender Reiter und hoch talentierter Musiker, spielte ausgezeichnet Cembalo und studierte den Kontrapunkt bei Gianmaria Paliardi sowie verschiedene Saiteninstrumente bei Piero Salvetti. Seine Liebesaffären betrafen häufig Männer, etwa den Musiker Petrillo oder den venezianischen Kastraten Francesco de Castris genannt „Cecchino“. Andererseits war die einst berühmte Sopranistin Vittoria Tarquini seine Geliebte.[2][3]
Die 1689 geschlossene Ehe mit Violante Beatrix von Bayern blieb kinderlos. Es wird vermutet, dass Ferdinando sich 1696 während des Karnevals von Venedig mit Syphilis infizierte. 1710 endeten seine 1679 begonnenen jährlichen Opernproduktionen in der Medici-Villa von Pratolino.
Nach dem Tod des Vaters regierte Ferdinandos jüngerer Bruder Gian Gastone, der kinderlos starb.
↑Diese Angabe machen eine italienische Website und die auf Barocksänger spezialisierte französische Website Quell'Usignolo (abgerufen am 4. Januar 2020)
↑Eleanor Selfridge-Field: A New Chronology of Venetian Opera and Related Genres, 1660-1760, Stanford University Press, 2007, S. 184–185 und Fußnote 314, online als Google-Book (englisch; abgerufen am 26. Oktober 2019)
↑Vittoria Tarquini dite la Bombace, online auf Quell‘usignolo (französisch; abgerufen am 27. Oktober 2019)