Der Stadtteil Molzbach liegt an den nordwestlichen Ausläufern der Rhön, im Naturpark Hessische Rhön und am Westrand des Biosphärenreservats Rhön. Der Hauptort Hünfeld befindet sich nordwestlich von Molzbach. Nördlich des vom Nüst-Zufluss Molzbach durchflossenen Ortes erhebt sich der Rößberg.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die vorgeschichtliche Besiedlung wird durch zahlreiche Hügelgräber der Bronze-, Hallstatt- und La-Tène-Zeit bewiesen, die nördlich des Ortes am Bomberg und südlich des Ortes am Sandstrauch freigelegt wurden. Grabbeigaben des Mädchens von Molzbach befinden sich im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Molzbach erfolgte im Jahr 1334.[1] Die katholische Filialkirche St. Anna wurde 1850/51 erbaut.
Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Molzbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[3][4]
Für Molzbach wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Molzbach angehört(e):[1][6]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Private Website[2][8]; Zensus 2011[9]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Molzbach 177 Einwohner. Darunter waren 3 (1,7 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 33 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[9]
Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 27 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 42 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Für Molzbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Molzbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 75,69 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Molzbach“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Udo Tischler zum Ortsvorsteher.[11]
Regelmäßige Veranstaltungen
Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch wird traditionell das Hutzelfeuer abgebrannt. Es soll den Winter austreiben und den Frühling einläuten.
Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 352–357.
↑Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Abs. 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 128 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.