Der Medienpreis Entwicklungspolitik wurde 1975 von Egon Bahr in seiner Funktion als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit gestiftet, und prämiert journalistische Arbeiten, die „das Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit für die Notwendigkeit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern fördern“.[1]
Die Preisvergabe erfolgt jährlich. Es werden meist vier bis fünf Preise vergeben – in den Kategorien Print, Radio, Fernsehen und Internet. Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert, die auf die Preisträger aufgeteilt werden.
Die Jury, die über die jeweiligen Preisempfänger entscheidet, hat fünf Mitglieder, von denen je eines vom Bundespräsidialamt und vom BMZ benannt wird. Die drei weiteren Jurymitglieder der Jury werden von Journalisten-Organisationen, den Sendeanstalten und von gesellschaftlichen Organisationen benannt.
2013 wurde der Preis neu ausgerichtet. Der Medienpreis Entwicklungspolitik heißt jetzt „Deutscher Medienpreis Entwicklungspolitik“ und wird gemeinsam vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Welle (DW) vergeben. Der Preis richtet sich fortan an Journalisten aus Afrika, Asien, Nah-Mittelost/ Nordafrika, Lateinamerika, Osteuropa und Deutschland.[2]
2. Preis: Wolfram Frommlet (Medien Magazin) für Erzählen – Gegen die Enteignung – Afrikanische Erzählkulturen und Neue Medien
2. Preis: Hartmut Hölscher für Eine Woche bei Halbnomaden am Baringo-See – Entwicklungshilfe im trockenen Nordwesten Kenias
3. Preis: Harald Gruber (Winnender Zeitung) für eine Artikelserie über das kleine Andendorf Perlamayo
3. Preis: Karin Walz (Esslinger Zeitung) für Der Raubbau in den Regenwäldern rächt sich
Sonderpreis: MEINE WELT, Zeitschrift zur Förderung des deutsch-indischen Dialogs
1988 (Hörfunk)
1. Preis: Karl Rössel (WDR) für Philippinos auf Schalke – Opelarbeiten im Slum
2. Preis: Roland Bunzenthal und Bärbel Röben (Hessischer Rundfunk) für Unser Geld regiert die Dritte Welt – Gibt es einen Ausweg aus der Schuldenkrise?
2. Preis: Bernd Girrbach (WDR) für Mosambik – Krieg, Hunger und die Rolle Südafrikas
2. Preis: Winfried Kurrath (Deutschlandfunk) für Hoffnung für Millionen – Die Menschheitsgeißel Lepra verliert ihren Schrecken
3. Preis: Karl-Albrecht Immel (Süddeutscher Rundfunk) für Heute im Gespräch: Hunger in Afrika – Ursachen und Hintergründe
1996
Seit 1996 wurden die Beiträge erst im darauffolgenden Jahr prämiert, vorher geschah dies immer im laufenden Jahr. Deshalb gab es 1996 keine Auszeichnungen.
1. Preis: Hanne Tügel (GEO) für Wird Kairo wieder zum Dorf?
2. Preis: Bartholomäus Grill (Die Zeit) für Lebensader für Makala – In Zaire bauen Dorfbewohner in Eigenregie zerstörte Straßen wieder auf – und plötzlich blüht der Handel
Sonderpreis
Manfred Kutsch und die Aachener Zeitung für Kleine Hände, krumme Rücken
1998
Fernsehen
3. Preis: Bärbel Scheele (ZDF) für 37° − Der Krieg war kein Spiel – Wie Kindersoldaten den Frieden lernen
Michael Mattig-Gerlach und Michel Weber (ORB): Keine Chance für Charles und Sidibé – Medizinischer Notstand in Westafrika
Hörfunk
1. Preis: Sabine Hammer (WDR 5) für Die Heroinmacher – Burma: Politik mit Opium, Geld und Waffen
2. Preis: Andreas Boueke (WDR 5) für Die Koreaner sagen immer nur: Arbeite weiter!
Sonderpreis
Redaktion der katholischen Missionszeitung kontinente für die Serie Fairer Welthandel
1999
Fernsehen
1. Preis: Christine Kruchen und Thomas Höpker (ARTE) für Tod im Maisfeld
Hörfunk
2. Preis: Karl Rössel (Deutschlandfunk) für Selbstbehauptung in Bildern – Die afrikanische Realität im Kino
Print
3. Preis: Eva Karnofsky (Süddeutsche Zeitung) für Die Verdammten von El Rodeo – Caracas: Eingeschmuggelt in die Hölle hinter Gittern
Sonderpreis
Hartmut Hölscher (Heilbronner Stimme) für seine Reportage Ruanda – Ein Land sucht Frieden
Seit 2000
2000
Hörfunk
1. Preis: Christoph Burgmer (Deutschlandradio) für Das steht so im Koran – Die islamische Ideologie der Taliban und die gesellschaftliche Realität in Afghanistan
Print
1. Preis: Karin Steinberger (Süddeutsche Zeitung) für Die Furcht vor dem entstellten Ich – Gewalt gegen Frauen in Bangladesh
2. Preis: Johanna Wieland (GEO) für Drei von sechs Milliarden – Geschichte dreier Kinder aus Afrika, Asien, Europa
Sonderpreis
Gesamtredaktionelle Arbeit der Redaktion von epd-Entwicklungspolitik (Kai Friedrich Schade, Konrad Melchers, Peter Bosse-Brekenfeld)
2001
Fernsehen
1. Preis: Michael Enger und Justus Fenner (Bayerischer Rundfunk) für Der Rebell vom Tigerberg – Bischof Lona und der trockene Kanal
Dr. Joachim Lang und Sandra Dujmovic für Tigerenten für Afrika – die Jahresaktion des Tigerenten Clubs.
2007
Fernsehen
1. Preis: Oliver Koytek und Jochen Schulze (ARTE) für Mathare – Hoffnung ist ein Ball aus Leder
Anerkennungspreis: Jutta von Stieglitz-Yousufy (ZDF-Theaterkanal / ARTE) für Getauschte Blicke – Theaterleben in Kabul
Hörfunk
2. Preis: Maja Dreyer (Deutsche Welle) für Im Frieden gegen die Wüste – Einstmals verfeindete Nomadenstämme in Kenia nutzen gemeinsam Wasser und Weiden
Print
3. Preis: Lars Abromeit und Simon Norfolk (GEO) für Flüchtlingslager – Neue Welten im Nirgendwo
Heike Dierbach und Karijn Kakebeeke (Zeitschrift emotion) für Der grausame Krieg gegen die Frauen
2008
Print
Charlotte Wiedemann: Dossier Die Demokratie der Armen vom 11. Oktober 2007 (ZEIT Nr. 42/07)