Die Gemeinde Möllenbeck liegt in einem Grundmoränengebiet, das sich von Neustrelitz und Neubrandenburg ostwärts bis in die Uckermark hinzieht. In diese hügelige Gegend sind sehr viele Seen oder Seenketten eingestreut. So auch in Möllenbeck: Hier reihen sich drei kleine Seen (ursprünglich fünf Seen) in Südwest-Nordostrichtung aneinander, die ein Graben miteinander verbindet. Südlich und östlich von Möllenbeck befindet sich der große Naturpark Feldberger Seenlandschaft. Möllenbeck liegt etwa 25 Kilometer von Neubrandenburg entfernt.
Teile des heutigen Gemeindegebietes waren im Mittelalter Besitz des Klosters Himmelpfort. Flatow und Warbende waren seit 1305 Teilbesitz des Klosters. 1438 wurde Flatow zum Vollbesitz, ebenfalls Warbende zu einem unbekannten Zeitpunkt. 1408 kam schließlich der Hof Meygreven in Klosterbesitz.
In Flatow ist eine Domäne des Landes/Freistaates Mecklenburg-Strelitz nachgewiesen und war größtenteils verpachtet an umliegende Gutsbesitzer, Größe 269 ha.[3]
Der Name Möllenbeck ist niederdeutsch und bedeutet „Mühlbach“ (1394 als to Mollenbeke erstmals erwähnt).[4] Im Ort entstand nachfolgend ein Rittergut. Besitzer wurden u. a. die briefadelige Familie von Borck, die aus Schweden kam, 1754 nobilitiert wurde und danach 1839 Aufnahme, zumeist auf Nachweisung des einhundertjährigen Aufenthalts in Mecklenburg, in die mecklenburgische Ritterschaft fand. 1820 erwarb der Nachfahre Karl August von Borck (1790–1860) Gut Möllenbeck und machte als Kammerherr in Mecklenburg-Strelitz sowie Klosterhauptmann zu Malchow Karriere, war verheiratet mit Karoline von Behr-Negendank.[5] Im Minorat, Erbe geht an den jüngsten Sohn, übernahm Felix von Borck (1834–1890) das Anwesen samt Nebengut Cammin. Aus seiner Ehe mit der Hofdame in Neustrelitz, Anna von Baumbach, stammt der Gutsnachfolger Karl August von Borck (1863–1929). Er war zwar standesgemäß Major a. D. und Rechtsritter des Johanniterordens; verkaufte aber das Möllenbecker Gut[6] nach 1923.[7] Seit etwa 1925[8] war Carl Brohme Gutsbesitzer. Um 1928 gehörten dazu 700 ha.
Quadenschönfeld: Das Herrenhaus wurde um 1800 im Auftrag von Friedrich von Warburg gebaut. Das Gut besaßen u. a. die Familien von Warburg bis (1774–1883) und von Bernstorff (1883–1945).
Stolpe wurde 1837 von Quadenschönfeld getrennt, als es Hellmut Otto Friedrich von Warburg übernahm. Gutsbesitzer waren danach kurz vor 1900 Großherzog Friedrich Wilhelm II. und ab 1920 Carl Michael zu Mecklenburg sowie ab um 1930 der Freistaat Mecklenburg-Strelitz. Unter dem NS-ReichsleiterMartin Bormann gehörte Stolpe zur Güterverwaltung Nord. Im Jahre 1945 wurde das Gutshaus von 1840 auf Befehl Bormanns durch ein SS-Kommando niedergebrannt.
Dienstsiegel
Die Gemeinde Möllenbeck verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE MÖLLENBECK * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[9]
Werner Lexow (1927–2004), in Möllenbeck geboren, Eisenbahner, Buchautor,[13] 1995 Preisträger des Annalise-Wagner-Preises
Rosalie von Borck (1830–1884), in Möllenbeck geboren,[14] heiratete 1858 ebenda den Grafen Friedrich von Oeynhausen-Brahlstorff[15]
Literatur
D. Zander: Stoff zur Landeskunde von Mecklenburg-Strelitz. Buchhandlung Barnewitz, Neustrelitz 1889, S. 166 f.
Georg Krüger-Haye: Kunst und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz, I. Band, II. Abtheilung: Das Land Stargard. Der Blumenhäger Silberfund (W. Karbe), die Amtsgerichte Fürstenberg, Feldberg, Woldegk und Friedland (1. Hälfte). Druck Bärensprung Schwerin, K-Verlag Brünslow (E. Brückner), Neubrandenburg April 1925, S. 158 ff.
Sabine Bock: Herrschaftliche Wohnhäuser auf den Gütern und Domänen in Mecklenburg-Strelitz. Architektur und Geschichte., Band 2, In: Beiträge zur Architekturgeschichte und Denkmalpflege, 7.1–3, Thomas Helms Verlag, Band 2, Schwerin 2008, ISBN 978-3-935749-05-3, S. 620–628.
↑Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
↑Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Landwirtschaftliches Adreßbuch für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. In: Niekammer (Hrsg.): Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher (Letzte Ausgabe). 4. Auflage. BandIV. Selbstverlag von Niekammer’s Güter-Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1928, S.269 (g-h-h.de).
↑Cornelia Willich: Ortsnamen in Mecklenburg-Strelitz. In: Mecklenburg-Strelitz. Beiträge zur Geschichte einer Region, Band 2, Verlag Steffen, Friedland in Mecklenburg 2002, ISBN 3-9807532-7-1, S. 6–23, hier S. 18.
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1910. 3. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha Herbst 1909, S. 73–74.
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B (Briefadel). 33. Jahrgang. 1941. Justus Perthes, Gotha Ende Oktober 1940, S. 61 f.
↑J. Vogel: Lithographie Herrenhaus Möllenbeck, Tondruck. In: Georg Christian Friedrich Lisch: Album Mecklenburgischer Schlösser und Landgüter in Abbildungen der Residenzen, Schlösser und Rittergüter der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz begleitet von historisch-statistisch-topographisch bearbeiteten Text, 3, Hrsg. Friedrich Wedemeyer, Druck J. G. Bach Leipzig, Dycksche Buchhandlung, Leipzig 1862/1863.
↑Vgl.: M. A. Becker: Die Sammlungen der Vereinten Familien- und Privatbibliothek Sr. M. des Kaisers, 3. Band, 1. Abtl., Druck Adolf Holzhausen, Wien 1882, S. 682.
↑Sabine Bock: Herrschaftliche Wohnhäuser auf den Gütern und Domänen in Mecklenburg-Strelitz. Architektur und Geschichte. In: Beiträge zur Architekturgeschichte und Denkmalpflege, 7.1–3, Band 2, Thomas Helms Verlag, Schwerin 2008, ISBN 978-3-935749-05-3, S. 730–736.
↑U. a.: Eisenbahnen in Mecklenburg-Strelitz, Neubrandenburg 1995.
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1910, 83. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 8. November 1909, S. 647.
↑Julius Graf von Oeynhausen: Geschichte des Geschlechts von Oeynhausen. Aus gedruckten und ungedruckten Quellen. 3. Band (Theil): Biographische Bearbeitung. Hrsg. Hermann Grotefend, Verlag Wilhelm Rommel, Frankfurt/Main 1889, S. 261.