Die Liste der Stolpersteine in Duisburg-Mitte enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Duisburg-Mitte verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Duisburg lebten und wirkten. Es ist bekannt, dass etwa 1300 Juden zur Zeit des Nationalsozialismus in Duisburg lebten.
Hier wohnte Wilhelm Kühlen Jg. 1912 seit 1938 mehrmals verhaftet/verurteilt $ 175 1940 Emslandlager Neustustrum 1940 Zuchthaus Celle Schicksal unbekannt
Abraham Adolf Kaiser wurde am 6. März 1874 in Herlinghausen bei Warburg geboren und war wohnhaft in Berlin und Duisburg. Er wurde vom 17. November 1938 bis 15. Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert und am 13. Januar 1942 mit seiner Frau von Berlin in das Ghetto Riga deportiert.[2]
Mainstraße 15
Mathilde Kaiser
geb. Rosenbaum
Jg. 1881
deportiert 1942
ermordet in
Riga
Mathilde Rosenbaum wurde am 3. November 1881 in Rees geboren und war wohnhaft in Berlin und Duisburg. Sie wurde am 13. Januar 1942 mit ihrem Mann von Berlin in das Ghetto Riga deportiert.[3]
Mainstraße 15
Louis Reinauer
Mainstraße 15
Paula Reinauer
Mainstraße 15
Josef Lucas
Mainstraße 15
Elfriede Lucas
Mainstraße 15
Gertrude Lucas
Mainstraße 15
Julius Joel Heimann
Mainstraße 15
Martha Heimann
Mainstraße 15
Olga Ulmer
Mainstraße 15
Lisette Ulmer
Mainstraße 15
Betty Löwenwärter
Mainstraße 50
Julius Klestadt
Mainstraße 50
Martha Klestadt
Pulverweg 52
Werner Bangert
Hier wohnte Werner Bangert Jg. 1917 mehrmals verhaftet zuletzt 1942 'Vorbeugehaft' Sachsenhausen ermordet 17.7.1942
Rabbiner-Neumark-Weg 1
Gottfried Könzgen
Rabbiner-Neumark-Weg
August Zgorzelski
12. Sep. 2018
Hier wohnte August Zgorzelski Jg. 1904 verhaftet 29.4.1938 1939 zwangssterilisiert 1941 verurteilt §175 Gefängnis Anrath 1943 Buchenwald ermordet 8.1.1944
der Stolperstein wurde ursprünglich vor dem Wohnhaus Thesens in der Nibelungenstraße 95 verlegt, 2019 befand er sich aus unbekannten Gründen vor dem Haus Straußstraße 12 ()
Hier wohnte Wilhelmine Struth geb. Vreede Jg. 1904 erschossen 2.2.1933 in ihrer Wohnung
Die „unliebsame“ Arbeiterfrau (aktiv in der Deutschen Arbeiterbewegung und Kassiererin der KPD in Wanheimerort) Wilhelmine Struth (* 1904) wurde am 2. Februar 1933 von der SS durch das Fenster ihres Wohnhauses erschossen.[4]
Ginsterstraße 14
Michael Rodenstock
Hier wohnte Michael Rodenstock Jg. 1885 Gewerkschafter Ermordet 2. Mai 1933
Michael Rodenstock war Gewerkschafter, Distriktvorsitzender der SPD Wanheimerort und Ratsmitglied von Duisburg. Er wurde (zusammen mit Julius Birck, Emil Rentmeister und Johann Schlösser) kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten von Angehörigen der SA in einen Keller an der Ruhrorter Straße verschleppt, gefoltert und am 2. Mai 1933 erschlagen.[4]
Schmiedestraße 15
Heinrich Bachler
Hier wohnte Heinrich Bachler Jg. 1900 Im Widerstand KZ Brauweiler KZ Borgermoor tot 1944 an Haftfolgen
Heinrich Bachler wurde (als Mitglied der KPD) am Tag des Reichstagsbrandes in „Schutzhaft“ genommen und über das KZ Brauweiler ins KZ Börgermoor verbracht. Dort starb er am 14. Januar 1944 an den Folgen der unmenschlichen Haftbedingungen.[4]
Literatur
Andreas Kinast: „Das Kind ist nicht abrichtfähig.“ Euthanasie in der Kinderfachabteilung Waldniel 1941–1943. Böhlau Verlag, Köln, 2014, ISBN 978-3-412-22274-1; Buchauszug (PDF)
Martin Dietzsch: Dreihundert Stolpersteine in Duisburg. (PDF, 61,5 MB) Eine Bestandsaufnahme. November 2019. Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 2019, abgerufen am 16. März 2022.
Cordula Klümper: Duisburger Juden gestern und heute. (PDF, 22,1 MB) Gesellschaft für Christlich‐Jüdische Zusammenarbeit Duisburg‐Mülheim‐Oberhausen e. V. und Salomon‐Ludwig‐Steinheim‐Institut für deutsch‐jüdische Geschichte an der Universität Duisburg‐Essen, 2009, abgerufen am 8. April 2022.
Stolpersteine in Duisburg. (PDF, 3,2 MB) Wir erinnern an Naziopfer und zwei Täter. Evangelischer Kirchenkreis Duisburg und Evangelisches Familienbildungswerk, 2005, abgerufen am 8. April 2022.
Jenny Bünning; Kurt Walter: Stolpersteine in Duisburg. (PDF, 1,7 MB) Band II. Erinnerung an Opfer der Nazidiktatur. Gedenksteine 2006-2009. Evangelischer Kirchenkreis Duisburg und Evangelisches Familienbildungswerk, 2009, abgerufen am 8. April 2022.
Rudolf Tappe, Manfred Dietz: Tatort Duisburg 1933–1945. Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus. Geschichtskommission der VVN-Bund der Antifaschisten /Kreis Duisburg. Klartext Verlag, Essen 1989, ISBN 3-88474-140-3
Rudolf Tappe, Manfred Dietz: Tatort Duisburg 1933–1945. Band II: Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus. Geschichtskommission der VVN-Bund der Antifaschisten /Kreis Duisburg. Klartext Verlag, Essen 1993, ISBN 3-88474-023-7
Tatort Duisburg 1933–1945. (PDF, 55,8 MB) VVN/BdA Duisburg e. V., 15. September 2018, abgerufen am 14. April 2022.