Diese Liste der Stolpersteine in Monheim am Rhein enthält die Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig in der mittleren kreisangehörigen Stadt Monheim am Rhein im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Düsseldorf verlegt wurden. Auf der Oberseite der Betonquader mit zehn Zentimeter Kantenlänge ist eine Messingtafel verankert, die Auskunft über Namen, Geburtsjahr und Schicksal der Personen gibt, derer gedacht werden soll. Die Steine sind in den Bürgersteig vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingelassen. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Monheim am Rhein lebten und wirkten.
HIER BEFAND SICH VON 1940 BIS 1945 DAS STAMMLAGER 1313 HIER WAREN MINDESTENS 44 FRANZÖSISCHE KRIEGSGEFANGENE INTERNIERT DIE KRIEGSGEFANGENEN MUSSTEN – ENTGEGEN DER GENFER KONVENTION – ZWANGSARBEIT LEISTEN IN DER BAUMBERGER LANDWIRTSCHAFT – IN DER INDUSTRIE – IM HANDWERK
Verlegte Stolpersteine
In Monheim am Rhein wurden 66 Stolpersteine an 21 Anschriften verlegt.
HIER ARBEITETE JADOR STEPURKO JG. 1889 UKRAINE ZWANGSARBEIT SEIT 1942 TOT 26.2.1945
Frohnstraße 9 (Frohnhof)
Jador Stepurko
HIER WOHNTE UND ARBEITETE WARWARA STEPURKO JG. 1895 SOWJETUNION ZWANGSARBEIT SEIT 1942 BEFREIT
Frohnstraße 9 (Frohnhof)
Warwara Stepurko
HIER ARBEITETE ANNA SZCZOTKA JG. 1917 POLEN ZWANGSARBEIT SEIT 1941 TOT AN DEN FOLGEN
Opladener Straße 79
Anna Szczotka
HIER ARBEITETE WLADISLAW SZCZOTKA JG. 1911 POLEN ZWANGSARBEIT SEIT 1941 BEFREIT
Opladener Straße 79
Wladisław Szczotka
HIER ARBEITETE STANISŁAW TOMCZYK JG. 1919 POLEN ZWANGSARBEIT SEIT 1939 TOT 21.2.1945 BOMBENANGRIFF
Kapellenstraße 36
Stanisław Tomszyk
HIER WOHNTE UND ARBEITETE GERARDUS TUKKER JG. 1921 NIEDERLANDE ZWANGSARBEIT SEIT 1944 TOT 21.2.1945 BOMBENANGRIFF
Industriestraße 2 (Hefefabrik Uniferm und ehem. Rheinische Pappenfabrik)
Gerardus Tukker
HIER ARBEITETE BOLESŁAW URBANIAK JG. 1921 POLEN ZWANGSARBEIT SEIT 1940 BEFREIT
Parkstraße 6 (Hof Bamberg)
Bolesław Urbaniak
HIER ARBEITETE STEFAN URBANIAK JG. 1916 POLEN ZWANGSARBEIT SEIT 1940 TOT AN DEN FOLGEN 21.3.1945
Parkstraße 6 (Hof Bamberg)
Stefan Urbaniak
HIER WOHNTE UND ARBEITETE JOHANNES DE WAAL JG. 1920 NIEDERLANDE ZWANGSARBEIT SEIT 1944 TOT 21.2.1945 BOMBENANGRIFF
Industriestraße 2 (Hefefabrik Uniferm und ehem. Rheinische Pappenfabrik)
Johannes de Waal
HIER WOHNTE UND ARBEITETE ROMAN WASCHENIN JG. 1904 SOWJETUNION ZWANGSARBEIT SEIT 1944 BEFREIT TOT 3.6.1945
Frohnstraße 44 (Kettenfabrik Pötz & Sand)
Roman Waschenin
HIER WOHNTE UND ARBEITETE WARWARA WERNIGORA JG. 1909 UKRAINE ZWANGSARBEIT SEIT 1942 TOT 21.2.1945 BOMBENANGRIFF
Frohnstraße 44 (Kettenfabrik Pötz & Sand)
Warwara Wernigora
HIER ARBEITETE KAZÍMIERZ ZAŁĘWSKI JG. 1914 POLEN ZWANGSARBEIT SEIT 1941 TOT AN DEN FOLGEN NOV. 1941
Bleer Straße 201 (ehemaliges Gut Blee)
Kazimierz Załewski
Verlegungen
5. November 2015: Ernst Kolisch
Juni 2019: Leienstraße und Schallenstraße in Baumberg, Rheinpromenade/Ecke Krischerstraße, Frohnstraße 9 und 44 sowie Industriestraße[1]
Die Existenz zweier Stolpersteine, die in der Industriestraße 2 verlegt worden sein sollen, konnte bislang nicht verifiziert werden. Es handelt sich um Stolpersteine für den Niederländer Johannes Wilhelm Huygevoort, der im Rhein ertrank, und für den Franzosen Jules Lhomme, der an Lungentuberkulose erkrankte und in den letzten Tagen des NS-Regimes im Krankenhaus Opladen starb. Angekündigt wurde die Verlegung von weiteren acht Stolpersteinen, die im Jahr 2021 verlegt werden sollen. Vor dem Haus Frohnstraße 26 sollen Stolpersteine an Isidor Herz, Helene und Hermann Wagner erinnern. Die vor dem Haus Frohnstraße 14 liegenden fünf Stolpersteine sollen ergänzt werden durch Stolpersteine für vier Mitglieder der Familie Blumenfeld sowie für Walter Herz.[2]