Beispiel für die späte Holzbauweise, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung. Beide Erdgeschosse massiv, Obergeschoss Fachwerk, eine Scheune mit hofseitigem Giebel, dort Zierfachwerk. Nach Prüfung am 14. September 2006 Denkmalwert bestätigt.
Bau- und heimatgeschichtlich von Bedeutung. Kleines Wohnhaus und große Stallscheune, breit gelagert, angebaut, Porphyrbruchstein, Porphyrgewände, Drempel, im Giebel Rad-, Schlitz- und Zwillingsfenster.
2. Hälfte 18. Jahrhundert (Wirtschaftsgebäude); bezeichnet mit 1796 (Gutsscheune)
Bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Herrenhaus (Nummer 24): barocker Teil zweigeschossig, verputzt, Stichbogenportal mit Schlussstein, Porphyr- und Sandsteingewände, Anbau verputzt, neobarocker Giebel mit kräftigen Voluten und Gesimsen, Pilastergliederung, bei Sanierung 2007 große Teile des Originalbestandes entfernt u. a. Volutengiebel, nach Fortsetzung der Sanierungsarbeiten wurde auch das Obergeschoss sowie jegliche Konstruktionsteile im Inneren entfernt, daher wird das Herrenhaus aus der Denkmalliste gestrichen
Gutscheune (Nummer 28): breitgelagerter, barocker Baukörper, Bruchsteine mit Porphyrgewänden, Krüppelwalmdach
2. Scheune (Abbruch vor 2007): aus zwei Gebäudeteilen bestehend, Anbau mit Mezzanin, dort Porphyrgewände, Hechtgaupe, ursprünglich neben der Scheune auf Flurstück 435f stehend
Wirtschaftsgebäude mit Wohnnutzung (Nummer 30): zweigeschossiger Bruchsteinbau mit großem Tor und zugesetztem Rundbogenportal, vermutlich mehrere Bauphasen, älteste Teile (Kellergeschoss) möglicherweise 16. oder 17. Jahrhundert
Parkanlage: Ost-Bereich des ehemaligen landschaftlichen Gartens (Restfläche mit Wiese und Gehölzrand)
Erschließung: im Bogen geführte Zufahrt mit Allee
Einfriedung: Hof mit Resten der Einfriedungsmauer, ehemaliger landschaftlicher Garten (West-Bereich heute mit Einfamilienhäusern überbaut) mit Einfriedungsmauer aus Bruchsteinmauerwerk zum Teil als Stützmauer
Gehölze: an der Zufahrt Allee (14 Winterlinden, davon sechs Bäume am Außenbogen und acht Bäume am Innenbogen), Solitärbaum (Eiche) am Herrenhaus, im Südosten der Gutsanlage Reste einer Obstbaumallee
Wasser: Teichanlage mit fünf Teichen (von West nach Ost: Schaafteich, Brauteich, Kanicketeich, Inselteich, Mühlteich) und den dazugehörenden Dämmen, drei weitere kleine trockene Teiche im Osten des Gutshofes
Bedingt durch weitgehende Zerstörung des ehemaligen Rittergutes bzw. Überformung und der Tatsache, dass auch der Garten nur in Teilen erhalten blieb, wird keine Ausweisung als Gartendenkmal vorgenommen (D. Koch, 18. Dezember 2013).
Obergeschoss Fachwerk, Bestandteil der Siedlung entlang der Chemnitzer Straße, baugeschichtlich von Bedeutung. Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Giebel und Dach Schiefer, Anbau. Nach Prüfung am 14. September 2006 Denkmalwert bestätigt.
Ortsgeschichtliche Bedeutung. Zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Porphyrgewänden, Stichbogenportale mit Schlussstein, im Giebel Okuli, Zahnschnitt-Kranzgesims.
In Hanglage, qualitätvoller, gut erhaltener gründerzeitlicher Wohnbau mit bemerkenswerten dekorativen Details, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossiges Gebäude, weit ausladende, L-förmig abgewinkelte Satteldächer, Erdgeschoss vereinfachend überformt, Eckrustika, Obergeschoss ziegelverkleidet, gliedernde Elemente in Putz, schmuckreicher Wintergarten in Holz, originale Holzfenster und Dachdeckung mit verzierten Firstziegeln.
1. Hälfte 19. Jahrhundert (Wohnstallhaus und Seitengebäude); 2. Hälfte 19. Jahrhundert (Scheune); laut Eigentümer 1927 (Scheunenanbau)
Gut erhaltene Hofbebauung mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion, besonders bemerkenswert die noch vorhandene Pflasterung des Hofes, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung. Wohnstallhaus mit Satteldach, einfaches Fachwerk mit wenigen Streben, Portal mit Steingewände und vorkragender Verdachung, Backhaus, Seitengebäude mit Steingewänden, Obergeschoss Fachwerk, Kreuzstockfenster erhalten, Erdgeschoss Bruchstein, Scheune späteres 19. Jahrhundert, langseitig einfühlsam angefügte Scheunenerweiterung.
Auf Grund ihrer Geschlossenheit und ihres guten Erhaltungszustandes bemerkenswerte Anlage, Stallgebäude mit Kummethalle, alle Gebäude außer Wohnhaus in Fachwerk, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: schlichter Ziegelbau, verputzt, mit Ecklisenen und einfachen Gesimsen
Schlichtes, gut proportioniertes Gebäude, wertvoll als historischer Dorfgasthof, in gutem Zustand, ortsgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, traufständig, flach geneigtes Satteldach, Bruchsteinsockel, Ziergiebel über dem Eingang, sparsame, weitgehend erhaltene Putzgliederung.
Lang gestreckter Wohnbau mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion von beeindruckender Regelmäßigkeit, sehr guter Erhaltungszustand, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, Satteldach, Erdgeschoss Bruchstein, Eingang mit Porphyrgewände und vorkragendem Sturz, rückwärtig Backhaus, Seitengebäude im Obergeschoss vermutlich ebenfalls Fachwerk unter Holzverschalung.
2. Hälfte 19. Jahrhundert (Vierseithof); bezeichnet mit 1892 (Wohnhaus)
Große geschlossene Anlage eines Bauernhofes mit drei Fachwerkgebäuden und dem schlichten Wohnhaus in Stein, in sehr gutem Zustand, baugeschichtlich und wissenschaftlich von Bedeutung.
Wohnhaus: zweigeschossig, mit Satteldach, elf Fensterachsen, Ziegelfries
Seitengebäude 1: Erdgeschoss in Stein, Obergeschoss in Fachwerk, Kummethalle mit drei Segmentbogen auf gemauerten Pfeilern
Scheune: Fachwerkkonstruktion auf Steinsockel
Seitengebäude 2: Fachwerkkonstruktion auf Steinsockel, nur zum Hof hin ist Fachwerk sichtbar, ansonsten verbrettert
Geschlossene Hofanlage mit vier Gebäuden in sichtbarer Fachwerkkonstruktion, ortsbildprägender Hof durch weithin sichtbare Hanglage, baugeschichtlich und wissenschaftlich von Bedeutung[Ausführlich 1]
Wohnstallhaus: zweigeschossiger Bau mit Schopfwalmdach, Erdgeschoss in Stein, Obergeschoss in Fachwerk mit Lehmgefachen
Seitengebäude: zweigeschossig mit Satteldach, Erdgeschoss in Stein, Obergeschoss in Fachwerk
Scheune: hofseitig in Fachwerk, Seitenwände in Bruchstein, zwei Hocheinfahrten,
Seitengebäude 2: bereits mit Veränderungen, Obergeschoss verbrettert, Erdgeschoss in Bruchstein, Giebelseite ist wichtig für die Ansicht vom Ort
Auf Grund der original erhaltenen Fachwerkbauten von baugeschichtlichem Wert, u. a. das Wohnstallhaus mit altem Lehmbackhaus.
Wohnstallhaus: mit originalem Lehmbackhaus, Erdgeschoss in Bruchstein, darüber Fachwerk mit Lehmgefachen, Porphyrgewände, Giebel verschiefert, letzter Umbau von 1896 bezeichnet
Seitengebäude: Erdgeschoss in Bruchstein, Porphyrgewände, ein Segmentbogenportal, Dach verschiefert
Drei Nutzgebäude mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion in gutem Erhaltungszustand, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Seitengebäude 1: im Erdgeschoss massiv, Obergeschoss in Fachwerkkonstruktion, zum Teil vorkragend, zwei Hochtüren, Verblattungen, Obergeschoss im Verhältnis sehr niedrig
Scheune: Steinsockel, darüber Holzkonstruktion, Giebelseite und Rückseite verbrettert
Seitengebäude 2: mit Kummethalle, rückwärtig sichtbares Fachwerk
Anfang 18. Jahrhundert (Wohnstallhaus); bezeichnet mit 1879 (Brunnenhaus)
Wohnstallhaus mit sehr schöner Fachwerkkonstruktion, profilierte Kopfstreben, vorkragende Deckenbalken, Schiffchenkehlen, von ortsbildprägendem Charakter, Brunnenhaus von architekturgeschichtlichem Interesse.
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, mit liegenden Fenstern verändert, Obergeschoss mit engstehendem Fachwerk, künstlerisch ausgestaltet
Brunnenhaus: mit Brunnen, liegt inmitten des Hofes, kleines Gebäude mit Schopfwalmdach und Fachwerk im Giebel
Außergewöhnlich lang gestrecktes Seitengebäude mit unbeeinträchtigtem, strebenreichem Fachwerkobergeschoss, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, steiles Satteldach, Obergeschoss relativ unverändert in Fachwerkkonstruktion, Erdgeschoss in Stein mit Veränderungen, d. h. Garageneinbauten.
Schlichtes Gebäude mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion in prominenter Lage am Straßenrand, Fassadenaufteilung weitestgehend original, bau- und sozialgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, Satteldach mit Krüppelwalm, beeinträchtigt durch Kunststoffverkleidung der Giebelseiten, Keramikeinfassung des Portals und neue Dachdeckung.
Einfache, grob verputzte Bruchsteinkonstruktion, einschließlich gemauerter Brüstung in ursprünglicher Form erhalten, wertvoll für das Ortsbild, baugeschichtlich von Bedeutung, wegen Hochwasser 2002 saniert
Sichtbare Fachwerkkonstruktion, Fenstereinteilung weitgehend ursprünglich erhalten, ortsbildprägend durch Lage am Hang mit vorgelagerter Bruchsteinmauer, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, steiles Satteldach, Erdgeschoss verputzt, Obergeschoss Fachwerk, leicht beeinträchtigt durch spätere Anbauten.
Schlanker Klinkerturm von ortsgeschichtlicher und landschaftsprägender Bedeutung.
Der Webereibesitzer Carl Gustav Leonhardt ließ 1890/1891 den Aussichtsturm über der Gemeinde Böhrigen erbauen. In der Chronik zur 750-Jahr-Feier der Gemeinde schrieb dessen Nichte: „Die Gemeinde Böhrigen liebte er uneingeschränkt und war mit ihr so verwachsen, dass er sie als seine Gemeinde empfand. … So entstand zu seiner Zeit der ‚Hohe Stein‘ mit dem herrlichen Blick, der ‚Wettinplatz‘, die Bänke am Wehr, der Aussichtsturm und noch manches mehr.“ Entwurf und Ausführung des Turmes lagen in den Händen der Roßweiner Baufirma Clemens Koch (Baugewerksmeister). Der Turm war einschließlich seiner heute nicht mehr vorhandenen Brüstung 27,15 m hoch, die Plattform ist 26 m über dem Boden. Über eine hölzerne Wendeltreppe mit ursprünglich 142 Stufen gelangt man zur Aussichtsplattform. Der Turm erhebt sich über einer polygonalen Grundfläche. Die Turmfassade wird gegliedert durch Klinkerlisenen, Gesimse und Putzflächen in unterschiedlichen Formen.
Durch seine dominante Lage wird der Turm zur Landmarke, woraus sich dessen landschaftsprägende Bedeutung ableitet.
In Sachsen wurden einschließlich dieses Turms ca. 65 Aussichtstürme als Kulturdenkmale ausgewiesen, die sich in ihrer Gestaltung grundlegend voneinander unterscheiden. Zahlreiche dieser Türme wurden zugleich als Wasserhochbehälter oder als Denkmalanlagen (Bismarcktürme) erbaut. Die ältesten dieser Türme entstanden bereits in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, die meisten Türme jedoch in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Türme weisen zumeist eine anspruchsvolle architektonische, dem Zeitgeschmack entsprechende Gestaltung auf. In dieser Hinsicht ist der Böhriger Aussichtsturm ein typisches Beispiel dieser Bauaufgabe.
Der baugeschichtliche Wert des Turmes ergibt sich hieraus. Dadurch, dass jedem Turm ein Einzelentwurf zu Grunde liegt, ist jeder Turm singulär. Das trifft auch auf den beschriebenen Aussichtsturm zu. Der Turm ist sowohl denkmalfähig als auch denkmalwürdig und erfüllt somit die Kriterien eines Kulturdenkmals.
Zeittypisches Bahnhofsgebäude an der Bahnstrecke Roßwein–Niederwiesa (6620; sä. RW; Striegistalbahn), eisenbahn- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Kleiner zweigeschossiger Typenbau, verputzt, Sandsteingewände und -bedachungen, Dachüberstand, im eingeschossigen Anbau verglaster Wartesaal.
Bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Massiver Baukörper aus schwarzgrauem Serpentinit-Bruchsteinen, Fenstergewände dunkelrote Klinker, vier Holzsäulen tragen den östlichen Giebel, Satteldach mit Biberschwanzdeckung, kleiner Glockenturm.
Zeittypischer Putzbau mit feiner Gliederung und Walmdach, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung. Stattlicher zweigeschossiger Bau mit flachem Mittelrisalit zur Hainichener Straße, im Erdgeschoss Segmentbogenfenster, breite Gesimse, Ecklisenen, Walmdach.
Obergeschoss Fachwerk, Beispiel für die späte Holzbauweise, baugeschichtlich von Bedeutung. Erdgeschoss (Sockelgeschoss) massiv, Obergeschoss und Drempel (vermutlich preußisches) Fachwerk, Dachüberstand. Nach Prüfung am 14. September 2006 Denkmalwert bestätigt.
Zeittypischer Putzbau mit einfacher Gliederung, baugeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Zweigeschossiger Putzbau auf unregelmäßigem Grundriss, Porphyrpolygonsockel mit Eckquaderung, profilierte Fenstergewände mit Schlussstein, im ersten Obergeschoss gerade Fensterbedachungen, Mansarddach.
Villa: großer zweigeschossiger Putzbau, Porphyrpolygonsockel, im ersten Obergeschoss aufwendige Fensterbedachungen, profiliertes Kranzgesims, Mezzanin, Flachdach, Torpfeiler gelber Klinker, gegiebelter Aufsatz
Villengarten:
Einfriedung: Tor und Pforte mit drei Torpfeilern aus gelbem Klinkermauerwerk mit gegiebeltem Aufsatz und zwei Torflügeln sowie einem Türflügel aus Metallkonstruktion, Zaunpfeiler aus Sandstein als Reste des Zaunes an der SW-Grenze
Erschließung: Zugang vom Tor zur Freitreppe der Villa mit Mosaiksteinpflaster aus Granit
Obergeschoss Fachwerk verkleidet, typische Lage in der Aue, bau- und sozialgeschichtlich von Bedeutung. Erdgeschoss massiv, Obergeschoss rundum Fachwerk, verputzt bzw. verkleidet, alte Fenstergrößen, originale Tür.
Sachgesamtheit Dorfkirche und Kirchhof Etzdorf mit folgenden Einzeldenkmalen: Kirche, Gedenktafel 1870/71 und Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit gärtnerischer Anlage (08955716) sowie folgenden Sachgesamtheitsteilen: alte und neue Einfriedungsmauer des Kirchhofs; bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Anlage des Kriegerdenkma s im Ost-Bereich des Kirchhofs Ost-West-Wegeachse mit Allee (7 von ehemals 14 Kugelrobinien), an der östlichen Einfriedungsmauer rechteckiges erhöht liegendes Plateau mit südlicher, westlicher und nördlicher niedriger Stützmauer aus Bruchsteinmauerwerk, in der Achse der Robinienallee auf das Plateau führende Treppe und auf dem Plateau Kriegerdenkmal vor der östlichen Einfriedungsmauer, im Süden des Denkmals zwei Solitärbäume (Koniferen), im Norden des Denkmals ein Solitärbaum (Konifere), am Fuß der westlichen Stützmauer Baumreihe von vier Lebensbäumen (zwei rechts und zwei links der Treppe), Kriegerdenkmal (Erster Weltkrieg).
Kirchhof:
Einfriedung: östliche, südliche und westliche vorwiegend verputzte Einfriedungsmauer aus Bruchsteinmauerwerk, südliche Einfriedungsmauer als Stützmauer, im Nordbereich Erweiterung des Kirchhofs mit nördlicher, östlicher und westlicher sanierter Einfriedungsmauer aus Bruchsteinmauerwerk, Süd-Tor mit zwei verputzten Pfeilern und zwei schmiedeeisernen Torflügeln, in der westlichen Einfriedungsmauer Durchgang zum Pfarrhof
Erschließung: von der Straße geradliniger ansteigender Weg durch das Süd-Tor bis zu einem in der Achse des Tore stehenden Solitärbaum, dort sich aufspaltend weiterer Verlauf an der Südfassade der Kirche nach Ost und West, im Osten der Kirche Nord-Süd-Wegeachse auf die Leichenhalle an der nördlichen Einfriedungsmauer gerichtet, Wegeaufweitung am West-Eingang der Kirche und Weg zum Durchgang zum Pfarrhof
Bodenrelief: Böschung an der Nahtstelle zum nördlichen tiefer liegenden Erweiterungsbereich
Gehölze: in der Achse des Süd-Tores vor der Süd-Fassade der Kirche Solitärbaum (geschnittene Linde), im Südwestbereich vor dem Ost-Giebel des Pfarrhauses Solitärbaum (Trauerweide), im Nordostbereich zwei den Blick in die Landschaft rahmende Solitärbäume (Buchen), im Nordwestbereich Baumgruppe (zwei Scheinzypressen und eine Schwarzkiefer), im Westen der Nord-Süd-Wegeachse Baumreihe (vier jüngere und ein alter Lebensbaum), vor dem Eingang der Leichenhalle Baumpaar (zwei Lebensbäume), an der östlichen Einfriedungsmauer Baumreihe (drei Kiefern), im Ost-Bereich des Kirchhofs zwei jüngere Heckenquartiere mit je einem Solitärbaum (zwei Hängebirken), an der westlichen Einfriedungsmauer außerhalb des Kirchhofs Solitärbaum (Rosskastanie), im Westen außerhalb des Kirchhofs auf dem Pfarrhof Solitärbaum (Robinie)
Blickbeziehung: im Nordostbereich des Kirchhofs von den Stämmen zweier Buchen gerahmter Blick in die Landschaft und zur Stadt Rosswein
Kirche mit Ausstattung, Gedenktafel 1870/71 und Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit gärtnerischer Anlage (Einzeldenkmale der Sachgesamtheit 09300396)
1865 (Kirche); 17. Jahrhundert (Taufe); 1867 (Orgel); 1877 (Altarbild); nach 1918 (Kriegerdenkmal)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Dorfkirche und Kirchhof Etzdorf; Saalkirche mit neugotischen Formen, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Kirche: verputzter Bruchsteinbau mit Querhaus und eingezogenem Chor, Saalkirche mit neugotischen Formen, innen zweigeschossige Holzemporen, in den Querhausarmen Herrschaftslogen, Vierung und Chor mit Gewölbe
Porphyrtaufe, 17. Jahrhundert
Alabasterrelief mit Heiligem Abendmahl, um 1600
Altarbild 1877 von Karl Gottlob Schönherr
Sandsteingrabmal des Pfarrers Michael Vogel (gest. 1668)
Orgel von Gotthilf Bärmig, 1867, neugotischer Prospekt
am südlichen Querhaus Gedenktafel für drei Gefallene des Deutsch-Französischen Krieges
Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg: mittig an der östlichen Kirchhofsmauer
2. Hälfte 18. Jahrhundert (Pfarrhaus); letztes Drittel 19. Jahrhundert (Wohnstallhaus und Pfarrscheune)
Pfarrhaus und Wohnstallhaus Obergeschoss Fachwerk, im Ensemble mit der Kirche unverzichtbar, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnhaus: alter Baukörper, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss drei Seiten massiv, eine Seite Fachwerk (aufgebrettert), Türsturz mit Inschrift „Herr, bleibe bei uns“
Massives Gebäude mit aufwändiger Putzgliederung, baugeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Zweigeschossig, vier zu zwei Achsen, Putzgliederung, im Erdgeschoss Dreiecksgiebel als Fensterbekrönung, Eckquaderung, Walmdach.
Fachwerkscheune, bau- und heimatgeschichtlich von Bedeutung. Fachwerk aus zwei Bauphasen, über dem massiven Stallteil einriegeliges Fachwerk, Durchfahrt, Fachwerk mit Kopfband, Dach Schiefer.
Seltenheitswert, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert, bau- und hausgeschichtlich von Bedeutung.
Seitengebäude: Fachwerk auch im Erdgeschoss, Obergeschoss Fachwerk mit vorkragender, sechsjochiger Oberlaube, die Brüstungsfelder mit Lehm ausgefacht, Dach Schiefer, ruinös
Scheune (Abbruch 2013): Fachwerk aus zwei Bauphasen, teils mit Kopfband (verblattet), teils zweiriegelig, Dach Schiefer
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Segen-Gottes-Erbstolln; technik- und bergbaugeschichtlich von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Kernzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Das Muldenwehr wurde von J. F. Mende, dem Erbauer des ersten Schiffshebewerkes der Welt, im 18. Jahrhundert speziell für den Gersdorfer Bergbau errichtet. Es ist noch vollständig original erhalten und hat in seiner Natursteinbauweise selbst das Hochwasser 2002 unbeschadet überstanden.
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Segen-Gottes-Erbstolln; ortshistorisch und bergbaugeschichtlich von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Kernzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Schacht mit Überbau, dieser Fachwerk, teils auch im Erdgeschoss Bruchsteinsockel, Giebel verbrettert, Krüppelwalmdach, 1785–1808 genutzt. Notsicherung Dach mit Gen. und Fördermitteln!
Sachgesamtheit bergbauliche Gesamtanlage des Segen-Gottes-Erbstolln mit folgenden Einzeldenkmalen: Bergschänke (08955707, Nr. 11), Alter Kunst- und Treibeschacht (08955706, Nr. 4), Wehr über die Freiberger Mulde (09301191) und Huthaus und Bergschmiede (09300389, Nr. 9, 10, 11) sowie der kartierte Bereich der Bergbauanlage mit sämtlichen Schächten, Mundlöchern und Halden als Sachgesamtheitsteile; ortshistorisch und bergbaugeschichtlich von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Kernzone und Pufferzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři.
Der im 13. Jahrhundert begonnene Gersdorfer Bergbau erhielt 1679 den Namen „Segen-Gottes-Erbstolln“. Er war bis 1885 in Betrieb.
Besichtigt wurden: Halde, Klengelschacht (bis 1690 betrieben), oberer und unterer Kunstgraben (rekonstruiert), Mundloch der unteren Aufschlagrösche (rekonstruiert), Mundloch des Adam-Stollns, bezeichnet mit 1811, sowie der Stolln, das Muldenwehr (erbaut 1790 von J. F. Mende), die Brendelschen Wassersäulenmaschinen in der Maschinenkammer des Josephschachtes (1826–1833 und 1864 von Bornemann erbaut).
Daneben sind sämtliche Halden schützenswert sowie der Neue Kunst- und Treibeschacht, Klengelschacht, Josephschacht, Wolfsschacht, Wolfgangsschacht, Aaronschacht, Danielschacht, Puschschacht. Weiterhin gehören zur Bergbaulandschaft die Halbinsel zwischen Pochwerksgraben und Freiberger Mulde im Anschluss an 1. nach West. Es handelt sich bei der Gesamtanlage um eine bedeutende mittelalterliche Bergbaulandschaft um 1200.
Denkmalbegründung für Muldenwehr, Halbinsel und Bergbaulandschaft: Alle genannten Objekte erfüllen in vollem Umfang die Maßgaben des § 2 SächsDSchG und sind historisch wertvolle Teile des Gersdorfer Bergbaues. So wurde z. B. speziell das Muldenwehr von Mende, dem Erbauer des ersten Schiffshebewerkes der Welt, im 18. Jahrhundert speziell für den Gersdorfer Bergbau errichtet. Es ist noch vollständig original erhalten und hat in seiner Natursteinbauweise selbst das Hochwasser 2002 unbeschadet überstanden. Die Halbinsel war Sandhalde für die Waschanlagen der Grube und Standort von Radstuben für Wasserräder der Wäsche und für Feldgestänge. Sie ist heute natürlicher Trennpunkt zwischen der Mulde und dem Pochwerksgraben, gehalten von Trockenmauern.
Das Gelände zwischen Postweg und dem alten Steinbruch ist ein montanarchäologisch hoch interessantes Gebiet, Pingen, Halden, Reste von Wohnstätten zeigen heute noch nachhaltig den Beginn des Bergbaues um 1200. Dabei ist sicher das Terrain der Bergbausiedlung „Gerschberg“ erhalten, welche um diese Zeit bereits 200 Schächte in Betrieb wusste.
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Segen-Gottes-Erbstolln; ortshistorisch und bergbaugeschichtlich von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Kernzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Langgezogener Bau mit 15:2 Achsen, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss teils Fachwerk, verputzt, Satteldach.
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Segen-Gottes-Erbstolln; ortshistorisch und bergbaugeschichtlich von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Kernzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři.
Huthaus (Wohnhaus): langgestreckter zweigeschossiger Putzbau, Bruchsteinmauerwerk, Satteldach (heute Wohnhaus), daran anschließend die Ruine der ehemaligen Bergschmiede
ehemalige Bergschmiede: Bruchsteinmauerwerk mit großen rundbogigen Fensteröffnungen (Inschrift auf Tafel „Anstelle der Bergschmiede am Huthaus 1852 neu erbaut, nach 1885 Nutzung durch das Rittergut, als Volkseigentum nach 1960 zerstört“)
15. bis 19. Jahrhundert (Rittergut); Mitte 19. Jahrhundert (Kutscherwohnung)
Sachgesamtheit Rittergut Gersdorf, mit folgenden Einzeldenkmalen: Herrenhaus (Nr. 23), Gutsverwalterhaus (Nr. 22), Wirtschaftsgebäude (Nr. 15), Torwächterhaus (Nr. 19) und Einfriedungsmauer (08955708), dem Gutspark (Gartendenkmal) sowie folgenden Sachgesamtheitsteilen: Kutscherhaus mit Remise (Nr. 24); baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und baukünstlerisch von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Kernzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři.
Kutscherhaus mit Remise: zweigeschossiger Putzbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, um 1915 verändert – übergiebelter Erker im Obergeschoss und eingehauster Eingangsbereich an der Giebelseite des Hauses, Walmdach, der angebaute Remisenteil niedriger, ebenfalls verputzt, Walmdach mit Ladeluke
ehemaliges Wirtschaftsgebäude gegenüber Nummer 19 (ohne Nummer) Abbruch vor 2014 (massiv, noch eine Seite des Obergeschosses Fachwerk, Krüppelwalmdach mit Fledermausgaupen)
Gärten:
Gartenteile:
Zufahrt und Vorplatz des Herrenhauses
Gutspark mit Teich
Gelände der ehemaligen Gärtnerei
Obstwiese
Einfriedung: nördliche Einfriedungsmauer aus Bruchsteinmauerwerk, Einfriedungsmauern an der Zufahrt zum Gutshof, östliche Einfriedungsmauer an der ehem. Gärtnerei
Erschließung: Zufahrt im Norden des Herrenhauses
Wasser: Teich mit Teichständer im Westen des Herrenhauses, Zulauf, Ablauf
Gehölze: Baumreihe an der Zufahrt zum Herrenhaus, Solitärbäume (Eichen, Platanen, Bergahorn, Pappeln, Linden), Reste von Hecken (Hainbuchen) an einer Querachse im Norden des Herrenhauses und des Gutshofs, Strauchgruppen (Rhododendron) auf dem Vorplatz des Herrenhauses, Obstbäume im Obstgarten
Gartenbauten: Erdkeller im Südosten des Gutsparks
Sichtbeziehungen: kleiner erhöhter Platz als Aussichtspunkt an der nördlichen Einfriedungsmauer
16. Jahrhundert (Herrenhaus); 1670 Dendro Torwächterhaus (Torhaus); 18. Jahrhundert (Gutsverwalterhaus und Wirtschaftsgebäude)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Rittergut Gersdorf; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und baukünstlerisch von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Pufferzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří.
Herrenhaus (Nummer 23): ältester Teil des Ensembles, massiver Bau, zweigeschossig, Sitznischenportal, profilierte Fenstergewände, Eckquaderung, Walmdach, oktogonale Türme mit barockisierender Haube, Marmorkamine, im Keller Kreuzgratgewölbe
Wirtschaftsgebäude (Nummer 15): bildete zusammen mit Gutsverwalterhaus eine Torsituation, verputzter Bruchsteinbau, im Stall Kreuzgratgewölbe, Sandsteingewände, profiliertes Kranzgesims, steiles Walmdach, Anbau mit flacherer Dachneigung
Torwächterhaus (Nummer 19): kleiner, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach, Reste des ehemaligen zu bewachenden Tores noch zu erkennen, der angebaute Stallteil wurde vor 2014 abgebrochen (Bruchstein, verputzt, Ladeluke Fachwerk, Krüppelwalmdach, zum Park hin Stützpfeiler)
Zur Erinnerung an polnische, ungarische und französische Kriegsgefangene, die im Februar 1945 in einem Übergangslager ums Leben kamen, großer Naturstein mit geglätteter Front und Schrift „Die Goßberger Opfer mahnen zur internationalen Solidarität“, davor liegend Platte mit Text zur Information, geschichtlich von Bedeutung
Sehr gut erhaltene Gebäude, beide Seitengebäude im Obergeschoss Fachwerk, Scheune in Sichtfachwerk mit Ziegel (verputzt) baugeschichtlich, wirtschaftsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
Seitengebäude Obergeschoss Fachwerk, Scheune Fachwerkkonstruktion, zum Teil verbrettert, weitestgehend im Originalzustand erhalten und typisch für die ländliche Architektur dieser Gegend, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Seitengebäude: zweigeschossig mit Satteldach, Obergeschoss in Fachwerk, im Erdgeschoss Tor mit Segmentbogen in Ziegel gemauert
Scheune: Holzkonstruktion, zum Teil verbrettert, zum Teil Sichtfachwerk
Um 1800 (Scheune); 1814 (Schneidemühle); bezeichnet mit 1823 (Seitengebäude); 1865 (Wohnmühlenhaus)
Ensemble von mehreren Bauten unterschiedlichen Alters, großes Wohnmühlengebäude mit qualitätvollem, spätklassizistischem Eingangsportal und dem Seitengebäude mit Mansarddach und Stichbogenportalen, bau-, orts- und technikgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnmühlenhaus: zweigeschossiger Bau mit Satteldach, Fassade mit neun Achsen, Tür zentral, profilierte Fenstergewände im ersten Obergeschoss, im Türgewände Handwerkszeichen der Müller und Bezeichnung 1865, Schneidemühle 1814, früher Schrotmühle
Seitengebäude: zweigeschossig, Mansarddach, zwei Stichbogenportale, originale Fenster
Schuppen: Holzkonstruktion mit Kopfstreben (geschweift)
Kleines Wohnhaus mit schönem Fachwerkobergeschoss, baugeschichtlich von Bedeutung und von straßenbildprägendem Charakter. Zweigeschossiger Bau mit steilem Satteldach, Erdgeschoss in Bruchstein, zum Teil ausgewechselt, eine Giebelwand: Fachwerk ist erneuert, in Stein hochgemauert, Steingewände im Erdgeschoss, Fachwerk mit Lehmgefachen und Staken, Deckenbalken und innere Fachwerkwände sind erhalten.
Obergeschoss Fachwerk verkleidet, typisch für die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und für diese ländliche Gegend, Fachwerkgiebel straßenbildprägend, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossiger Bau mit Schopfwalmdach, Erdgeschoss massiv mit Tor im Zentrum, darüber Segmentbogen in Ziegel gemauert, Fenster- und Türgewände mit Steinprofilen, Obergeschoss in Fachwerk, wobei die hofzugewandte Fassade verkleidet ist.
Geschlossen erhaltene Anlage eines Vierseithofes, ortsbildprägende Gebäude mit Fachwerkkonstruktion und Lehmgefachen, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv und zum Teil überformt, Obergeschoss in Fachwerk
Scheune: Sockel, darüber Fachwerk
Seitengebäude 1: im Erdgeschoss massiv, im Obergeschoss Fachwerk, ein Segmentbogentor in Ziegel gemauert
Seitengebäude 2: im Erdgeschoss massiv, im Obergeschoss Fachwerk
Restliche Gebäude sind abgerissen, großes repräsentatives Wohnstallhaus mit markantem Schopfwalmdach und Fachwerkobergeschoss, in sehr gutem Erhaltungszustand, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossiger Bau mit Schopfwalmdach, Fledermausgaupen, Erdgeschoss in Bruchstein mit zum Teil Porphyrgewänden, zwei Segmentbogenportale mit Schlussstein, Fachwerkobergeschoss gut erhalten, mit Lehm ausgefacht, alte Hofpflasterung.
In Resten vorhandene Kalkbrennöfen und die Löcher, die vom Kalkabbau an den Hängen der Kleinen Striegis ab dem 16. Jahrhundert bis 1897 zeugen, bau- und technikgeschichtlich von Bedeutung
Kursächsische Postmeilensäulen (Sachgesamtheit), Kopie eines Viertelmeilensteins, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung. Mit „AR“-Monogramm und Posthornzeichen, sowie der Reihennummer 21. Sie steht am Ortsausgang von Kaltofen nach Hainichen.
Lang gestrecktes Wohngebäude, Obergeschoss Fachwerk, wertvoll durch seinen nahezu vollständig originalen Erhaltungszustand, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, Satteldach mit einseitigem Krüppelwalm. Erdgeschoss: Mauerwerk verputzt, Portalgewände mit datiertem Schlussstein. Obergeschoss: regelmäßig durchfenstertes Fachwerk mit zahlreichen Streben, Stall dreischiffig mit Rundsäulen.
18. Jahrhundert (Wohnstallhaus); 19. Jahrhundert (Backhaus, Seitengebäude und Scheune)
Auf Grund seines Alters und der seltenen Form des Fachwerkes bemerkenswertes Wohnstallhaus, original erhaltenes Backhaus, bau-, wirtschafts- und sozialgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: zweigeschossig, hohes Satteldach, Erdgeschoss gemauert und verputzt, zum Teil mit Porphyrgewänden, teilweise entstellend überformt, stämmiges Fachwerk mit Kopfbändern und geschwungenen, sich überkreuzenden Kopf- und Fußstreben, übrige Hofbebauung deutlich später, Bruchstein- und Ziegelmauerwerk zum Teil stark überformt
Backhaus: länglicher, ganz in Bruchstein ausgeführter Bau, Satteldach mit einseitigem Krüppelwalm, Backhaus gefährdet
Ursprünglich zu Nummer 16 gehörig, original erhaltene alte Holzscheune, bemerkenswert durch ihr hoch aufragendes Dach, baugeschichtlich von Bedeutung. Eingeschossiger kleiner Bau mit steilem Satteldach, unter der Holzverschalung Fachwerk mit Lehmausfachungen erkennbar.
Bemerkenswerter, gut erhaltener Bau mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, hohes Satteldach, alte Schiebefenster erhalten und in gutem Zustand, seitlich an jüngeres Seitengebäude angrenzend.
Scheune: langgestreckte Bruchsteinscheune mit nachträglicher Durchfahrt, vermutlich um Fachwerkteil erweitert, hohes steiles Satteldach, vermutlich vor dem Bau der Zufahrtsbrücke vorhanden, Bauzeit also vor 1759
Zufahrtsbrücke: Bruchsteinbrücke über einen Wassergraben oder Bach, am Schlussstein bezeichnet mit 1759, Geländer vermutlich ursprünglich ebenfalls als Bruchsteinmauerwerk ausgebildet, heute nicht mehr erhalten
Scheune mit späterem Turm: 2014 aufgrund des desolaten Bauzustandes (Teileinsturz) gestrichen. Erbaut vermutlich im 17. Jahrhundert (eventuell zeitiger). Langgestreckter Bruchsteinbau, Firstsäulen mit Blattsassen, steiles Satteldach. Um 1900 Einbau eines Turmes mit Wasserbecken, Wasserhochbehälter und Windrad zum Hochpumpen des Wassers (Auskunft eines Anwohners). Noch nach 1945 funktionsfähig.
Alter Erfassungstext:
Scheune: alter Baukörper, Bruchsteinmauerwerk mit Ziegeleinfassung der Tore, Walmdach, Glockentürmchen, ruinös
Stallscheune: mit Durchfahrten, langgestreckt, Bruchsteinbau, Reste von Fachwerk, Streichung 2006, kein Hofzusammenhang mehr gegeben, Anlage in Teilen sehr verändert und zerstört
Triangulationssäule; Station 2. Ordnung, bedeutendes Zeugnis der Geodäsie des 19. Jahrhunderts, vermessungsgeschichtlich von Bedeutung. Pfeiler auf quadratischem Grundriss, hoher Sockel, Abdeckplatte, Höhe: 1,9 m, Material: Niederbobritzscher Granit, Inschrift „Station/MARBACHHÖHE/der/Kön:Sächs:/Triangulirung/1869.“, Höhenbolzen.
Auf der Marbacher Höhe westlich an dem Schmalbach-Gersdorfer Communicationswege wurde die Vermessungsstation MARBACHHÖHE erbaut. Vom Gutsbesitzer C. F. E. Güldner in Mittelmarbach erwarb man das Grundstück für den Säulenstandort. Die Station ist sehr gut und vollständig erhalten. Die ehemals sicherlich vorhandene Erdanschüttung um die Säule ist nur noch in Resten zu sehen. Die mit der Zeit sehr schwarz verwitterte Säule wurde 2011 von Herrn Karl-Heinz Grebner aus Chemnitz gesäubert und restauriert. Die Marbachhöhe gehört zu einer Serie von 21 Vermessungsstationen, die bei Steinmetzmeister Friedrich Böhme in Niederbobritzsch in Auftrag gegeben und alle nach einer gleichen Vorlage gefertigt wurden. Vom dortigen Steinbruch erfolgte dann der Transport des Pfeilermaterials zu den einzelnen Standorten mit Pferdefuhrwerk.
Obergeschoss Fachwerk, Beispiel für die Holzbauweise, baugeschichtlich von Bedeutung. Erdgeschoss Bruchsteine, verputzt, Obergeschoss Fachwerk – an der Schwelle Kehlchen, ein kleiner Teil massiv.
Seitengebäude Obergeschoss Fachwerk, Scheune Fachwerkkonstruktion verbrettert, Teil der alten Ortsstruktur, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Stall: Erdgeschoss massiv, Kumthalle (einjochig), Obergeschoss Fachwerk, über der Kumthalle Fachwerk-Giebel, seitlich Durchfahrt
Scheune: Fachwerk auf Steinsockel, verbrettert, Dach Schiefer
Gründerzeitlicher Putzbau mit übergiebeltem Mittelrisalit, Freigespärre im Giebel, Seltenheit im dörflichen Kontext, baugeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Zweigeschossiger Putzbau im Schweizerstil, aufwendige Fenstergewände, Gesimse, im ersten Obergeschoss Dreiecksgiebel, der Mittelrisalit durch Ziergiebel betont, Krüppelwalmdach.
Ende 18. Jahrhundert (Wohnstallhaus); Anfang 19. Jahrhundert (kleine Scheune); 2. Hälfte 19. Jahrhundert (Seitengebäude); 1. Drittel 20. Jahrhundert (Scheune)
Alle Gebäude in Fachwerkbauweise, einer der wenigen original erhaltenen Vierseithöfe im Ort, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss drei Seiten Fachwerk, Giebel massiv, Krüppelwalmdach
Gasthof repräsentativer Putzbau durch geschweiften Giebel, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Gasthof: zweigeschossiger Putzbau mit Schweifgiebel, Gussgewände, im Erdgeschoss Schlusssteine mit Frauenköpfen, im Giebel Ankersymbol, Bekrönung mit Sonnenblumenrelief
Putzbau mit übergiebeltem Mittelrisalit und Zwillingsfenster im Giebel, baugeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Massiver zweigeschossiger Putzbau auf Porphyrpolygonsockel, profilierte Gewände, im Erdgeschoss Putznutung, gegiebelter Mittelrisalit, im Obergeschoss gerade Fensterbedachungen, Gesimse, im Giebel Zwillingsfenster.
Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich von Bedeutung, bildprägend durch erhöhte Lage. Stattlicher Bau, alter Baukörper, Erdgeschoss Bruchstein, Korbbogenportal mit Schlussstein, Obergeschoss vier Seiten Fachwerk, Giebel verschiefert, baufällig.
Sachgesamtheit Dorfkirche und Kirchhof Marbach mit folgenden Einzeldenkmalen: Kirche mit Ausstattung, Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und Einfriedung des Kirchhofes (08955757) sowie Kirchhof als Sachgesamtheitsteil; bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Bodenrelief: Plateau mit südlicher, nordwestlicher und nördlicher Einfriedungsmauer als Stützmauer
Erschließung: parallel zur nordwestlichen Einfriedungsmauer von Südwesten nach Nordosten ansteigender Zugangsweg zum Nordwesttor, Südostzufahrt zum Südosttor, vom Nordwesttor ansteigender Weg zur Südwestseite der Kirche und weiter zum Südosttor führend, von der Kirche zur Süd-Pforte geradliniger Weg mit hinabführender Treppe zum tiefer liegenden Weg zwischen südlicher Einfriedungsmauer und Nord-Fassade des Pfarrhauses
Gehölze: im Südosten der Kirche Baumgruppe (zwei Winter- und eine Sommerlinde), im Nordosten der Kirche Baumgruppe (zwei Rosskastanien, eine rotblühende Kastanie), im Süd-Bereich des Kirchhofs ein Solitärbaum (Trauerweide), im SW der Kirche ein Solitärbaum (rotblühende Kastanie) und eine Konifere (Eibe), am NW-Tor ein Solitärbaum (Roteiche), an der Krone des Südwestabschnittes der nordwestlichen Einfriedungsmauer Hecke (durchgewachsene Hainbuchen), an der Krone des West-Abschnittes der südlichen Einfriedungsmauer Sträucher (Flieder und Rosen)
Anmerkung: beide Tore mit je zwei neuen Torflügeln als Stahlkonstruktion.
Kirche mit Ausstattung, Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges sowie Einfriedung des Kirchhofes (Einzeldenkmale der Sachgesamtheit 09300398)
17.–19. Jahrhundert (Gemälde); Anfang 19. Jahrhundert (Taufe); Ende 19. Jahrhundert (Kirchenfenster); 1803 (Kanzelaltar); nach 1918 (Kriegerdenkmal); 1922 (Orgel)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Kirche und Kirchhof Marbach; barocke Saalkirche mit frühgotischem Westturm, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Schlichte barocke Saalkirche mit frühgotischem Westturm, am Saal Segmentbogenfenster, im Innern bemalte Decke, Medaillons mit Evangelistensymbolen, Ende 19. Jahrhundert. An den Längsseiten dreigeschossige Emporen, neben dem Altar Logen. Kanzelaltar, 1803, weiß und golden gefasst, kelchförmige Taufe aus Holz, Anfang 19. Jahrhundert, spätgotisches Kruzifix, an der Ostwand zwei Buntglasfenster, Christus als guter Hirte und als Sämann, Ende 19. Jahrhundert, Pfarrerbildnisse 17.–19. Jahrhundert, Jehmlich-Orgel, um 1922, Kirche des Monat März 2016 gewählt von Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler, einhergehend finanzielle Unterstützung,
Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Erdgeschoss Bruchstein, verputzt, Sandsteingewände, korbbogiger Türsturz mit Schlussstein (bezeichnet mit 184…), Obergeschoss zwei Seiten Fachwerk, die Giebel massiv.
Nebengebäude: Erdgeschoss massiv, Sandsteingewände, Obergeschoss Fachwerk, Vorbau im Heimatstil mit Zwerchhaus, teils verbrettert
Der Gebäudebestand der Hofanlage stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem frühen 20. Jahrhundert. Das auf der nördlichen Hofseite stehende Wohnstallhaus ist ein zweigeschossiger massiver Putzbau mit Satteldach und schlichter Fassadengestaltung. Ebenfalls als verputzter Massivbau (Bruchstein- und Ziegelmauerwerk) ist das östliche Seitengebäude ausgeführt, es steht in baulicher Verbindung mit dem Wohnstallhaus. Sein Stallteil ist mit Preußischen Kappen auf eisernen Pfeilern überdeckt. Scheune und westliches Seitengebäude sind Fachbauten mit massiven Erdgeschossen. Das westliche Seitengebäude (ehemaliger Pferdestall) hat auf der Hofseite einen wohl um 1910/15 entstandenen Anbau in Formen des Heimatstils. Zu der etwas abseits der Straße gelegenen Hofanlage führt eine Zufahrt mit einer Steinbogenbrücke über den Marienbach. Die geschlossen erhaltene Hofanlage dokumentiert die Entwicklung der ländlichen Bau- und Lebensweise in jüngerer Vergangenheit in der Region Mittelsachsen, speziell im Erzgebirgsvorland. Hierdurch erlangt sie heimatgeschichtliche Bedeutung.
Mächtiger Baukörper mit Krüppelwalmdach, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Großer dreigeschossiger Bau, traufständig, verputzter Bruchstein mit Sandsteingewänden, Fries am Giebel, Krüppelwalmdach.
Ehemals Schule, Putzbau mit Eckquaderung, Walmdach, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnhaus: zweigeschossiger Putzbau auf Porphyrpolygonsockel, Sandsteingewände, Eckquaderung, flacher Risalit mit Portal – originale Tür – und Giebelzier, Walmdach
Tafel: „Diese Uhr wurde gestiftet zum Andenken an den Pionier Paul Limbach, gefallen im 26. Lebensjahre im Kampfe fürs Vaterland am 8. Juni 1916 bei Verdun.“
Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Teil der alten Ortsstruktur, baugeschichtlich von Bedeutung. Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verputzt/verbrettert, alte Fenstergrößen.
Weitgehend intaktes ländliches Wohnhaus, Fachwerkkonstruktion zum Hof hin sichtbar, ansonsten verkleidet, bau- und sozialgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, Satteldach, kleine Fensteröffnungen, alte Holzfenster, Fachwerk mit Lehmausfachungen. Ehemals falsch erfasst unter Nummer 2
Weitgehend in ursprünglicher Form erhaltenes Gebäude mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion und weiteren originalen Baudetails, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, steiles Satteldach, Erdgeschoss beeinträchtigt durch Garageneinbau, im Obergeschoss kräftiges regelmäßiges Fachwerk mit zahlreichen Streben, alte Drehflügelfenster.
Durch seine sichtbare Fachwerkkonstruktion, die weitgehend erhaltene Baukörperform und Fassadenaufteilung baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossiges Gebäude in erhöhter Lage, hohes Satteldach, Erdgeschoss unterfahren (Ziegelmauerwerk), Obergeschoss kräftiges einfaches Fachwerk mit wenigen Streben, alte Holzfenster, Giebelseite holzverschalt.
Bezeichnet mit 1829 (Wohnhaus); Anfang 20. Jahrhundert (Seitengebäude)
Wohnhaus in Baukörperform und Fassadenaufteilung weitgehend original erhalten, Seitengebäude ehemalige Schmiede, bau- und sozialgeschichtlich von Bedeutung, in ortsbildprägender Situation an einer Weggabelung. Zweigeschossiger, vergleichsweise großer Bau, hohes Krüppelwalmdach, Schieferdeckung, Fassaden allseitig verputzt, geringfügig überformt, alte Holztür und zahlreiche Holzfenster erhalten, Seitengebäude umschließen L-förmig kleinen Hof mit zum Teil originaler Pflasterung.
Wertvoll auf Grund seines weitestgehend originalen Zustandes und der sichtbaren Fachwerkkonstruktion, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, hohes Satteldach, originale Fenstergrößen, im Obergeschoss einfaches regelmäßiges Fachwerk mit wenigen Streben, Giebel holzverschalt mit alten Holzfenstern.
Kleines Wohnhaus, bemerkenswert durch sichtbare Fachwerkkonstruktion auch in Teilen des Erdgeschosses, weitestgehend original erhalten, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, steiles Satteldach, Erdgeschoss links Mauerwerk, rechts Fachwerk, im Obergeschoss kräftiges Fachwerk mit wenigen Streben, alte Holztür und Holzfenster durchgängig erhalten, sichtbares Fachwerk mit Lehmausfachungen auch an der rechten Giebelseite.
Weitestgehend original erhaltener, für das Ortsbild bestimmender Bau, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Breit gelagerter Bau, zweigeschossig, acht Fensterachsen, mäßig steiles Satteldach, Zugang auf der Giebelseite, Rundbogenportal, Fenster mit Steingewände, davon einige vermauert, zwei Kreuzstockfenster erhalten, kleiner verschieferter Glockenturm mit Uhr über dem Giebel, ganz in Bruchstein gemauert.
Weitgehend in originalem Zustand, Fachwerk unter Putz noch vorhanden, baugeschichtlich von Bedeutung. Langgestreckt, zweigeschossig, hohes Satteldach mit kurzem beidseitigem Krüppelwalm, im Erdgeschoss leicht verändert, im Obergeschoss noch ursprüngliche Fensterfolge, Giebel holzverschalt.
Einfaches ländliches Wohnhaus mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion, mit Verblattungen, wertvoll auf Grund seines Alters, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, hohes Satteldach, Erdgeschoss überwiegend Ziegelmauerwerk, Fachwerk im Obergeschoss auf drei Seiten erhalten, straßenseitig durch spätere Fenster verändert, sehr schräge Streben mit Rähm verblattet.
Weitgehend im originalen Zustand erhaltene Anlage, Wohnstallhaus mit rückwärtig angeschlossenem Backhaus, Fachwerk unter Verkleidung noch vorhanden, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: zweigeschossig mit Satteldach, originale Fassadenaufteilung weitgehend erhalten
Seitengebäude: mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion, durch Vorbau beeinträchtigt
Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung. Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss drei Seiten Fachwerk, doppelte Biberschwanzdeckung. Stand bis 2006 unter der falschen Hausnummer 28 in der Liste.
Weitgehend original erhaltenes Gebäude, wertvoll auf Grund vorkragender Oberlaube, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossiger, lang gestreckter Bau, hohes Satteldach, linker Teil stark überformt, Obergeschoss verschalt, von innen Fachwerk, Lehmausfachungen sichtbar, Giebelseite Erdgeschoss Bruchstein, alte Schiebefenster erhalten.
Obelisk auf Sockel mit Inschriftentafeln, ortsgeschichtlich von Bedeutung. Über zwei Treppenstufen erhebt sich der kubische Sockel, darauf der Obelisk mit Wappen, Lorbeerkranz, als Bekrönung ein Adler, ein eisernes Gitter umschließt das Ganze.
Zweibogige, ansteigende Brücke aus Bruchstein über die Große Striegis, baugeschichtlich, technik- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Zweibogige Bruchsteinbrücke zur Überführung der Straße Nossen–Hainichen, 1719 als Ersatzbau einer älteren Brücke (Baujahr vmtl. 1623, vgl. Bezeichnung eines älteren Schlusssteins) errichtet, runde, bastionsartige Pfeilervorlagen, es entstehen zwei balkonartige Buchten, massive Brüstungen, verputzt, flussabwärts Schlussstein mit Jahreszahl, Bruchsteine: zumeist Kalkstein, Brückenlänge: 24,9 m (mit rampenartiger Zufahrt 53 m), Höhe der Fahrbahn über Wasser: 6,5 m, Breite: 4,3 m, bereits in der DDR-Bezirksdenkmalliste des Kreises Hainichen als Denkmal verzeichnet, galt als eines der bedeutendsten Bauwerke der Ingenieurbaukunst des Bezirks.
Kursächsische Postmeilensäulen (Sachgesamtheit), Kopie einer Ganzmeilensäule, Nummer 20, 1727, Postkurs Nossen–Chemnitz, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung
Sachgesamtheit Dorfkirche und Kirchhof Pappendorf mit folgenden Einzeldenkmalen: Kirche, Kirchhofsmauer, Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, vier Grabmale und zwei Solitärbäume am Kirchhofstor (09244351) sowie Kirchhof als Sachgesamtheitsteil; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung. Kirchhof mit schönem alten Baumbestand, Baumpaar aus Winter-Linden (Tilia cordata) flankiert den Eingang zur Kirche.
Kirche mit Ausstattung, Kirchhofsmauer, Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und vier Grabmale sowie zwei Solitärbäume am Kirchhofstor (Einzeldenkmale der Sachgesamtheit 09300405)
1772 (oberer Teil des Kirchturms); 1839 (Neubau Kirche außer Turm, Kanzelaltar und Taufe); 1840 (Orgelprospekt)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Dorfkirche und Kirchhof Pappendorf; qualitätvolle Saalkirche mit querrechteckigem Westturm mit geschweiftem Haubendach, baugeschichtlich und ortshistorisch von Bedeutung.
Kirche: schlichte qualitätvolle Saalkirche mit querrechteckigem Westturm mit geschweiftem Haubendach, an markanter Stelle im Dorfkern auf einer Anhöhe liegend, 1839 Umbau der Kirche durch Kirchenbaumeister Uhlig, Westturm im Kern mittelalterlich, der obere Teil von 1772 mit Schieferdach, verschiefertes Uhrentürmchen mit Haubendach, rechteckiges Langhaus mit geradem Ostabschluss, hohe Rundbogenfenster, Dach verschiefert
Innenraum: längsrechteckiger Saal mit bemerkenswerten Holzeinbauten – zweigeschossige Holzemporen, links und rechts vom Altar verglaste Gebetshäuschen mit geschwungenen Fenstersprossen, hinter dem Altar zwei Rundsäulen auf Postamenten mit korinthischen Kapitellen, Gebälk und Dreiecksgiebel, links und rechts vorschwingende Gebetshäuschen, Orgelempore schwingt in den Kirchenraum vor (Jeheber-Orgel aus Friedebach), in Sakristei: kleiner Altar um 1700, Leuchter von 1880, zwei Kelche (wurden vor zwei Jahren gestohlen)
Kirchhof: mit schönem altem Baumbestand, Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, ein Wandgrabmal mit Engel für Lina und Olga Richter (nach 1909), ein Sarkophaggrabmal (Inschrift verwittert), Metallkreuz für Charlotte Friedericke (?, nach 1839), Friedhofsmauer aus Bruchstein, Wandgrabmal mit bildlicher Darstellung
Mitte 18. Jahrhundert (Pfarrhaus); 1873 (Seitengebäude)
Pfarrhaus mit verbrettertem Fachwerkobergeschoss und hohem Walmdach, Nebengebäude ebenfalls mit Fachwerkobergeschoss, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
Pfarrhaus: zweigeschossig mit Walmdach, Erdgeschoss in Stein mit Segmentbogenportal und Fenstergewänden aus Porphyr, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, ursprünglich Fledermausgaupen, originale Fenster
Seitengebäude: zweigeschossig mit Satteldach, Obergeschoss mit Sichtfachwerk
Markantes großes Gebäude mit hohem, steilem Schopfwalmdach, baugeschichtlich, orts- und technikgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossiger Bau mit steilem Schopfwalmdach, Gebäude ist zur Straße hin verputzt, rückwärtig sichtbares Fachwerk im Obergeschoss, Mühlentechnik noch vorhanden, Mühle noch in Betrieb, zum Teil Porphyrgewände, traufständig zur Straße, Kreuzstockfenster im Giebel.
Auf Grund seines hohen Alters und der seltenen Fachwerkkonstruktion (Ständerbau) besonders hochwertiges Gebäude, bedeutsam für das Ortsbild durch seine Lage an der Durchgangsstraße, bau- und hausgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossiges Gebäude mit steilem Satteldach, westlich als Frackdach ausgebildet, früher Ständerbau, Erdgeschoss Mauerwerk verputzt, 1828 überformt und unterfahren, gedrungenes Fachwerk mit Andreaskreuzen in der Brüstungszone, darüber Kopfbänder (verblattet), östlicher Giebel mit Kopfstreben und „Stehendem Mann“.
Anfang 19. Jahrhundert (Wohnstallhaus); 2. Drittel 19. Jahrhundert (Scheune)
Weitgehend original erhaltene Hofanlage, beide Gebäude mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: zweigeschossig, steiles Satteldach, Giebelseiten und Erdgeschoss in Mauerwerk (verputzt), alte Holzfenster, strenges, strebenarmes Fachwerk
Auf Grund seines weitgehend originalen Erhaltungszustandes bemerkenswertes Gebäude mit beidseitig sichtbarer Fachwerkkonstruktion, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, Satteldach, Erdgeschoss aufgemauert, Giebelseiten verschalt, alte Holzfenster, einfaches, strebenarmes Fachwerk.
Obergeschoss Fachwerk verkleidet, Baukörperform und Fassadenaufteilung original, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig mit Satteldach, beide Häuser mit je fünf Fensterachsen, Nummer 22 noch mit alten Holzfenstern, hier späterer Ladeneinbau, Nummer 23 mit Porphyrgewänden, Portal mit vorkragender Verdachung.
Obergeschoss Fachwerk verkleidet, markante Lage in Ortsmitte, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, hohes Satteldach, Erdgeschoss Mauerwerk, verputzt, zum Teil Porphyrgewände, historische Baukörperform und Fassadenaufteilung unverändert, alte Holzfenster, rückwärtig späterer Saalanbau.
Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Zweigeschossiger Bau mit Satteldach, traufständig zur Straße, Erdgeschoss in Stein, Fenstergewände profiliert, Portal mit Dreiecksverdachung, Obergeschoss in Fachwerkkonstruktion.
Sehr aufwendig gestaltetes Gebäude mit kunstvoll vorgeblendeten, geschweiften Fachwerkelementen in den Giebeln, baugeschichtlich von Bedeutung. Eingeschossiger Bau mit Krüppelwalmdach, Dacherker mit Fachwerkelementen, kunstvolle Schmiedegitter mit Anklängen an Jugendstilformen, Schleppgaupen.
Kursächsische Postmeilensäulen (Sachgesamtheit), Kopie eines Viertelmeilensteins von 1727, Nachbildung des Viertelmeilensteines mit der Reihennummer Nummer 19 des Postkurs Nossen–Chemnitz, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung
Sehr ursprüngliches Wohnhaus mit Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss, baugeschichtlich und straßenbildprägend von Bedeutung. Zweigeschossiger Bau mit Satteldach, Erdgeschoss in Stein, Obergeschoß in Fachwerkkonstruktion mit Lehmgefachen, ausgeprägtes Fachwerk mit Kopfstreben, rückwärtig verbrettert.
Um 1800 (Scheune und Seitengebäude); Ende 19. Jahrhundert (Seitengebäude)
Geschlossene, repräsentative Hofanlage, weitestgehend in seinem Originalzustand, mit gut erhaltenen Fachwerkgebäuden, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Seitengebäude 1: zweigeschossig, mit Mittelrisalit, Dreiecksgiebel, Satteldach
Scheune: in Fachwerk, mit steilem Satteldach
Seitengebäude 2: Kuhstall, reiches Fachwerk in gutem Zustand, Dach mit Schiefer gedeckt, ein Seitengebäude saniert
2. Hälfte 18. Jahrhundert (Wohnstallhaus); Anfang 19. Jahrhundert (Seitengebäude)
Sehr gut erhaltenes Wohnstallhaus mit kräftigem Fachwerkobergeschoss und relativ steilem Dach, Seitengebäude weitgehend im Originalzustand, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: zweigeschossig, mit steilem Satteldach, Erdgeschoss in Bruchstein, alte Fenstereinteilung
Seitengebäude: Erdgeschoss in Bruchstein, Obergeschoß schlichtes Fachwerk mit Lehmgefachen, zum Teil originale Fenster, in schlechtem baulichem Zustand
Ursprüngliche große repräsentative Anlage eines Gutes, davon zwei Gebäude durch Brand im Juli 2000 vernichtet, bau- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
Scheune: Sockel aus Stein, darüber Fachwerkkonstruktion, abgebrannt
Seitengebäude 1: Erdgeschoss gemauert, Obergeschoss Fachwerk, Tor mit breitem Korbbogen, Mittelteil leicht vorgezogen mit Dreiecksgiebel und Uhrentürmchen, sehr repräsentativ, abgebrannt
Seitengebäude 2: Pferdestall, Erdgeschoss gemauert mit Kummethalle (zwei Bögen), Obergeschoss in Fachwerk
Seitengebäude 3: steht mitten im Hof, mit Walmdach, darin stand die Viehwaage
Wohnhaus: schlichter Bau mit zwei Geschossen, Satteldach, Backsteinfries am Dachgesims
18. Jahrhundert (Wohnstallhaus); um 1800 (1. Seitengebäude); um 1900 (2. Seitengebäude)
Alle Gebäude in Fachwerkbauweise, beherrschende Lage im Ortsbild, bau-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung[Ausführlich 2]
Wohnstallhaus: zweigeschossig, steiles Satteldach, sehr stämmiges Fachwerk im Obergeschoss, originale Fenstergrößen, Seitengebäude: zweigeschossig, mit Satteldach, ebenfalls recht stämmiges Fachwerk im Obergeschoss
Pferdestall: Erdgeschoss Bruchstein und Ziegel, mit Kummethalle, Obergeschoss holzverschalt
Scheune: mit Drempelgeschoss, Lehmausfachungen, originale Hofpflasterung zum Teil erhalten, Abbruch vor 2010
Gesamte Anlage leerstehend und in prekärem Zustand, Stallscheune saniert, restliche Gebäude gefährdet.
Obergeschoss Fachwerk, Teil der alten Ortsstruktur, baugeschichtlich von Bedeutung. Erdgeschoss massiv, verändert, Obergeschoss Fachwerk, Giebeldreieck verbrettert, Dach Schiefer.
Wohnhaus Obergeschoss Fachwerk verkleidet, Scheune verbretterte Holzkonstruktion, außerhalb des Dorfes auf einer Anhöhe und weithin sichtbar gelegenes Gehöft, baugeschichtlich von Bedeutung.
Wohnhaus: zweigeschossig mit Schopfwalmdach, eine Fassade völlig mit Kunstschiefer verkleidet
Scheune: kleinere Scheune verbrettert
Zwischen 2017 und 2024 aus der Denkmalliste gestrichen.
Relativ kleines, noch original erhaltenes ländliches Wohngebäude mit sichtbarer Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss, Zeugnis der Volksbaukunst, baugeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, mit hohem Satteldach, im Erdgeschoss Bruchstein, Portal mit Steingewänden, Stichbogen und Schlussstein, Obergeschoss strebenarmes Fachwerk mit Lehmausfachungen, Gebäude in sehr prekärem Zustand.
Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden:
Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
Anmerkungen
Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z.B. die Fassade).
Ausführliche Denkmaltexte
↑Vierseithof Südstraße 4 in Berbersdorf:
Der Ort Berbersdorf, vermutlich bereits vor der Gründung des Klosters Altzella gegründet, wurde 1428 erstmals urkundlich erwähnt. Während sich im Tal entlang des Dorfbaches vorwiegend Häusleranwesen befinden, prägen große Vierseithöfe die Anhöhen und geben dem typischen Waldhufendorf seinen unverwechselbaren Charakter.
Denkmalfähigkeit: Die Denkmalfähigkeit des Vierseithofes gründet sich auf seiner geschichtlichen und ortsbildgestaltenden (d. h. städtebaulichen) Bedeutung sowie seiner Bedeutung für die Kulturlandschaft.
Eine für die Gegend untypische Stellung innerhalb des Hofgefüges besitzt das Wohnstallhaus, da es traufständig zur eigentlichen Hauptstraße steht (die Südstraße ist hier nicht als Hauptstraße anzusehen, sondern als Erschließungsstraße zu betrachten). Das zweigeschossige Gebäude besitzt zwei massive Giebel und ein aus Bruchsteinmauerwerk ausgeführtes Erdgeschoss. Die Rahmungen der Fenster und Türen des Erdgeschosses sind aus Rochlitzer Porphyrtuff gearbeitet. Mit Lehmstaken sind die Gefache der Fachwerkkonstruktion des Obergeschosses geschlossen. Hinzuweisen ist auf das Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl. Original erhalten haben sich u. a. die zweiflügelige Haustür, einige Fenster, Fensterläden mit Feststellern und Scharnierblattungen, im Inneren sind bemerkenswert der Kammergang mit weitgehend erhaltenen Türen. Im Stall ist der Mittelflur mit Fußbodenfliesen ausgelegt.
Gegenüber dem Wohnstallhaus schließt eine Durchfahrtscheune den Bauernhof zum Feldrain hin ab. Zwei große Tore ermöglichen das Einbringen der Ernte direkt vom Feld her, ohne dass der Hof befahren werden muss. Auf der Hofseite ist ein Tor zu finden, was die Durchfahrt durch die Scheune ermöglicht. Die beinahe völlig aus Bruchsteinmauerwerk errichtete Scheune besitzt nur hofseitig eine Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss, ein Satteldach schließt das Gebäude nach oben hin ab. Erwähnenswert sind zwei Bansen, die Tenne mit Holzbohlenweg, die Lehmausfachung der Zwischenwandkonstruktion und die Holztore mit alten Beschlägen.
Bei den zwei Seitengebäuden handelt es sich um zweigeschossige Stallscheunen. Die rechte besitzt über dem massiven Erdgeschoss eine verbretterte Fachwerkkonstruktion mit Speicherluke zum Hof, ein Giebel ist verschiefert. Mit Lehm ausgefacht sind die Wände im Inneren. Gezapfte Holzverbindungen fanden im Kehlbalkendach (ohne Stuhl, mit Firstsäule) Verwendung, das mit großen Schindeln gedeckt ist. Erwähnenswert sind die original erhaltenen Fenster und ein schönes Schiebetor mit Pforte.
Linker Hand steht die zweite Stallscheune, ebenfalls mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss. Dieses ist rückseitig verschiefert, die Fenster sind original. Der hintere Teil des Gebäudes erfuhr eine teilweise Nutzung als Pferdestall. Bei der Zwischenwand handelt es sich ebenfalls um eine mit Lehm geschlossene Fachwerkkonstruktion. Der Dachstuhl ist wegen des Einbaues eines Heuaufzuges verändert, die Dachfläche selbst mit großen Schindeln belegt.
Von orts- und heimatgeschichtlichem Interesse ist der Umstand, dass die Hofanlage mit Sicherheit erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts in ihrer noch heute vorzufindenden Form erbaut worden ist (ein Wirtschaftsgebäude ist mit der Jahreszahl 1869 bezeichnet), dabei jedoch das althergebrachte Formenrepertoire und die landschaftstypische Bauweise aufgreift. Ausnahme ist die veränderte Stellung des Wohnstallhauses im Gefüge des Hofes (Traufständigkeit zur Hauptstraße) – damit wird das Anwesen aus der Reihe zahlreicher anderer erhaltener und unter Denkmalschutz stehender Bauernhöfe herausgehoben.
Beinahe einzigartig ist der selten in der Gegend so erhaltene Hofraum, in der Mitte des Hofes steht ein alter Baum. Von ortsbildprägendem (d. h. städtebaulichem) Wert ist das in Rede stehende Anwesen dahingehend, als es durch seine Geschlossenheit und die erhöhte Lage zur Charakterisierung des Ortes nicht unwesentlich beiträgt.
Denkmalwürdigkeit: Das öffentliche Erhaltungsinteresse für den Vierseithof nach § 2 Abs. 1 ist gegeben, weil die Anlage durch ihre Komplexität und Geschlossenheit, den guten Originalbestand und die Wirkung im Ortsbild ein beredtes Zeugnis für die bäuerliche Bau- und Lebensweise der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Kreis Mittweida ablegt und somit Dokumentationswert besitzt. In dieser Zeit errichtete Gebäude in einem weitgehend unverfälschten Erhaltungszustand einerseits, die großen, als geschlossene Ensembles auf uns gekommenen Vierseithöfe andererseits werden immer seltener, somit steht ihre Bewahrung dringend zu Gebot. Von Seltenheitswert ist die Reihung der Vierseithöfe entlang der ungewöhnlich gerade verlaufenden Südstraße, wie ein Blick auf einen Planauszug augenfällig macht. Die Lage der Gehöfte an der genannten Straße (Südstraße) und die Flurgrenzen der Bewirtschaftungsflächen sind ein erstklassiges und ein aus dem Rahmen des Gewöhnlichen fallendes Beispiel für den Begriff Waldhufendorf und somit von wissenschaftlich-dokumentarischem Interesse.
↑Vierseithof Schmalbacher Straße 5 in Schmalbach:
Die Denkmalfähigkeit der Hofanlage gründet sich auf ihrer geschichtlichen Bedeutung sowie auf der ortsbildprägenden Wirkung, hat sich das Anwesen in seiner Struktur bis heute den ihm eigenen Charakter bewahren können. Insonderheit durch die beherrschende Lage im Ortsbild kommt dem (beinahe) geschlossen erhaltenen Gehöft eine besondere dorfbildgestaltende Funktion zu.
Schmalbach entstand im Zuge der deutschen Ostkolonisation im 12. Jahrhundert als Waldhufendorf. Unweit des Dorfes befindet sich an einem ehemaligen Verkehrsknotenpunkt, an dem nicht weniger als sieben Straßen zusammenliefen, der auf Veranlassung des Kurfürsten Friedrich des Großen gebaute und von ihm mit Schankprivilegien ausgestattete Gasthof „Goldener Hirsch“. Im Ort selbst fällt neben dem sehr repräsentativen Erbgericht, einer mit der Jahreszahl 1894 bezeichneten Hofanlage, vor allem das in Rede stehende Anwesen wegen seiner Größe und seiner exponierten Lage auf.
Der Vierseithof besteht aus einem Wohnstallhaus aus dem 18. Jahrhundert, einem um 1800 errichteten Seitengebäude und einer ruinösen Scheune aus dem 19. Jahrhundert. Jüngstes Gebäude ist die um 1900 erbaute Stallscheune mit Kumthalle. Zwischen Wohnstallhaus und Stallscheune findet sich eines der äußerst selten erhaltenen Milchhäuser. Für den Gesamtzusammenhang ist ferner die Hofpflasterung von denkmalpflegerischem Interesse.
Als ältestes Gebäude des Vierseithofes darf das Wohnstallhaus gelten, es wurde vermutlich um 1750 errichtet (aufgrund der Bedeutung des Hofes wäre eine dendrochronologische Untersuchung des Gebäudes sehr zu wünschen). Über einem massiven Erdgeschoß erhebt sich ein original erhaltenes Fachwerk-Obergeschoß mit Lehmausfachung. Im Erdgeschoß fallen Fenstergewände aus Rochlitzer Porphyrtuff auf, deren Profilierung durch zwei Hohlkehlen ein Indiz für die Datierung des Gebäudes in die Mitte des 18. Jahrhunderts darstellen. Auffallend an dem breit gelagerten längsrechteckigen Baukörper ist das sehr steile Satteldach mit stehendem Stuhl. Im Inneren haben sich – trotz einiger Zerstörungen – Aufteilung und Erschließung erhalten, in der Stube müssen die Fenster mit gedrückten Korbbögen und die Holzbalkendecke, die als Einschubdecke gearbeitet ist, erwähnt werden. Dass die Stube im massiven Erdgeschoß mit einer Holzbalkendecke abgeschlossen wird sowie die Größe des Hofes insgesamt verweisen auf den Tatbestand einer florierenden bäuerlichen Wirtschaft und eines wohlhabenden Besitzers.
Im Stall, der um 1900 einige Veränderungen erfuhr, finden sich neben einem Kreuzgratgewölbe preußische Kappen, erhalten sind Futtertröge mit einer seltenen Selbsttränke. Die unten massiv ansetzende Treppe wird im oberen Bereich als Holzstiege weitergeführt.
Das Seitengebäude, eine Stallscheune, wird durch eine zweijochige Kumthalle akzentuiert. Zwei Ziegelbögen ruhen auf einem Pfeiler aus Hilbersdorfer Porphyrtuff. Der dahinterliegende Pferdestall besitzt preußische Kappengewölbe. Aus massivem Mauerwerk (Ziegel und Bruchstein) besteht das Erdgeschoß, Fenster- und Türgewände sind aus Hilbersdorfer Porphyrtuff gearbeitet. Eine Fachwerkkonstruktion mit Lehmausfachung wurde für das Obergeschoß gewählt. Auch die Zwischenwände sind Lehm-Fachwerkkonstruktionen, in den Kammern sind Lehmdecken zu finden. Bei der Konstruktion des Satteldaches handelt es sich um ein Kehlbalkendach mit doppelt stehendem Stuhl, die Giebelspitzen sind verbrettert. Der aus Bruchsteinen gemauerte Keller besitzt eine Tonne auf Gurtbögen.
Die Scheune ist, von einem kaum einundeinhalb Meter hohen massiven Unterbau abgesehen, eine vollständig mit Lehmstaken geschlossene Fachwerkkonstruktion, das Dach war lange Zeit mit Wellblech gesichert. Bedauerlicherweise ist das Gebäude dem Verfall preisgegeben und als ruinös zu bezeichnen.
Sollten auch die noch vorhandenen Mauerreste beseitigt werden müssen, ist ein späterer Ergänzungsbau in der Kubatur des abgegangenen Gebäudes zu fordern.
Aus etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt das Stallgebäude. Es wurde gegen Ende des vorigen Jahrhunderts umgebaut. Bei diesen Maßnahmen könnte der möglicherweise vorhandene Laubengang beseitigt worden sein. Über dem aus Bruchsteinen bestehenden Erdgeschoss findet sich ein Fachwerkgeschoß, für das wertvolles, weil teures Eichenholz Verwendung fand. Lehmausgefacht sind ebenso die Zwischenwände im inneren. Hinzuweisen ist auf den einfach stehenden Dachstuhl mit aufgeblatteten Kopfbändern an der Stuhlsäule. Beide Giebelseiten weisen eine Verbretterung auf.
Denkmalwürdigkeit: Das öffentliche Erhaltungsinteresse für den Vierseithof, den sogenannten Radlerhof, ist gegeben, weil die Anlage in ihrer Größe und repräsentativen Ausformung, ihrem Originalzustand, ihrem Alter und in der baulichen Qualität der einzelnen Gebäude wie des Ensembles im Ort eine Besonderheit darstellt. Der Hof ist ein sehr anschauliches Zeugnis für den Anspruch wohlhabender Landwirte der Gegend und besticht zweifelsfrei durch die beherrschende Lage im Ortsbild. Gerade solche sinnfälligen und eindrücklichen Zeugnisse der bäuerlichen Bau- und Lebensweise gilt es in der sächsischen Kulturlandschaft zu bewahren.
Quellen
Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 31. März 2024. (Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen.)