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Das Ensemble Sugenheim umfasst den gesamten Ortskern mit den Polen der Schlösser im Osten und der Kirche im Westen. Die Begrenzung ist definiert durch die ehemaligen Tore im Osten und Westen, wie das erhaltene Mittlere Torhaus am Marktplatz gegen die Ehe sowie die Reste der Ortsbefestigungsmauer an der Friedhofstraße. Für den 1298 erstmals genannten Ort ist ein erster Befestigungsturm bzw. Bollwerk um 1508 belegt, wovon sich Reste im Anwesen Hauptstraße 40 erhalten haben dürften. Die bestimmende Ortsbefestigung ist jedoch erst im 18. Jahrhundert errichtet worden, wie das Torhaus am Marktplatz zeigt. Diese Charakterisierung des Ortes durch die beiden Pole von Monumentalbauten entspricht noch der Überlieferung von 1504, in der für das „große Dorf“ Sugenheim ein befestigter Kirchhof wie ein starkes Wasserschloss erwähnt ist. Am östlichen Ortseingang erhebt sich also die reiche Baugruppe von Altem (Innerem) und Neuem (Äußerem) Schloss mit zugehörigen Nebengebäuden, ehemals im Besitz der Freiherren von Seckendorff-Aberdar, die sich um Sugenheim einen weitgehend geschlossenen Herrschaftskomplex geschaffen hatten. Die um 1600 auf älterer Grundlage neugebaute wuchtige Dreiflügelanlage des Alten Schlosses mit vier massigen Ecktürmen lässt heute noch etwas von dem Charakter einer ausgedehnten reichsunmittelbaren Adelsherrschaft spüren. Daneben zurückliegend steht das langgestreckte Neue Schloss, das 1746–49 ausgebaut und erweitert wurde. An diese Schlösser schließt sich ein 1796–1802 im englischen Stil gestalteter Schlosspark an, in dem noch zahlreiche Elemente seiner Gartengestaltung und Staffagen erhalten sind. Mit dem westlich vor dem Alten Schloss errichteten Bau der früheren Thurn- und Taxisschen Reichsposthalterei (später Amtshaus) beginnt die geschlossene Bebauung der Hauptstraße, die beiderseits von Bauernhäusern begleitet wird, deren Wohnhäuser zumeist dem Straßenraum den Giebel zukehren. Prägend sind einerseits die eingeschossigen Wohnstallhäuser des 18./19. Jahrhunderts mit Fachwerkgiebeln, andererseits auch breitgelagerte stattliche Walmdachbauten des 18. Jahrhunderts mit Fachwerkobergeschossen. An der Südseite der Straße erstrecken sich die tiefen Hofgrundstücke mit Hausgärten fast bis an die Ehe, an der Nordseite reichen sie bis zur Schlossstraße. Die Schlossstraße, ehemals Judengasse geheißen, wo auch die Synagoge von Sugenheim war, ist durch ihre bescheidene, ursprünglich ganz eingeschossige Bebauung als Nebenstraße von sozial geringerer Bedeutung charakterisiert. Die Hauptstraße mündet westlich in den Marktplatz, der mit dem Mittleren Torhaus zugleich den Haupteingangsraum des Ortes bildet. Nach Westen schließt sich um die Mühlstraße und Kirchgasse ein unregelmäßiger, geordneter Ortsbereich an, den heute noch die Pfarrkirche dominiert, die in ihrer erhöhten Lage mit dem ummauerten Kirchhof noch ihren Ursprung als Wehrkirche zu erkennen gibt, auch wenn sie selber weitgehend ein Neubau von 1754 bis 1765 ist. Aktennummer E-5-75-165-1.
Saalbau mit polygonalem Chorabschluss, Hausteinrahmungen, profilierten Traufgesims, Walmdach und Dachreiter mit Pyramidendach, bezeichnet „1586“, „1723“, „1728“; mit Ausstattung
Eingeschossiger giebelständiger Satteldachbau auf hohem Kellergeschoss, Fachwerk, Giebel unverputzt mit Andreaskreuzen und profilierten Gurtgesimsen, um 1800
Zweigeschossiger, traufseitiger Walmdachbau mit massivem Erdgeschoss mit Ecklisenen, Fachwerkobergeschoss und rundbogiger, bossierter Tordurchfahrt, oktogonaler Dachreiter mit Zwiebelhaube, bezeichnet „1776“
Zweigeschossiger verputzter Walmdachbau mit Fledermausgaube, Fachwerkobergeschoss, Eckvorlagen aus Sandsteinquadern, profilierte Hausteinrahmungen und Gurtgesims, bezeichnet „1836“
Zweigeschossiger Saalbau mit Walmdach, Querhaus, Putznutung an den Ecken, Hausteinrahmungen und viergeschossigem Turm mit Gurtgesimsen und Welscher Haube, im Kern spätmittelalterlich, barockisiert 1765–66; mit Ausstattung
Eingeschossiger Satteldachbau mit Eckquaderung und Hausteinrahmungen im Erdgeschoss, Fachwerkgiebel mit profilierten Gurtgesimsen, Andreaskreuzen und Zierfeldern, hofseitiges Zwerchhaus aus Fachwerk mit Walm und Fledermausgaube, ca. 1720
Eingeschossiger Fachwerkbau teils massiv unterfangen, Satteldach mit nördlichen Schopf und Schleppgauben, südlicher Giebel dreigeschossig mit Fußstreben und Andreaskreuzen, bezeichnet „1679“
Zweigeschossiger Walmdachbau mit Putzgliederung, genuteten Ecklisenen und Gurtgesims, im Kern 16. Jahrhundert, östlich sogenannter Alexanderbau, dreigeschossiger Walmdachbau mit Putzgliederung, von Leopoldo Retty, 1746–49, Aufstockung 1790; mit Ausstattung
Dreigeschossige, um engen Hof gruppierte Dreiflügelanlage mit Walmdächern, Putzgliederung und drei runden und einem oktogonalen Eckturm jeweils mit Zinnenkranz, im Kern spätmittelalterlich, Arkaden und Treppenturm im Hof 2. Hälfte 16. Jh., Kürzung der Ecktürme und Fassade nach Plänen von Michael Bullmann, vermutlich nach Idee von Alexander Friedrich Wilhelm von Seckendorff, 1806–12, Giebelgauben, 19. Jh.
Bauernhof, ehemaliger Pfarrhof, dann Schmiedeanwesen, ehemaliges Wohnstallhaus
Erdgeschossiger, verputzter Sandsteinquaderbau mit Satteldach, Fachwerkgiebel und Schmiedezeichen, im Kern um 1689, Umbau frühes 19. Jahrhundert, teilweise erneuert, bezeichnet „1811“
Zweigeschossiger Ziegelsteinbau mit Satteldach, Mittelrisalit mit Treppengiebel, Rahmungen der Wandöffnungen, Ecklisenen und Gurtgesimse aus Sandstein, bezeichnet „1905“
viergeschossiger Turm mit Pyramidendach und Gurtgesimsen, im Kern 14. Jahrhundert, Dach 1454 (dendro.dat.), geböschte Quadermauer im Turmerdgeschoss 1814, zweigeschossiges Langhaus mit Walmdach, Hausteinrahmung und Putzgliederung, nach Plan von Johann Gottlieb Riedel, Friedrick Korneli und Johann David Steingruber, 1782
Saalbau, eingeschossiger Walmdachbau mit abgerundeten Ecken, Putzrahmung der Rundbogenfenster, profiliertes Gesims und Traufgesims, über hausteingerahmter Tür Sandsteinwappen, oktogonaler Dachreiter mit Welscher Haube, 1731–32; mit Ausstattung
Eingeschossig, neoromanischer Torbogen aus Sandsteinquadern mit Eisentor, daran anschließende kolonnadenartige, halboffene Halle auf Holzpfeilern und einer verputzten Ziegelwand, darüber Walmdach, daran anschließende den Friedhof umgrenzende Mauer mit Ziegelabdeckung, bezeichnet „1845“
Drei, genutete Sandsteinquader mit Wulstleiste und profilierter Deckplatte, darüber konkav geschwungener Aufsatz mit Voluten und Pinienzapfenbekrönung, 1797
Zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Fachwerkobergeschoss, Walmdach mit Fledermausgauben und Sandsteinfassade mit Lisenen- und Gesimsgliederung, bezeichnet „1817“
Zweigeschossiger Walmdachbau mit Fledermausgaube, Sockel, Hausteinrahmungen und Eckquaderung aus Sandstein, Mittelachse an Hauptfassade vertieft, ebenfalls mit Eckquaderung, 1828–29
Chorturmkirche, verputzter Gips- und Sandsteinquaderbau mit Hausteinrahmungen, Langhaus eingeschossig mit Satteldach, 15. Jahrhundert, Turmobergeschosse aus Fachwerk teils unverputzt mit Pyramidendach, 1696; mit Ausstattung
Zweigeschossiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss, Erdgeschoss mit Eckpilastern, Fensterrahmung mit Keilstein, Türrahmung geohrt und profiliert mit Oberlicht aus Haustein, bezeichnet „1793“
Rechteckiger Massivbau mit abgerundeten Ecken, Hausteinrahmungen, Stableiste und profilierten Traufgesims, Walmdach mit schiefergedeckten oktogonalen Dachreiter, 1692, bezeichnet „1744“; mit Ausstattung
Wohnhaus, ehemals Witwensitz der Margarete Franziska von Franckenstein
Zweigeschossiger Massivbau mit Mansardwalmdach, genuteten Ecklisenen, Putzgliederung, hausteingerahmten, geohrten Wandöffnungen und hölzernen, profilierten Traufgesims, 1729–31, bezeichnet in Chronogramm 1731, Satteldachgauben, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Saalbau, Langhaus mit Satteldach, eingezogenem Chor und Vorhalle mit spitzbogigen Portal, Turm mit Spitzhelm, Chor im Kern 14. Jahrhundert, Langhaus und Westturm 15. Jahrhundert, Vorhalle bezeichnet 1492, Turmhelm um 1601, Sakristeianbau mit Walmdach 1806; mit Ausstattung
Hauptbau (Lage), zweieinhalbgeschossiger, vierflügeliger Massivbau mit kleinem Innenhof, Satteldächern und barocker Putzgliederung, von Johann Dientzenhofer, 1718–25, Umgestaltung Mitte 18. Jahrhundert, Dachgauben und Portalrahmung 19. Jahrhundert; mit Ausstattung
Flügelbauten (Lage) (Lage), zwei einen Ehrenhof bildende, jeweils L-förmige zweigeschossige Mansarddachbauten mit barocker Putzgliederung, von Johann Michael Küchel, 1746–50, an der Westseite je eine Nische mit großer Sandsteinfigur von Ferdinand Dietz, 1750; mit Ausstattung
Hoftor (Lage) mit Ehrenhofgitter, sechs unterschiedlich große Sandsteinpfeiler mit Vasen- und Trophäenaufsatz, Löwenfiguren und schmiedeeisernem neubarocken Ornamentgitter, 2. Hälfte 19. Jahrhundert, Rocaille 18. Jahrhundert, nach Plänen von Johann Michael Küchel, 1746–50, Figuren von Ferdinand Dietz, 1750, Steinlöwen 1745/46, hierher transloziert 1874; Wassergraben, angelegt vermutlich im 15. Jh., erweitert nach Westen wohl 1735
Mauer (Lage), niedrige, dem Hoftor vorgelagerte Sandsteinquadermauer, im Süden verlängert als Wegeinfassung, wohl 1735
Hofmauer des Meiereihofes (Lage) mit genuteten Sandsteinpfeilern und Kugelbesatz, 2. Hälfte 18. Jahrhundert
Wohnhaus der Meierei (Lage), zweigeschossiger Walmdachbau mit Eckquaderung, Mitte 18. Jahrhundert
Scheune (Lage), zweigeschossiger Walmdachbau mit Satteldachgauben, Oculi im Obergeschoss und Stalleinbauten, Mitte 18. Jahrhundert
Remise (Lage), eingeschossiger Walmdachbau mit stichbogigen Toren und Eckquaderung, 2. Hälfte 18. Jh.
Gartenpavillon (Lage), eingeschossiger Mansarddachbau mit Segmentgiebeln, Pilaster- und Gesimsgliederung, Mitte 18. Jahrhundert, nördlich in der Symmetrieachse des Schlossparks
Gärtnerhaus (Lage), zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und Fledermausgauben, 1. Viertel 19. Jahrhundert
Gartenmauer (Lage), verputzte Mauer mit Ziegeldeckung, südlich korbbogiges Sandsteinportal mit toskanischen Pilastern, Schweifgiebel und seitlichen Voluten, 1. Hälfte 18. Jahrhundert
Schlosspark (Lage), barocke, symmetrische Gartenanlage mit zwei Rondellen, 18. Jahrhundert
angelegt 1594, nördlicher Teil mit klassizistischen und historistischen Grabmälern, 19. Jh., darunter Grabsteine der Freiherren von und zu Franckenstein, südliche Erweiterung Ende 19. Jh.
Neuromanischer Sandsteinquaderbau, Saalbau, Langhaus mit flachem Satteldach, Strebepfeilern und Querarmen, im Süden eingezogener Chor mit halbrundem Abschluss, nördlich viereckiger Fassadenturm mit oktogonalem Aufsatz und Spitzhelm, bez. 1877; mit Ausstattung
Grablege derer von und zu Franckenstein, mit großem Sandsteinkruzifix, neuromanischem Weihwasserbecken und liegenden Sandsteingrabplatten, angelegt 1890
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