Das Ensemble umfasst den Bereich des Mainkais, der als mittelalterliche Ortsbefestigung Marktheidenfelds die Stadt auch zum Main hin abriegelte. Die flussseitige Mauer wurde wohl im 18. Jahrhundert zugunsten einer bebauten Kaifront aufgegeben. Etwa in der Mitte des Kais mündet die Fahrgasse, die eine Verbindung vom Stadtzentrum zur ehemaligen Mainfähre bildet. Diese Achse verlor mit dem Bau der Mainbrücke (1839–46) an Bedeutung, da hierdurch eine völlige Umorientierung des die Stadt durchziehenden Verkehrs geschaffen wurde. Die meist zweigeschossigen und vorwiegend traufseitigen Wohnhäuser und Ackerbürgerhäuser, vornehmlich des späten 18. und 19. Jahrhunderts, schließen sich zu einer dichten, relativ einfachen Hauszeile zusammen. Zu dem Ensemble gehört die Anpflanzung von Bäumen entlang der Straße, die vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt worden ist, die Straße nunmehr gegen den Mainfluss abschirmt und ihr zugleich einen promenadenartigen Charakter verleiht (Lage). Umgrenzung: Mainkai 1-24, Fahrgasse 12, Glasergasse 22, Herrengasse 11, Obere Gasse 17, 24, Schenkgasse 4, Stiergasse 11. Aktennummer: E-6-77-157-1.
Marktbefestigung
Reste der vor 1420 errichteten Ortsmauer sind in einem zum Main offenen, ovalen Bogen aus Bruchstein mit Schießscharten erhalten. Möglicherweise sind auch überbaute Reste des ehemaligen mainseitigen Mauerverlaufs entlang der rückwärtigen Parzellengrenzen der Straße Mainkai erhalten. Abbruch der drei Tore im 19. Jh., weitere Verluste 2. Hälfte 20. Jh. Aktennummer: D-6-77-157-1.
Kirchgasse 9, 10 (Lage): Mauer der Ortsbefestigung
Siebenjochige Bogenbrücke mit rustizierten Böschungsmauern an den Brückenköpfen sowie in Flucht der Brücke am gegenüberliegenden Ufer eine weitere Böschungsmauer mit Inschriftstein und Denkmal mit Bronzebüste König Ludwig I., Sandsteinquaderverkleidung, 1836–1846, Wiederherstellung 1946–1954
Profilierter Sockel mit Wappenkartusche und Balustersäule sowie bekrönender Figur des kreuztragenden Christus, Sandstein, 1743, Renovierung bezeichnet „1872“
Saalkirche mit eingezogenem Rundchor sowie Satteldach mit Giebelreiter, Putzmauerwerk mit Sandsteingliederungen und Portalvorhalle mit überdachtem Altan, neuromanisch, bez. 1889/90
15 gleichgestaltete Kapellchen mit Satteldach und gerahmten Rundbogennischen sowie eingestellten Figurenszenerien, zwischen den Kapellen eingefügte Treppenabsätze, Sandstein und Holz, 18. Jh.
Kleiner Satteldachbau mit Rundbogenöffnung und Tonnengewölbe sowie eingestellter Grottenarchitektur mit Marienfigur, im Kern wohl 18. Jh., modernisiert
Zweigeschossiger Halbwalmdachbau mit Seitenflügel in Ecklage, profilierte und geohrte Sandsteinrahmung mit reliefiertem Keilstein Heiliger Michael, Sandstein, bezeichnet „1748“
Langgestreckter traufständiger MansardHalbwalmdachbau mit Fachwerkgiebel, Sandsteinfassade mit Relief der Bierbrauerzunft, bez. 1816; mit zugehörigen Kelleranlagen
Zweigeschossiger Satteldachbau mit verputztem vorkragendem Fachwerkobergeschoss in Ecklage, geschnitztes Türblatt mit Schifferzunftzeichen, 18./19. Jh., im Kern möglicherweise älter
Dreigeschossiger Walmdachbau mit Zierfachwerkobergeschossen und zweigeschossigem Walmdachanbau mit vorkragendem verputztem Fachwerkobergeschoss sowie vermauertem Bäckerzunftzeichen, bezeichnet „1730“, Erdgeschoss verändert
Zweigeschossiger Satteldachbau (ursprl. Schopfwalmdach) mit reich verziertem Fachwerkobergeschoss und -giebel in Ecklage, um 1600, Erdgeschoss verändert
Dreischiffige Basilika mit Satteldach und eingezogenem Dreiseitchor sowie Chorflankenturm mit Zwiebelhaube und Laterne, Blendgiebelfassade mit Figurennischen, Turmuntergeschoss und Rundapsis der ursprl. romanischen Chorturmkirche 12./13. Jh., nachgotischer Umbau zur Saalkirche 1613/14, Verlängerung und barocke Westfassade 1736, Erweiterung zur Basilika durch Anbau der Seitenschiffe 1857; mit Ausstattung
zweigeschossiger traufständiger Satteldachbau, Putzfassade mit Sandsteingliederungen und Figurennischen sowie reicher Schaufenstergestaltung, Neorenaissance, um 1860/70
Teilweise verputztes Bruchsteinmauerwerk mit rundbogigem Hoftor und -pforte über Pilastern sowie bekrönender Figur des Hl. Michael, Sandstein, bezeichnet „1697“
Zweigeschossiger Walmdachbau mit strassenseitigem Halbwalm und verputztem Zierfachwerkobergeschoss in Ecklage, Erdgeschoss mit profilierten Sandsteinrahmungen und Wappen der Schifferzunft, bez. 1712
Zweigeschossiger Satteldachbau mit Zierfachwerkobergeschoss und seitlichem zweigeschossigem Anbau mit Durchfahrt sowie rückwärtigem massivem Pultdachanbau, bezeichnet „1707“
Zweigeschossige Vierflügelanlage um einen Innenhof, Vorderhaus mit Satteldach und mittlerem Zwerchhaus über Rundbogendurchfahrt, reich gegliederte Fassade mit geohrten Sandsteinrahmungen und Hausmadonna unter Baldachin, rückwärtige Mansard- bzw. Satteldachflügel mit verputztem Fachwerkobergeschoss und schlichten Fassaden, barock, bez. 1745
Halbwalmdachbau 18./19. Jh.; Gartenhaus, kleiner verputzter Fachwerkbau mit Pyramidendach auf der Ortsmauer errichtet, um 1800; Gartenmauer, Bruchstein, 18./19. Jh.
Satteldachbau mit eingezogenem Polygonalchor sowie Giebelreiter mit Spitzhelm, Sandsteinquaderfassade mit Strebepfeilern und Spitzbogenöffnungen, neugotisch, zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Saalkirche mit Satteldach und eingezogenem Dreiseitchor, seitlicher Turm ins Achteck übergehend mit Zwiebelhaube, Neobarock, bezeichnet „1914“; mit Ausstattung
Einfacher Satteldachbau mit leicht eingezogenem Chor, Sandsteinfassade mit Spitzbogenöffnungen, neugotisch, 1869, im Chorbereich verändert, Turm modern; mit Ausstattung
Chorturmkirche mit Mansarddach und Chorturm mit hohem Spitzhelm, Putzfassade mit Sandsteinrahmungen, spätgotischer Chor bezeichnet „1495“, barockes Langhaus 1734–37 von Baumeister Günther aus Marktheidenfeld; mit Ausstattung
Satteldachbau mit eingezogener Rundapsis sowie Chorflankenturm mit Spitzhelm, Putzmauerwerk mit Werksteingliederungen, neuromanisch, bezeichnet „1835“; mit Ausstattung
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