Ursprünglich waren die Grafen von Oettingen die Lehnsherren des Ortes. Im Jahr 1252 wurde ein „Otto de Lavrieden“ urkundlich erwähnt. Dieser war oettingischer Ministeriale und hatte seinen Stammsitz in Larrieden. Um 1352 saß Friedrich von Lerpaur darauf. Über den weiteren Verbleib des Herrensitzes ist nichts bekannt. Die Landeshoheit ging später an das ansbachischeOberamt Feuchtwangen über.[6] Im Jahr 1732 bestand der Ort aus 31 Anwesen mit 33 Mannschaften. Grundherren waren
Außerdem gab es noch 1 Kirche, 1 Pfarrhaus, 1 Schulhaus und 2 Hirtenhäuser.[7] Gegen Ende des Alten Reiches gab es nur noch 29 Haushalte, von denen 10 feuchtwangisch waren.[8][9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Insbesondere im Feuchtwanger Raum, in den Tälern von Wörnitz und Sulzach war der Glaube an Druden und Hexen stark verwurzelt. Dieses wird durch die Tatsache belegt, dass noch 1679 die aus Larrieden stammende 70-jährige Bäuerin Marie Krauß nebst deren Stieftochter und Stiefsohn gefangen nach Feuchtwangen abgeführt wurden. Drei Buben von 5, 7 und 9 Jahren hatten im Nachschwätzen von den Alten gehörtes abergläubisches Zeugs gesagt: die Kraußin und ihre Stiefkinder hätten sie auf einer Gabel zu Hexentänzen mitgenommen, in Wölfe, dann wieder in Menschen verwandelt usw. Es wurden viele Verhöre angestellt, bei denen sich der ehrlose Stiefsohn lügnerischer Weise zu all dem abergläubischen Blödsinn bekannte, dessen man ihn beschuldigte und zugleich Stiefmutter und Schwester schwer belastete. Er gedachte, auf diese Weise besser davonzukommen. Da beide Frauen bei der Leugnung dessen, wes man sie anklagte, blieben, wendete man sich an die Rechtsgelehrten der Universität Tübingen, wohin ein eigener Bote geschickt wurde. Und diese Herren, die selbst den ganzen abergläubischen Wahn für bare Münze nahmen, begutachteten, dass die Kraußin und ihre Stieftochter Margarete der Folter zu unterziehen seien.[13] Die Folterqualen erpressten auch von beiden das erwünschte Schuldgeständnis und so wurden beide auf dem Feuchtwanger Kühwasen als Hexen lebendig verbrannt. Es war der letzte Hexenprozess im Fürstentum Ansbach.[14] Unter einem Drud verstand man ein Wesen, welches sich nachts auf die Brust von Schlafenden setzt und dadurch Alpträume sowie Beklemmung und Atemnot verursacht. Druden sollen meist alt und hässlich sein, es wären überwiegend Frauen, die dazu verdammt sind, sich jede Nacht ein Opfer zum Drücken suchen zu müssen. Dazu könnte sich ihre Seele vom Körper lösen und als Geist durch kleinste Spalten und Schlüssellöcher in ein Zimmer dringen und dann in verschiedener Gestalt erscheinen. Der Ort wurde/wird deshalb auch als Druden-Larreden bezeichnet.
Baudenkmäler
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Michael, Chorturmkirche, Turm 1760-70, Langhausneubau und Einrichtung 1910; mit Ausstattung; Friedhof, Anlage wohl des 18./19. Jahrhundert, mit Grabsteinen; Friedhofsmauer, Quadermauer, 18./19. Jahrhundert, 1910 wohl verändert.
Steinkreuz, mittelalterlich; am Ortseingang Richtung Tribur.
Haus Nr. 20: Pfarrhaus, zweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau, 1849.
Haus Nr. 25: Lehrerhaus, zweigeschossiger traufständiger Satteldachbau, mit Ecklisenen und Geschossgliederung, 1849.
Steinweiherfeld: Steinkreuz, mittelalterlich; ca. 1200 m außerhalb des Ortes Richtung Tribur.
Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, OCLC935210351, S.493 (Digitalisat).
Gottfried Stieber: Larrieden. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.545 (Digitalisat).
↑A. Steichele: Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben, Bd. 3, S. 493. G. Stieber: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach, S. 545.
↑Johann Bernhard Fischer: Larrieden. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.188 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 279.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.461.
↑Aus einem im Schlosse zu Thürnhofen befindlichen handschriftlichen Bande von Rechtsgutachten der juristischen Fakultät in Tübingen. Übrigens wurde in Würzburg noch 1749 die siebzigjährige Nonne Renata Seeger wegen angeblicher Zauberei enthauptet und dann verbrannt. Wolfgang Wenzel, die letzten 120 Jahre der Weltgeschichte, Band 1, Seite 59.
↑Kirchenrat und Dekan i. R. Wilh. Schaudig: Geschichte der Stadt und des ehemaligen Stifts Feuchtwangen, Verlag Sommer & Schorr, Feuchtwangen 1927.
↑ abEs sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.