Landkreis Straubing-Bogen
Der Landkreis Straubing-Bogen liegt im Nordwesten des bayerischen Regierungsbezirks Niederbayern. GeografieLageDer Landkreis Straubing-Bogen wird von West nach Ost von der Donau durchflossen. Sie teilt das Kreisgebiet in zwei etwa gleich große Teile unterschiedlicher Landschaften. Nördlich der Donau zieht sich das Vorland mit den Ausläufern des Bayerischen Waldes bis zu Höhen von über 1000 m hinauf. Am äußersten Ostrand des Kreises liegt der Hirschenstein (1092 m). In der Donauniederung liegen vor allem Auwälder, Wiesen und Weiden. Südlich der Donau geht die Donauebene in das Donau-Isar-Hügelland über. In der Donauebene wird vor allem Landwirtschaft betrieben. Im Kreisgebiet münden die Große Laber und die Aiterach von rechts sowie die Kinsach und der Bogenbach von links in die Donau. NachbarkreiseDer Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn (im Norden beginnend) an die Landkreise Cham, Regen, Deggendorf, Dingolfing-Landau, Landshut und Regensburg. Des Weiteren umschließt der Landkreis die kreisfreie Stadt Straubing, die sein Verwaltungssitz ist. GeschichteLandgerichteDas Gebiet des Landkreises Straubing-Bogen gehörte früher zum Großteil den Grafen von Bogen, doch kam es schon sehr bald zu Bayern. 1803 wurden die Landgerichte Straubing und Mitterfels errichtet, die zum Regenkreis, später Unterdonaukreis gehörten, der 1838 in Niederbayern umbenannt wurde. Im gleichen Jahr wurde das Landgericht Bogen errichtet. Bereits 1809 wurde Straubing eine kreisunmittelbare Stadt. BezirksämterIm Jahr 1862 wurde aus dem Landgericht Straubing das gleichnamige Bezirksamt, das neue Bezirksamt Bogen umfasste die Landgerichte Bogen und Mitterfels. LandkreiseAm 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Bogen, Mallersdorf und Straubing. Landkreis Straubing-BogenIm Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 der neue Landkreis Straubing-Bogen aus den folgenden Bestandteilen gebildet:[3]
Am 1. Mai 1978 wechselte die Gemeinde Großenpinning aus dem Landkreis Dingolfing-Landau in den Landkreis Straubing-Bogen und wurde nach Oberschneiding eingemeindet.[4] EinwohnerentwicklungVon 1988 bis 2008 wuchs der Landkreis Straubing-Bogen um über 16.000 Einwohner bzw. um rund 20 %. Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Landkreis von 81.577 auf 100.649 um 19.072 Einwohner bzw. um 23,4 %. In 11 von 37 Gemeinden erhöhte sich die Bevölkerung um mehr als 40 %, besonders im Nahbereich der kreisfreien Stadt Straubing. Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987:
PolitikLandräte
KreistagDie Kommunalwahlen 2002 bis 2020 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Kreistag:
Die Amtsperiode des aus der Wahl am 16. März 2014 hervorgegangenen Kreistags endete vorzeitig, da das Wahlergebnis wegen Wahlfälschung für ungültig erklärt wurde.[6] Die Nachwahl des Kreistags fand am 1. Februar 2015 statt.[7] Wappen und Flagge
Wirtschaft und InfrastrukturIm Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Straubing-Bogen Platz 210 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[10] VerkehrStraßeDer Landkreis ist durch die A 3 an das überörtliche Straßennetz angeschlossen. Daneben existieren mit der B 20, der B 8, der B 15 und der B 15n vier weitere Fernverkehrsstraßen im Landkreis. BahnDurch den Landkreis führen vier Bahnlinien:
Die AG der Bayerischen Ostbahnen führte ihre erste Verbindung Regensburg–Landshut–München im Jahre 1859 über Geiselhöring, wo ein Abzweig in Richtung Straubing entstand, der 1860 in Richtung Plattling fortgeführt wurde. Erst 1873 fiel der Umweg über Geiselhöring weg; fast gleichzeitig wurde auch die direkte Linie von Regensburg nach Landshut über Eggmühl eröffnet. Die Bayerische Staatsbahn führte von Straubing aus 1895 die Bahnstrecke Straubing–Miltach über die Donau hinüber nach Bogen und im folgenden Jahr weiter hinein in den Bayerischen Wald bis Konzell Süd; der Anschluss nach Miltach folgte im Jahre 1905. Nachdem die 32 km lange Bahn von Bogen über Mitterfels und Konzell-Streifenau nach Miltach in den Bayerischen Wald hinein in den Jahren 1984 bis 1994 stillgelegt wurde, werden im Kreisgebiet anstatt zuvor 104 km nur noch 72 km Strecken im Personenverkehr bedient. WasserstraßeDie Donau ist auf ihrer ganzen Länge durch den Landkreis eine Bundeswasserstraße. FlugplatzIn der Gemeinde Atting existiert der Verkehrslandeplatz Straubing-Wallmühle. GemarkungenIm Landkreis gibt es 117 Gemarkungen mit 124 Gemarkungsteilen. Gemeinden(Einwohner am 31. Dezember 2023[11])
LandratsamtDas Dienstgebäude des Landratsamtes Straubing-Bogen befindet sich in Straubing, Leutnerstr. 15. Im Rahmen der Agenda 21 wurde beim Landratsamt ein „Zukunftsbüro“ eingerichtet. SchutzgebieteIm Landkreis gibt es sieben Naturschutzgebiete, sieben Landschaftsschutzgebiete, zehn FFH-Gebiete und mindestens 27 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016). Siehe auch:
Kfz-KennzeichenAm 5. August 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Straubing gültige Unterscheidungszeichen SR zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Im Gegensatz zur kreisfreien Stadt Straubing folgen dem SR zwei Buchstaben (bei der Stadt Straubing ist dies einer). Die im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung mögliche Wiedereinführung der Altkennzeichen MAL (für Mallersdorf) und BOG (für Bogen) hat der scheidende Landrat Reisinger bis zum Ende seiner Amtszeit kategorisch abgelehnt.[12] Seit Ende Juli 2014 wird das Kennzeichen MAL hingegen im Nachbarlandkreis Landshut ausgegeben.[13] Seit dem 2. Juli 2018 sind die Unterscheidungszeichen BOG wieder und MAL auch im Landkreis Straubing-Bogen erhältlich. Literatur
Siehe auchWeblinksCommons: Landkreis Straubing-Bogen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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