Die Landesuniversität Dorpat war eine 1918 von der deutschen Militärverwaltung in Dorpat/Tartu während des Ersten Weltkriegs eingerichtete deutschsprachige Universität.
In der zweiten Februarhälfte 1918 marschierte reichsdeutsches Militär der 8. Armee im Rahmen der Operation Faustschlag von Walk kommend in Dorpat ein.[1]
Am 8. Juli 1918 berichtete die Revaler Zeitung bezüglich der Landesuniversität unter Bezugnahme auf die Baltische Zeitung, dass die Vorlesungen voraussichtlich im September beginnen würden, die Universität als solche aber nicht in diesem Jahr eröffnet werden würde. Auch seien drei Fakultäten geplant, eine theologische, eine medizinische und eine philosophische, es solle jedoch keine juristische errichtet werden, da es dafür an Lehrkräften mangeln würde.[2] Am 2. September 1918 meldete die Revaler Zeitung Namen vorgesehener Dozenten.[3]
Die Universität öffnete am 15. September 1918. Am 27. November 1918 übergab die reichsdeutsche Militärverwaltung die Kontrolle über die Universität einer von der estnischen provisorischen Regierung gebildeten Kommission.[4]
Struktur
Verwaltung
Laut der vorläufigen Satzung hatte die Universität die rechtliche Stellung einer juristischen Person des öffentlichen Rechts (§ 2) und unterstand dem Armeeoberkommando (§ 5).[5]
Fakultäten
Name
Dekan
Prodekan
Anzahl Dozenten
Theologische Fakultät
Karl Girgensohn
Otto Seesemann
7
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (im Verzeichnis der Dozenten: Juristische Fakultät)
Im zweiten Semester 1918 waren 1011 Studierende immatrikuliert sowie zusätzlich 33 Studierende der Pharmazie. Von diesen setzten 344 bzw. 10 das Studium an der Universität Tartu der Republik Estland fort.[6]
Peeter Järvelaid: Die Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft im 20. Jahrhundert und das Baltikum. Die Landesuniversität Dorpat 1918, In: Rechtskultur 4[16]
Einzelnachweise
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