Kust till kust-banan
Die Kust till kust-bana ist eine schwedische Eisenbahnstrecke, die 353 km von Göteborg über Borås und Växjö nach Kalmar/Karlskrona führt. Historisch wurde die Bezeichnung nur für die Strecke zwischen Göteborg und Kalmar verwendet. Der 57 Kilometer lange Abschnitt Emmaboda–Karlskrona wurde erst später von Banverket in diese Bezeichnung mit eingeschlossen. GeschichteDie Verbindung, die seit Mitte der 1990er Jahre als Kust till kust-banan vermarktet wird, verläuft über ursprünglich fünf unterschiedliche Bahnen:
Die verschiedenen Strecken entstanden zu unterschiedlichen Zeiten. Der älteste Teil ist die Strecke Växjö–Alvesta, die von der privaten Bahngesellschaft Växjö–Alvesta Järnväg als Nebenbahn der Södra stambana gebaut und 1865 eröffnet wurde. 1874 wurden die Strecken Växjö–Emmaboda, Teil der Bahn Karlskrona–Växjö, und Emmaboda–Kalmar, im Besitz der Eisenbahngesellschaft Kalmar Järnväg, eröffnet. Die Bahn Göteborg–Borås entstand erst in den 1890er Jahren (eröffnet 1894) und der jüngste Teil, Borås–Alvesta, wurde 1902 eingeweiht. Zwischen 1938 und 1941 wurden die einzelnen Bahnen verstaatlicht. Die Strecke Göteborg–Borås wurde 1936 elektrifiziert. In den 1950er Jahren folgte Alvesta–Kalmar/Karlskrona (1954–55) und letztlich Borås–Alvesta 1962. 1902, kurz nach die Eröffnung Borås–Alvesta, gab es Direktverbindungen Göteborg–Kalmar und Göteborg–Karlskrona. In den 1990er Jahren begannen Statens Järnvägar Direktverbindungen zu vermarkten, für die moderne X2-Züge eingesetzt wurden. Heutiger ZustandHeutzutage verkehren Direktzüge Göteborg–Kalmar/Karlskrona mit modernen Triebwagen (Bombardier Regina). Darüber hinaus übernimmt der Regionalverkehr eine wichtige Funktion auf dieser Strecke, vor allem auf den Abschnitten Göteborg–Borås (SJ im Auftrag von Västtrafik) und (Jönköping–) Värnamo–Växjö (bis 2009 von Merresor im Auftrag von Jönköpings Länstrafik). Kalmar–Alvesta–Malmö–Kopenhagen ist ein Teil des Netzes der Öresundståg. Auch der Güterverkehr ist von Bedeutung. Weitere ZukunftspläneEs gab Pläne, die Strecke Göteborg–Borås als Schnellfahrstrecke mit einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h völlig neu zu bauen. Bis 2020 sollte der Streckenabschnitt Mölnlycke–Bollebygd gebaut werden, wobei der Flughafen Göteborg/Landvetter mit einem Tunnelbahnhof unterquert werden soll. Es gab zudem Pläne für eine neue Schnellfahrstrecke Stockholm–Göteborg (Götalandsbanan), die aber erst etwa 2030 fertiggestellt werden sollte. Die Planungen des Projekts nya stambanor för höghastighetståg (neue Stammbahnen für Hochgeschwindigkeitszüge) wurden im Dezember 2022 zurückgestellt.[3] Am 26. Oktober 2023 erteilte die Regierung an Trafikverket den Auftrag, die Planungen für den zweispurigen Ausbau zur Verbesserung der Infrastruktur der Strecke wieder aufzunehmen und dabei auf die Einbindung in das System der Schnellfahrstrecken zu verzichten.[3] Im gleichen Zeitrahmen wird über eine Schnellfahrstrecke nach Malmö/Kopenhagen nachgedacht. Stand Ende 2015 bewerben sich zwei Region für die Strecke. Die Westalternative, die von den Städten Värnamo und Ljungby gestützt wird, sieht einen Bau entlang der Autobahn E4 vor, die Ostalternative mit den Unterstützerstädten Älmhult, Kalmar, Karlskrona, Lessebo und Växjö favorisiert eine Linienführung über Älmhult und Växjö sowie einen Anschluss der Neubaustrecke bei Räppe an die auf 200 km/h ausgebaute Kustbana.[4][5] Eine Entscheidung wird für Februar 2016 bei den Sverigeförhandlingen erwartet.[6] WeblinksCommons: Kust till kustbanan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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