Bahnstrecke Nässjö–Vetlanda–Åseda–Nybro
Die Bahnstrecke Nässjö–Vetlanda–Åseda–Nybro ist eine ursprünglich 138 Kilometer lange normalspurige und nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Schweden. Sie zweigt in Nässjö in der Provinz Jönköpings län von der Södra stambana ab und führte früher bis nach Nybro an der Kust till kust-bana. Der Personenverkehr auf dem Abschnitt Nässjö–Vetlanda wird vom regionalen Anbieter Krösatågen betrieben. Auf dem Abschnitt Vetlanda–Åseda ruht seit 2002 der Verkehr und der Unterhalt wurde 2006 durch Trafikverket eingestellt, eine formelle Stilllegung erfolgte jedoch bisher nicht. Der Abschnitt Åseda–Nybro wurde bereits 1986 stillgelegt und anschließend abgebaut, der verbliebene Abschnitt Nässjö–Åseda ist noch 74 Kilometer lang. GeschichteBau und Eröffnung1874 eröffnete die Gesellschaft Kalmar Järnvägar (KJ) die heute zur Kust till kust-banan gerechnete Bahnstrecke von Emmaboda nach Kalmar. Im Anschluss daran baute die Gesellschaft Nybro-Sävsjöströms Järnväg (NSJ) ab Nybro eine Zweigstrecke über Orrefors mit seiner Glashütte nach Sävsjöström. Die NSJ wurde 1909 von der KJ übernommen. Zugleich begann der Weiterbau der Strecke über Åseda und Vetlanda nach Nässjö, wo Anschluss an die Södra stambana hergestellt wurde. Abkürzung nach StockholmDie neue Strecke erlangte schnell große Beliebtheit, da sie für Züge von Kalmar in Richtung Göteborg oder Stockholm eine Abkürzung gegenüber der bisherigen Verbindung über Alvesta darstellte. Es verkehrten unter anderem Schnellzüge und Kurswagenverbindungen zwischen Kalmar, Göteborg und Stockholm. VerstaatlichungDie in Nässjö anschließende Södra stambana war von Anfang an eine Staatsbahn. Am 1. Juli 1938 wurden im Rahmen der allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung in Schweden die Strecke Nässjö–Nybro sowie die in Nybro anschließende Strecke Alvestra–Kalmar in eine eigenständige staatliche Gesellschaft vereinigt, die am 1. Juli 1040 in die staatliche Statens Järnväger überging.[7] BedeutungsverlustIn den 1950er Jahren wurde die Strecke Alvesta–Emmaboda–Kalmar elektrifiziert. Da die Södra stambana bereits seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs elektrifiziert war, wurde nun durchgehender elektrischer Zugverkehr nach Stockholm und Göteborg über Alvesta möglich. Dadurch verlor die Strecke über Åseda ihre Bedeutung für den Fernverkehr. Im Personenverkehr fuhren nur noch Regionalzüge, meist Schienenbusse der Baureihe Y6. Stilllegung Åseda–NybroIn den 1980er Jahren wurde die Verantwortung für den regionalen Schienenpersonenverkehr von der staatlichen Eisenbahngesellschaft SJ auf die Provinzverwaltungen (Län) übertragen. Die Strecke Nässjö–Nybro führte durch drei Provinzen, und lediglich eine davon, Jönköpings Län, wollte die Strecke weiterbetreiben. Deshalb wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Åseda–Nybro 1985 eingestellt. Ein Jahr später wurde auch der noch verbliebene Güterverkehr eingestellt, anschließend wurde dieser Abschnitt stillgelegt und abgebaut. Im Gegensatz dazu wurde der Abschnitt Nässjö–Åseda zunächst modernisiert, der Personenverkehr aufgewertet und auf für die damalige Zeit moderne Y1-Triebwagen umgestellt. 1990 wurde allerdings der Güterverkehr südlich von Vetlanda eingestellt. KrösatågenFür den Personenverkehr auf den Strecken Nässjö–Åseda sowie Vaggeryd–Jönköping gründeten die beteiligten Provinzen 1985 das Verkehrssystem Krösatågen. Ebenfalls 1985 wurden die Bahnhöfe Stensjön und Björköby aufgelassen und durch näher an den Ortskernen liegende Haltepunkte ersetzt. Einstellung Vetlanda–ÅsedaZum Fahrplanwechsel am 15. Juni 2002 wurde der Personenverkehr zwischen Vetlanda und Åseda eingestellt, und 2006 beschloss die damalige Eisenbahnverkehrsbehörde Banverket, den Unterhalt dieses Abschnitts einzustellen. Eine formelle Stilllegung erfolgte bisher nicht, die Strecke ist weiterhin in den Karten von Trafikverket verzeichnet.[8] Bahnstrecke Orrefors–FlygsforsFür einen kurzen Zeitraum gab es eine Strecke zwischen Orrefors und Flygsfors. Die schmalspurige Strecke mit etwa zwei Kilometern Länge wurde ab 1917 erbaut und 1919 fertiggestellt. Sie wurde von einem Zug mit Lokomotive und drei Wagen bedient, es wurden Sand, Soda und Glas zwischen der Glashütte Flysfors und dem Bahnhof Orrefors transportiert. Die Strecke wurde bis 1920 genutzt, nach der Einstellung der Fertigung infolge eines Konkurses der Glashütte wurden die Schienen im Laufe der 1920er Jahre wieder abgerissen. Überreste des alten Damms befinden sich noch im Wald, dieser wird als Wanderweg verwendet.[3][9] Heutiger BetriebSeit 2002 verkehren an Werktagen außer Samstagen sieben Zugpaare, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen vier Zugpaare aus Triebwagen der Baureihe Y31/32. Darüber hinaus fuhren Güterzüge zur von Vetlanda aus weiterführenden Emådalsbanan nach Kvillsfors und Pauliström. Auf dem Abschnitt Vetlanda–Åseda fahren keine Züge mehr, die Strecke ist teilweise überwachsen. Einzelnachweise
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