Als Papst Clemens IX. am 22. Juli 1676 verstarb, zählte das Kardinalskollegium 67 Mitglieder. 44 von ihnen nahmen an der Eröffnung des Konklaves teil. Nach und nach trafen weitere Kardinäle ein, die für die Anreise nach Rom länger gebraucht hatten. Schließlich waren 63 Kardinäle zugegen.
Nachdem schon 1672 eine Liste mit Papstanwärtern erstellt worden war, galt zum Zeitpunkt des Konklaves nur der zum Papst gewählte Kardinal Benedetto Odescalchi als Papabile.
Im ersten Wahlgang, am 3. August 1676, erhielt Odescalchi 14 Stimmen. Außerdem wurden Stimmen für 13 weitere Kardinäle abgegeben, zudem gab es 25 Enthaltungen. Im Laufe der Wahlgänge sank die Zahl der Kandidaten, doch dies kam Odescalchi zunächst nicht zugute. Beim 107. Wahlgang am 20. September erhielt er nur 8 Stimmen, weitere 19 Stimmen verteilten sich auf die Kardinäle Francesco Barberini, Felice Rospigliosi und Mario Alberizzi, während sich 30 Kardinäle ihrer Stimme enthielten. Tags darauf wurde Odescalchi per Akklamation zum Papst bestimmt.
Mit der Inthronisation des neuen Papstes, am 4. Oktober 1676, endete eine Sedisvakanz von 75 Tagen.