Die Einöde Knabenmühle liegt an einer Ableitung der Roth 2,2 km westlich des Ortskerns von Hilpoltstein. Von Hilpoltstein aus gelangt man auf der Bahnhofstraße in westlicher Richtung zur Seitzenmühle. 100 m davor biegt eine Straße in nördlicher bzw. nordwestlicher Richtung zur Knabenmühle ab. Sie führt weiter zur Stephansmühle, von der aus in östlicher eine Gemeindeverbindungsstraße zur Staatsstraße 2220 geht.[4]
Geschichte
Im Salbuch des pfalz-neuburgischen Pflegamtes Hilpoltstein von 1544 ist die „Knabmuhl oder Schmalmuhl“ aufgeführt; sie hatte drei Gänge. Der Betreiber hieß Johannes Knab; sein Name hat sich im heutigen Mühlennamen erhalten. Ab 1731 ergänzte eine Säge den Mahlbetrieb.[5] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, war die Knabenmühle eine der fünf Mühlen der Gemeinde Hilpoltstein und unterstand hoch- und niedergerichtlich dem dortigen, inzwischen kurbaierischen Pflegamt.[6]
Im Jahre 1864 hieß die Müllerfamilie Meier.[8] Der Müller war auch Ökonom; 1875 hatte er drei Pferde und neun Rinder.[9] Im Jahre 1900 brannte die in Fachwerk errichtete Mühle ab. Im Jahre 1915 ersteigerte die Müllerfamilie Port aus Altenhofen die Mühle. Trotz ständiger Modernisierungsmaßnahmen – Leistungssteigerung der Säge durch Einbau einer Dampfmaschine, Ersatz der Mühlstein-Mahlwerke durch Walzenstühle, des Wasserrades durch eine Turbine und des Säggatters durch ein Vollgatter – musste der letzte Müller um 1980 seinen Betrieb aufgeben.[10]
Heute befindet sich in dem Ziegelsteingebäude der Mühle eine Naturheilpraxis.[11]
↑Hans Wolfram Lübbeke und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern. Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, München 1986, S. 466; Felix Mader (Bearb.): Die Kunstdenkmäler von Bayern. Regierungsbezirk Mittelfranken. III. Bezirksamt Hilpoltstein, München 1929, Nachdruck München/Wien 1983, S. 206