Der Weinort Klotten liegt an der Mosel und ist von steilen Schieferhängen umgeben. Weinbergslagen sind Burg Coraidelstein, Brauneberg und Rosenberg.
Geschichte
Der älteste Ortsname „Monte Clothariensis“ (Schenkungen an den Hl. Willibrord 698) ist durch das Liber Aureus Epternacensis des Klosters Echternach, bestätigt. 814 bestätigt Kaiser Ludwig der Fromme dem Kloster Stablo/Stavelot eine Kapelle und den Zehnten in „Clodena“ (Regesta Imperii I, 545, die ursprüngliche Schenkungsurkunde Childerichs ist verloren, die Bestätigungsurkunde ist eine Kopie des 15. Jh.). Die Erwähnung in einer Urkunde finden wir in einem Diplom König Arnulfs, der 888 in Frankfurt am Main dem Marienstift zu Aachen ein zehntpflichtiges Gut in „Cloduna“ bestätigt (MGH DArn Nr.031). Noch 1191 erscheint Klotten unter den Besitzungen dieses Aachener Marienstifts.[3]
Die Polenkönigin Richeza, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo und Enkelin des Kaisers Otto II., hielt sich wahrscheinlich mit ihren drei Kindern von 1040 bis 1049 in Klotten auf. In Klotten hatte sie sich eine Kapelle (Nikolauskirche) und einen Wohnturm erbauen lassen, der mit einer Brücke zur Kapelle verbunden war. Ihren gesamten Besitz hatte sie nach ihrem Tod am 21. März 1063 der Benediktinerabtei Brauweiler bei Köln vermacht. Ihr Sarkophag steht heute im Kölner Dom, links hinter dem Hochaltar, dem Dreikönigsschrein.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Klotten, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
Jahr
Einwohner
1815
824
1835
1175
1871
1533
1905
1895
1939
1888
1950
1929
Jahr
Einwohner
1961
1838
1970
1879
1987
1581
2005
1421
2015
1233
2016
1221
Politik
Bürgermeister
Uli Oster wurde am 27. Juli 2023 Ortsbürgermeister von Klotten.[5][6] Da für eine am 18. Juni 2023 angesetzte Direktwahl kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat.[7] Dieser entschied sich einstimmig für den bisherigen Beigeordneten Uli Oster.[6] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Osters Vorgänger Holger Becker hatte das Amt am 21. Juni 2019 übernommen.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 81,90 % für fünf Jahre gewählt worden.[9] Zum 1. März 2023 legte Holger Becker jedoch sein Ehrenamt vorzeitig nieder, wodurch eine Neuwahl erforderlich wurde.[10] Beckers Vorgänger Dieter Lürtzener hatte das Amt von 2014 bis 2019 ausgeübt.[11]
Erstmals 1970 unter der Leitung der ONS als „Eifel-Bergpreis Kaisersesch“, später als NAVC-Veranstaltung wurde ein Bergrennen auf der K 25 nach Wirfus ausgetragen.[12]
Seit 2021 trägt der Verein Dorfgemeinschaft Dohrer Bolzplatz e. V. das Mofa-Rennen „Stoppelfeld-CUP“ aus. Dieses Rennen findet auch an der K 25 zwischen Klotten und Wirfus statt.[13]
Bildung
In Klotten gab es eine Grundschule, die im Schuljahr 2016/2017 noch insgesamt 7 Schüler besucht haben. Zum 31. Juli 2017 wurde die Schule wegen der geringen Schülerzahl geschlossen.[14]
Im 19. Jahrhundert wurde eine Gierfähre für den Personenverkehr über die Mosel eingerichtet, welche 1906 mit einem größeren Schiff ausgerüstet auch Wagen und Vieh übersetzen konnte. Nach der Flussregulierung 1967 reichte die Strömung für den Betrieb nicht mehr aus, weshalb die Gemeinde eine Fähre mit Dieselmotor anschaffte.[15]
Persönlichkeiten
Richeza, (um 995–1063), Königin von Polen, wohnte von 1040 bis 1049 im Ort
Huso (Ministeriale) (* Ende des 10. Jahrhunderts; † Mitte des 11. Jahrhunderts), Ministeriale und Erbauer der Kapelle des Hl. Nikolaus in Klotten
Emecho I. von Clotten (* um 1190 in Klotten; † 30. Oktober 1263 in Brauweiler), Benediktiner-Mönch und Abt der Abtei Brauweiler
Heinrich von Clotten (1302–1367), Amtmann, Edelknecht und Burggraf zu Cochem und Klotten
↑Dieter Lürtzener: Rückblick auf die letzten 5 Jahre. In: Stadt- und Landbote, Ausgabe 24/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 4. Oktober 2020.