Kampar ist ein indonesischer Regierungsbezirk (Kabupaten) in der Provinz Riau auf der indonesischen Insel Sumatra. Ende 2023 leben hier
860.379 Menschen, davon sind 439.148 (51,04 %) männlich und 421.231 (48,96 %) weiblich – auf 100 Frauen kommen also (rechnerisch) 104,25 Männer (bzw. 95,92 Frauen auf 100 Männer). Mit seiner Bevölkerung belegte Kampar den zweiten Platz unter allen zwölf Verwaltungseinheiten der zweiten Ebene (Kota + Kabupaten) in der Provinz Riau. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 78,3 nur geringfügig unter dem Provinzwert von 78,8 Einwohner je km².[1]
Kampar liegt im Westen der Provinz Riau im Binnenland und grenzt im Nordwesten und Norden an den Kabupaten Rokan Hulu, im Nordosten an Siak, im Osten an Pelalawan und die Kota Pekanbaru, im Südosten an Kuantan Singingi sowie im Süden (Kab. Sijunjung) und Südwesten (Kab. Lima Puluh Kota) an die Provinz Sumatra Barat. Auf Höhenlagen bis 100 Meter werden die Koordinaten zwischen 1° 00′ 40″ n. Br. und 0° 27′ 00″ s. Br. sowie zwischen 100° 28′ 30″ und 101° 14′ 30″ ö. L. belegt.[2]
Wetter und Klima
Der Kabupaten liegt auf beiden Hemisphären, deshalb herrscht, wie in ganz Indonesien, tropisches Regenwaldklima (feuchttropisches Klima). Man unterscheidet eine trockene Jahreszeit (Juni bis September) und die Regenzeit (August bis November).
Die Wetter- und Klimadaten im Kabupaten Kampar. Prov. Riau
Seit 2010 gliederte sich der Regierungsbezirk Kampar in 21 Distrikte (indonesischKecamatan) mit 250 Dörfern, 8 davon waren als Kelurahan städtisch geprägt.
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi – Kemendagri (PUM-Code). Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik – BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[3]
2
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2010[4]
3
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2020[2]
Der Frauenanteil stieg während der letzten zwei Volkszählungen (2010 und 2020) von 48,58 % (oder 333.368 Frauen von 686.204 Einwohnern) auf 48,74 % (oder 410.037 von 841.332). Dieser Trend setzte sich bis Ende 2023 fort (48,96 %).
Vorherrschende Religion war und ist der Islam (89,12 %). Im Jahr 2023 bekannten sich 93.203 Menschen zum Christentum (10,83 %), neun Zehntel davon waren Protestanten (84.447), erwähnt werden müssen noch 305 Buddhisten (0,35 ‰).[2]
Im Jahr 2020 wurden 817 Moscheen und 1171 kleinere Gebetsräume (indonesischMushola) gezählt, außerdem noch 264 Kirchen, von den 243 zur evangelisch-lutherischen Kirche gehörten. Die meisten Kirchen standen im Kecamatan Tapung (74/6) und Tapung Hulu (67/4).[1][1]
Aktuelle Bevölkerungsdaten der Bevölkerungsfortschreibung
Nachfolgende Tabelle gibt den Einwohnerstand nach Geschlecht vom Jahresende 2022 und zum Jahresende 2023 wieder. Er resultiert aus den Ergebnissen der Fortschreibung durch die örtlichen Zivilregistrierungsbüros (Disdukcapil, indonesischDinas Kependudukan dan Pencatatan Sipil). Die Jahresendstände können in zwei interaktiven Karten abgerufen werden[1][5]
Kecamatan
Jahresende 2022 2
Jahresende 2023 2
Dichte 2023
Sex Ratio 2023 3
Fläche 1 (km²)
Bev. insg.
männl.
weibl.
Bev. insg.
männl.
weibl.
Bangkinang Kota
177,18
39.024
19.533
19.491
39.085
19.550
19.535
220,6
100,08
Kampar
136,28
53.199
26.901
26.298
53.630
27.120
26.510
393,5
102,30
Tambang
371,94
86.359
43.725
42.634
90.797
46.041
44.756
244,1
102,87
Xiii Koto Kampar
732,40
24.395
12.517
11.878
24.646
12.658
11.988
33,7
105,59
Kuok
151,41
26.429
13.424
13.005
26.816
13.663
13.153
177,1
103,88
Siak Hulu
689,80
93.898
47.982
45.916
95.789
48.869
46.920
138,9
104,15
Kampar Kiri
915,33
35.564
18.288
17.276
36.252
18.633
17.619
39,6
105,76
Kampar Kiri Hilir
759,74
14.099
7.252
6.847
14.566
7.479
7.087
19,2
105,53
Kampar Kiri Hulu
1.301,25
11.367
5.866
5.501
11.441
5.925
5.516
8,8
107,41
Tapung
1.365,97
104.169
53.506
50.663
106.454
54.562
51.892
77,9
105,15
Tapung Hilir
1.013,56
59.436
30.485
28.951
59.619
30.460
29.159
58,8
104,46
Tapung Hulu
1.169,15
81.418
41.963
39.455
82.051
42.276
39.775
70,2
106,29
Salo
207,83
27.094
13.857
13.237
27.448
14.053
13.395
132,1
104,91
Rumbio Jaya
76,92
19.118
9.737
9.381
19.151
9.760
9.391
249,0
103,93
Bangkinang
253,50
35.708
18.117
17.591
35.867
18.237
17.630
141,5
103,44
Perhentian Raja
111,54
20.268
10.400
9.868
20.507
10.492
10.015
183,9
104,76
Kampa
173,08
24.964
12.664
12.300
25.239
12.785
12.454
145,8
102,66
Kampar Utara
79,84
19.552
9.907
9.645
19.652
9.994
9.658
246,1
103,48
Kampar Kiri Tengah000
330,59
28.857
14.805
14.052
29.081
14.892
14.189
88,0
104,95
Gunung Sahilan
597,97
21.565
11.072
10.493
21.752
11.188
10.564
36,4
105,91
Koto Kampar Hulu
674,00
20.753
10.614
10.139
20.536
10.511
10.025
30,5
104,85
Kab. Kampar000
11.289,28
000847.236
432.615
414.621
000860.379
439.148
421.231
59,0
104,25
1
Die Flächendaten wurden dem aktuellen „Dalam Angka“ des Jahres 2024 entnommen
Die nachfolgende Liste gibt den Einwohnerstand zum Jahresende 2022 (Semester II/2022)[5] und genau ein Jahr[1] später für alle Kelurahan im Bezirk Indragiri Hulu wieder. Binnen eines Jahres stieg die Bevölkerungszahl der 8 Kelurahan um 96 Einwohner.
Neben der Fläche und den Einwohnerzahlen sind auch deren Zugehörigkeiten zu den Kecamatan aufgeführt, ebenso die errechneten Ergebnisse der Bevölkerungsdichte (in Einw. je km²) sowie des Geschlechterverhältnisses (Sex Ratio). Als erste Spalte ist der Strukturcode des indonesischen Innenministeriums angegeben. Er gibt gleichfalls Aufschluss über die Zugehörigkeit der Dörfer zu den übergeordneten Verwaltungsebenen: Die ersten drei Zahlenpärchen werden durch Punkte getrennt und geben die Provinz, den Regierungsbezirk (Kabupaten) und den Distrikt (Kecamatan) an. Als letztes folgt nach einem weiteren Trennungspunkt der vierstellige „Dorfcode“ – wobei städtisch geprägte Kelurahan immer mit 1 und „normale“ (ländliche) Desa mit einer 2 beginnen. Die Statistikseiten von BPS (Badan Pusat Statistik) verwenden eine andere Nomenklatur, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, da sie nur bei den Volkszählungen Anwendung findet.
Wie bei vorstehender Tabelle entstammen alle Daten der Fortschreibung durch die örtlichen Zivilregistrierungsbüros (Disdukcapil).
Struktur- code
Kecamatan
Kelurahan
Bevölkerung am Jahresende 2022
Bevölkerung am Jahresende 2023
Fläche (km²)
Gesamt
männlich
weiblich
Gesamt
männlich
weiblich
Dichte
Sex Ratio
14.01.01.1011
Bangkinang Kota
Bangkinang
4,97
13.268
6.644
6.624
13.118
6.570
6.548
2.639,4
100,34
14.01.01.1013
Langgini
9,19
14.418
7.154
7.264
14.392
7.131
7.261
1.566,1
98,21
14.01.02.1027
Kampar
Air Tiris
2,87
6.283
3.163
3.120
6.405
3.241
3.164
2.231,7
102,43
14.01.04.1018
Xiii Koto Kampar00
Batu Bersurat00
57,78
2.771
1.434
1.337
2.794
1.441
1.353
48,4
106,50
14.01.07.1027
Kampar Kiri
Lipat Kain
51,76
4.876
2.496
2.380
4.964
2.540
2.424
95,9
104,79
14.01.08.1001
Kampar Kiri Hilir
Sungai Pagar
73,74
4.653
2.368
2.285
4.782
2.445
2.337
64,8
104,62
14.01.15.1007
Bangkinang
Pulau
6,97
3.209
1.631
1.578
3.223
1.644
1.579
462,4
104,12
14.01.15.1008
Pasir Sialang
62,74
10.413
5.361
5.052
10.309
5.334
4.975
164,3
107,22
Geschichte
Nach der Unabhängigkeit Indonesiens gehörte der Kabupaten Kampar 1956 mit zu den Gründern der Provinz Zentral-Sumatra (Regierungsgesetz Nr. 12), die aber 1958 (Regierungsgesetz Nr. 61) wieder aufgelöst wurde und in die Provinzen Sumatra Barat, Riau und Jambi aufgeteilt wurde.
Neben Kampar gehörten ebenfalls Bengkalis, Indragiri Hulu und die Stadt Pekanbaru im gleichen Jahr zu den Gründern der Provinz Riau. Ursprünglich wohl aus vier Kecamatan bestehend, wurde deren Anzahl durch Reorganisation von Dörfern ständig erhöht, so[6]
1995 Bildung von vier neuen Kecamatan (Regierungsverordnung Nr. 33/1995)
Bangkinang Barat (seit 2011 Bangkinang), Tambang, Tapung sowie Rambah Samo (wechselte 1999 in den neugegründeten Bezirk Rokan Hulu).
2000 Neubildung von drei Kecamatan (Regionalverordnung Nr. 10/2000)
Kampar Kiri Hilir (aus Kampar Kiri)
Kecamatan Kampar Kiri Hulu (aus Kampar Kiri)
Tapung Hilir (aus Tapung)
2001 Bildung des Kec. Tapung Hulu aus dem Kec. Tapang (Regionalverordnung Nr. 1/2002)
2003 Bildung von neun Kecamatan (Regionalverordnung Nr. 22/2003):
Bangkinang Seberang (von Seberang)
Salo (von Bangkinang Barat)
Kampar Utara, Rumbio Jaya und Kampar Timur (alle von Kampar)
Kampar Kiri Tengah und Gunung Sahilan (beide von Kampar Kiri)
Perhentian Raja (von Siak Hulu)
Koto Kampar Hulu (von XIII Koto Kampar).
Im Jahr 1999 verlor der Kabupaten Kampar ein Teil seines Territoriums an die beide neugegründeten Kabupaten Rokan Hulu (im Nordwesten) und Pelalawan (im Südosten). Bezogen auf die Flächen von 2023 würde dies etwa einem Gebietsverlust von zwei Dritteln bedeuten (bzw. 20.347 von 31.330 km²)Undang-undang Nomor 53 Tahun 1999. (als PDF downloadbar (UU Nomor 53 Tahun 1999.pdf); 142 kB) Pembentukan Kabupaten Pelalawan, Kabupaten Rokan Hulu, Kabupaten Rokan Hilir, Kabupaten Siak, Kabupaten Karimun, Kabupaten Natuna, Kabupaten Kuantan Singingi, dan Kota Batam. 4. Oktober 1990, S. 35, abgerufen am 10. Februar 2024 (indonesisch).
Auch erfolgten einige Umbenennungen:
so bekam Bangkinang Barat den Namen Kuok (Regionalverordnung 16/2011)
2013 wurde Bangkinang Seberang zu Bangkinang und Bangkinang zu Bangkinang Kota (Regionalverordnung 8/2013)[7]
↑ abcdefVisualisasi Data Kependudukan. (interaktive Karte mit integrierter Datenbank). In: gis.dukcapil.kemendagri.go.id. Abgerufen am 27. Februar 2024 (indonesisch).
↑ abcdefKapubaten Kampar Dalam Angka 2021. (als PDF downloadbar (Kabupaten Kampar Dalam Angka 2021.pdf); 8,17 MB) Kampar Regency in figures 2021. BPS Kabupaten Kampar, 26. Februar 2021, S. 242, abgerufen am 27. Februar 2024 (indonesisch, englisch).
↑Gegenüberstellung der beiden Code-Systeme: Das Statistikamt BPS verwendet einen siebenstelligen Code, der mit 1406 beginnt.Sistem Informasi Geografis BPS