K.u.k. Husarenregiment „Friedrich Leopold von Preußen“ Nr. 2
Das Husarenregiment „Friedrich Leopold von Preußen“ Nr. 2 war als Österreichisch-Habsburgischer Kavallerieverband aufgestellt worden. Die Einheit existierte danach in der k.k. bzw. Gemeinsamen Armee innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.
Bei der Aufstellung einer Kavallerie-Rangliste im Jahre 1769 erhielt der Verband die Bezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 17 zugewiesen.
Alle Ehrennamen der Regimenter wurden im Jahre 1915 ersatzlos gestrichen. Das Regiment sollte von da an nur noch „Husaren-Regiment Nr. 2“ heißen. (Dies ließ sich in der Praxis jedoch nicht durchsetzen, einerseits weil sich niemand daran hielt, andererseits weil die sehr sparsame k.u.k. Militärverwaltung angeordnet hatte, zunächst alle noch vorhandenen Formulare und Stempel aufzubrauchen!)
Dem Antrag der StändeSiebenbürgens an den Kaiser auf Errichtung eines Husaren-Regiments, wurde am 17. April 1742 stattgegeben und mit Allerhöchster Entschließung zum gleichen Datum die Gründung des Siebenbürgischen Husaren-Regiments angeordnet. Wie damals üblich, wurde es jedoch bereits kurze Zeit später nur noch nach seinem jeweiligen Inhaber benannt.
Ergänzungen
Das Regiment ergänzte sich bis 1875 ausschließlich aus der Siebenbürger Landschaft. Danach wurde der Ergänzungsbezirk erweitert und auf die angrenzenden Bezirke Ungarns und des Banats ausgedehnt. 1889 wurde der Bezirk Hermannstadt zugewiesen.
1794 Ein Detachement wird zur Verteidigung der Festung Luxemburg abgestellt
1796 wird die Einheit nach Oberitalien verlegt und unternimmt dort Patrouillendienste im Bereich der Festung Mantua
1799 Teilnahme an der Schlacht bei Cassano d’Adda, Gefechte bei Trebbia, Novi und Genola, danach abgestellt zur Blockade von Cuneo
1800 Gefechte bei Casteggio und Pozzolo-Valeggio
1805 Rückzugsgefechte in Italien
1809 dem IX. Korps zugeteilt, focht das Regiment in Italien bei Pordenone und Sacile und deckte den Rückzug bei Castelfranco di Veneto-Postioma und am Piave. Danach nach Ungarn verlegt, kämpften Teile des Regiments bei Csanak und Raab
1813 als Teil der Donau-Armee, später im österreichisch-bayrischen Korps unter General der Kavallerie Graf Wrede, fochten die Husaren bei Rothenburg und Hanau
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Kavallerie-Regimenter den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Zum Teil bestanden sie im Regimentsverband weiter, zum Teil wurden sie Eskadronsweise auf die Infanterie-Truppendivisionen, Korps- und Armeestäbe als sogenannte Divisionskavallerie aufgeteilt. (Sie versahen dort Dienste als Aufklärungs- und Meldereiter, sowie als Sicherungs-Detachements.) Die meisten der Regimenter mussten jedoch bald die Pferde abgeben (soweit sie noch welche hatten) und kamen danach zum infanteristische Einsatz. Ausgenommen hiervon waren die Regimenter der 4. Kavallerie-Truppendivision.
Verbleib
Nach den schweren Verlusten an Personal und Pferden in den Kämpfen gegen Russland zu Beginn des Krieges wurde das Regiment im Jahre 1915 aufgelöst. Zusammen mit den Überresten anderer Kavallerie-Regimenter bildete das ehemalige Husaren-Regiment Nr. 2 das neuerrichtete Kavallerieschützen-Regiment Nr. 9.
Zugehörigkeit und Status im Juli 1914
XII. Korps - 1. Kavallerie-Truppendivision - 12. Kavalleriebrigade
Uniform: Lichtblaue Attila mit gelben Oliven (Knöpfen) und weißem Tschakobezug.
Das Regiment war aufgeteilt und in den folgenden Ortschaften garnisoniert:
Stab: - Kronstadt
1.Esk. - Höltövény
2.Esk. - Rozsnyó
3.Esk. - Botfalu-Szentpéter
4.Esk. - Vidombák
5.Esk. - Feketehalom
6.Esk. - Kereszttényfalva
Ersatzkader - Nagyszeben
Gliederung
Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie.
Bei der, durch Kaiser Joseph II. begonnenen Heeresreform wurde die Kompaniegliederung innerhalb der Kavallerie aufgegeben.
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
die 1. Division war die Oberst-Division
die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
die 3. Division war die Majors-Division
die 4. Division war die 2. Majors-Division
die 5. Division (soweit vorhanden) war die 3. Majors-Division
Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
Bis zum Jahre 1798 wurden die Regimenter nach ihren jeweiligen Inhabern (die nicht auch die Kommandanten sein mussten) genannt. Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (z. B. Regiment Graf Serbelloni – oder Regiment Serbelloni.) Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment seinen Namen. Nach 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte.
Bedingt durch diese ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)