Jaszów
Jaszów (deutsch Seiffersdorf; auch Seiffersdorf b. Ottmachau) ist ein Dorf in der Gemeinde Grodków (Grottkau) in der Woiwodschaft Opole in Polen. GeographieGeographische LageDas Straßendorf Jaszów liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien im Grenzbereich zu Niederschlesien. Jaszów liegt etwa fünfzehn Kilometer südwestlich vom Gemeindesitz Grodków, etwa 40 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und etwa 50 Kilometer westlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Nordwestlich des Dorfes liegt die Grenze zur Woiwodschaft Niederschlesien. Jaszów liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Der Ort liegt an der Stara Struga, einem linken Nebenfluss der Glatzer Neiße. Das Dorf ist umgeben von mehreren Waldgebieten, darunter im Süden dem Biechowski Las (Bechauer Wald). NachbarorteNachbarorte von Jaszów sind im Norden Bogdanów (Boitmannsdorf), im Osten Czarnolas (Petersheide), im Süden Biechów (Bechau) und Kłodobok (Klodebach) sowie im Westen Szklary (Gläsendorf). GeschichteIn der Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort als erstmals „Syffridi villa“ erwähnt.[2] Der Ortsname „Syffridi villa“ ist ebenfalls für 1310 urkundlich belegt. Damals bestand es aus 52 bzw. 53 großen und kleinen Hufen, einer Scholtisei mit neun Hufen und einer Schenke sowie zwei Mühlen mit zwei Rädern. Es gehörte zum bischöflichen Fürstentum Neisse (Bistumsland), das seit 1342 ein Lehen der Krone Böhmen war. 1382 wird das Dorf als Syfridesdorff erwähnt.[3] 1425 ist die Schreibweise „Syfridsdorf“ überliefert. 1570 besaßen Georg Eckwericht und Hans Eckwericht je ein Vorwerk in Seiffersdorf. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Seiffersdorf mit dem größten Teil des Fürstentums Neisse an Preußen. 1763 wurde im Dorf eine Schule eingerichtet.[4] Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Seiffersdorf ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, ein Schloss, eine katholische Schule, eine Brauerei, eine Brennerei sowie weitere 120 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Seiffersdorf b. Ottmachau 667 Menschen, davon 31 evangelisch.[3] 1855 lebten 333 Menschen im Ort. 1865 bestanden im Ort 15 Bauern-, 20 Gärtner- und 14 Häuslerstellen. Die einklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 78 Schülern besucht.[4] Seit 1874 bildete die Landgemeinde Seiffersdorf den Amtsbezirk Seiffersdorf b. Ottmachau, welcher die Landgemeinden Schwedlich und Seiffersdorf b. Ottmachau und den Gutsbezirken Schwedlich und Seiffersdorf b. Ottmachau umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Kachulle in Seiffersdorf b. Ottmachau.[5] 1885 zählte Seiffersdorf b. Ottmachau 703 Einwohner.[6] 1933 lebten in Seiffersdorf 740 Einwohner, 1939 waren es 718 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[7] Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Seiffersdorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. Seiffersdorf wurde in Jaszów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. In den 1980er Jahren erhielt Jaszów wieder ein Gotteshaus, das der heiligen Anna gewidmet wurde. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg). Sehenswürdigkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Jaszów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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