Jasnoje Pole (russischЯсное Поле, deutschKrausenwalde) ist ein Ort im Rajon Gussew in der russischenOblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew. Außer das ehemalige Krausenwalde übernahm Jasnoje Pole im Laufe seines Bestehens noch weitere ehemalige deutsche Orte in der Umgebung. Derzeit besteht der Ort offenbar nur noch aus zwei Gebäudekomplexen in den ehemaligen Ortslagen Antbrakupönen/Kahlheim und Tzullkinnen/Steffenshöfchen.
Im Jahr 1947 wurde der ehemalige deutsche Ort Krausenwalde in Jasnoje Pole umbenannt.[2] Vor 1976 wurden dann noch die Orte Suworowo (dt. Packallnischken/Bergendorf) und Serpuchowo (dt. Antbrakupönen/Kahlheim, Tzullkinehlen, Tzullkinnen/Steffenshöfchen)[3] an Jasnoje Pole angeschlossen.[4] Der Gebäudeschwerpunkt des Ortes lag offenbar am Weg von Antbrakupönen nach Tzullkinehlen. Mitte der 1980er Jahre wohnten in Jasnoje Pole etwa 60 Personen[5], im Jahr 2002 noch 17 Personen und im Jahr 2010 noch 3 Personen.[6]
Der Ort Jasnoje Pole gehörte seit 1947 zum Dorfsowjet Maiski selski Sowet, von 2008 bis 2013 zur Landgemeinde Kubanowskoje selskoje posselenije und seither zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew.
Am 30. September 1928 verlor der Gutsbezirk Krausenwalde seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Antbrakupönen (1938 bis 1945: Kahlheim) eingemeindet. Mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen wurde das Dorf 1945 der Sowjetunion zugeordnet.
Packallnischken (Bergendorf)
Das kleine früher Packallnischken genannte Dorf[10] wurde bereits im Jahre 1564 erstmals urkundlich erwähnt. Am 18. März 1874 wurde es Amtsdorf und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk[8], der bis 1945 bestand und zum Kreis Gumbinnen im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischenProvinz Ostpreußen gehörte.
Im Jahre 1910 waren in Packallnischken 186 Einwohner gemeldet[9]. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 226 und belief sich 1939 auf 201[11].
Aus politisch-ideologischen Gründen wurde Packallnischken am 3. Juni – offiziell bestätigt am 16. Juli – im Jahre 1938 in „Bergendorf (Ostpr.)“ umbenannt. 1945 kam das Dorf in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.
Amtsbezirk Packallnischken (Bergendorf)
Der Amtsbezirk Packallnischken (1939 in „Amtsbezirk Bergendorf (Ostpr.)“ umbenannt) bestand zwischen 1874 und 1945. Ihm gehörten anfangs 13, am Ende noch 6 Dörfer zu[8]:
Name
Änderungsname 1938 bis 1946
Russischer Name
Bemerkungen
Antbrakupönen
Kahlheim
Serpuchowo
Bersteningken
Berstenau
Aljabjewo
Chorbuden
Gorbatschowo
Johannisthal
Iwanowka
1928 nach Bersteningken eingegliedert
Klampupönen
Krausenwalde
Jasnoje Pole
1928 nach Antbrakupönen eingegliedert
Kutten
Jekaterinowka
Packallnischken
Bergendorf (Ostpr.)
Suworowo, jetzt: Jasnoje Pole
Rudstannen
Steffensfelde
Samohlen
1928 nach Kutten eingegliedert
Tzullkinnen, Dorf
ab 1935: Steffenshöfchen
nach Steffensfelde eingemeindet
Tzullkinnen, Gut
1928 nach Rudstannen eingegliedert
Wilkehlen
Wilken
Pugatschjowo
Am 1. Januar 1945 bestand der Amtsbezirk Bergendorf aus den Gemeinden: Bergendorf, Berstenau, Chorbuden, Kahlheim, Kutten und Steffensfelde.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad)
↑Im Umbenennungserlass von 1950 wurden Tzullkinehlen und Tzullkinnen als "Tzullkehlen" "zusammengefasst".
↑Der Anschluss von Suworowo erfolgte offenbar "amtlich" und der Anschluss von Serpuchowo möglicherweise "inoffiziell".