Die Eltern Schülers waren der Buchhändler und Verleger Gideon Schüler (* 1925 in Eschwege; † 2017 in Friedberg) und die Malerin und Lehrerin Renate Schüler-Lamert (* 1939 in Niesky; † 2006 in Dortmund).[1][2] Seine Schwester Saskia ist ebenfalls künstlerisch tätig.
Themengebiete von Schülers gegenständlicher Ölmalerei sind Menschen- und Landschaftsdarstellungen, die Bezüge zur Deutschen Romantik herstellen.[20] "In seinem Kern entspinnt das malerische Werk ein Netz realer und imaginierter Wahlverwandtschaften: es entwirft eine Welt voll bewusst gewählter Zugehörigkeiten."[21] Motive bildeten Rheinlandschaften oder Porträts aus dem Familien- und Freundeskreis. In den 90er Jahren stand ihm wiederholt die Sängerin Amanda Lear Modell für seine Gemälde.[22][23]
Seit 2015 reflektiert Schüler in seinen Gemälden die gesellschaftlichen und politischen Umstände, in denen er aufwuchs. "Hierzu gehörte für ihn zuallererst eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus."[24] 2016 malte er eine 21-teilige Bilderserie, Schwarze Blumen, zum Thema Auschwitz, darunter eine Porträtreihe von Häftlingen nach Aufnahmen des Lagerfotografen Wilhelm Brasse.[25] Der Bilderzyklus wurde erstmals in der Städtischen Galerie Speyer ausgestellt.[26] In der Bilderreihe Deutsche Landschaft, die seit 2017 entsteht, findet Schüler seine Motive in Städten wie Dresden und Frankfurt am Main, den Zentren der Deutschen Romantik, in Weimar als Gründungsort der ersten deutschen Republik, in Düsseldorf oder Berlin, die mit Titeln wie Berlin: Mai 1945, Weimar: Blick aus Goethes Wohnhaus in den Garten oder Dresden: Eingang Trinitatisfriedhof[27] den Fokus auf historische Daten und zentrale Orte der Geschichte setzen. Mit einbezogen in die "Deutschen Landschaften" werden Gemälde von KZ-Gedenkstätten wie Auschwitz-Birkenau, Buchenwald, Flossenbürg oder Bergen-Belsen.[28]
Jan Schüler. Förderpreiskatalog der Stadt Düsseldorf für Bildende Kunst, mit Texten von Jakob Glasbrenner und Heinz-Norbert Jocks, Ricker’sche Univ.-Buchh. Schüler, Gießen 1997.
Jan Schüler. Die Welt ist voll Licht. Werkverzeichnis 1978–2008, mit einem Text von Renate Schüler-Lamert und Jan Schüler, Verlag der Galerie Peter Tedden, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-940985-00-2.
Jan Schüler. Wahlverwandtschaften, mit einem Text von Magdalena Kröner, Verlag der Galerie Peter Tedden, Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-940985-15-6.
Ute Riese (Hrsg.), Jan Schüler in Gießen, Leporello zur Ausstellung Heimspiel. Jan Schüler und Saskia Schüler, Kunsthalle Gießen, 2012.
Jan Schüler. Wir sind Erinnerung. Wir sind elektrisch, mit einem Textauszug von Thomas Wolfe, Verlag der Galerie Peter Tedden, Düsseldorf 2013, ISBN 978-3-940985-32-3.
Heinz-Norbert Jocks, Jan Schüler. 12 Künstler im Art-Herbstsalon. In: art – Das Kunstmagazin. 10/1993, S. 79.
Yvonne Friedrichs, Melancholische Träumereien am Strom. In: Rheinische Post. Nr. 257, 4. November 1993.
Heinz-Norbert Jocks, Versuch über die Landschaftsmalerei. Über Jan Schüler, der nach innen schaut. In: Kunstforum International. Bd. 130, Mai–Juli 1995, S. 242–246.
Ulla Lux: Wachs-Stapel und Figürliches. Förderpreisträger Schüler und Stricker im Kunstraum Düsseldorf. In: Düsseldorfer Museen, 2/97, 17. Jahrgang, Presseamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, S. 5.
Heinz-Norbert Jocks, Jan Schüler. Die Privatmythologie eines Außenseiters. In: Kunstforum International, Bd. 148, Dezember 1999 – Januar 2000, S. 327–328.
Thomas Hirsch, Portrait Jan Schüler. In: Vernissage/Galerien Rheinland, Frühjahr/Sommer 2004, Vernissage-Verlag, Heidelberg 2004, S. 37–39.
Kunstakademie Düsseldorf (Hrsg.), Rundgang 1989. In: Spazierraum Kunstakademie. Fünfundzwanzigmal Rundgang. 1982–2006, Rektorat der Kunstakademie, Düsseldorf 2006, ohne Seitenangabe.
Thomas Hirsch, Jan Schüler. In: Künstler in Düsseldorf, edition biograph, Düsseldorf/Salon Verlag, Köln 2007, S. 259–261, ISBN 978-3-89770-296-7.
Jürgen Raap, Übergangscharakter. Wandlungen der Schönheitsideale in der bürgerlichen Gesellschaft. In: Kunstforum International, Bd. 191, Mai – Juli 2008, S. 68.
Martina Hesse, Ein künstlerisches Leben für Wandel und Verwandlung. Jan Schüler, Maler aus Düsseldorf, stellt im Mönchehaus Museum in der Reihe „Kunst und Medizin“ das Werk der fast vergessenen Maina-Miriam Munsky vor. In: Goslarsche Zeitung, 17. Januar 2011, S. 20.
Dagmar Klein, Heimspiel. Jan Schüler und Saskia Schüler. In: FRIZZ Das Magazin für Gießen/Marburg/Wetzlar/Wetterau, Juli 2012, Verlag P. Hoffmann, Gießen 2012, Titel und S. 8, 9.
zk, Die unterschiedlichen Geschwister. Minimalismus von Saskia Schüler trifft auf Hyperrealismus von Jan Schüler. In: Zeitkunst. Monatszeitung für Kunst & Kultur, Juli 2012, Der Kunsthandel Verlag GmbH, Neu-Isenburg 2012, S. 7.
Nina Dunkmann, Brandstiftung, Beunruhigung und Verwirrung. Gefährliche Kunst im besten Sinne. In: Beuysland ist abgebrannt. Galerie Peter Tedden zu Gast in Speyer, Kunstverein und Städtische Galerie, Speyer 2013, S. 11–12, 74–75, 90–93, ISBN 978-3-940985-38-5.
Dagmar Klein, An ihrer eigenen Legende gestrickt. Der in Gießen aufgewachsene Künstler Jan Schüler legt Monografie über Berliner Malerin Maina-Miriam Munsky vor. In: Gießener Allgemeine Zeitung. Nr. 299, 24. Dezember 2013, S. 29.
Jan Schüler, Im Westen nichts Neues. Studienjahre in Düsseldorf. In: Einblick in die Sammlung. 30 Jahre Kunststiftung Poll. Berlin 2016, S. 24–27, ISBN 978-3-931759-39-1.
Rheinblick, Katalog zur Ausstellung im Kunstverein Xanten. Mit einem Text von Julian Schumann, Verlag Peter Tedden, Düsseldorf 2019, ISBN 978-3-940985-68-2.
↑Text von Jan Schüler über Rissa auf ihrer Internetseite, abgerufen am 25. März 2023.
↑siehe: Magdalena Kröner, Wahlverwandtschaften. Eine Utopie. Zur Malerei Jan Schülers. In: Jan Schüler. Wahlverwandtschaften, Verlag der Galerie Peter Tedden, Düsseldorf 2010, S. 8.
↑Auflistung der Preisträger:innen auf der Internetseite der Landeshauptstadt Düsseldorf, abgerufen am 25. März 2023.
↑siehe: Ulla Lux, Wachs-Stapel und Figürliches. Förderpreisträger Schüler und Stricker im Kunstraum Düsseldorf. In: Düsseldorfer Museen, 2/97, 17. Jahrgang, Presseamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, S. 5.
↑siehe: Martina Hesse, Ein künstlerisches Leben für Wandel und Verwandlung. Jan Schüler, Maler aus Düsseldorf, stellt im Mönchehaus Museum in der Reihe „Kunst und Medizin“ das Werk der fast vergessenen Maina-Miriam Munsky vor. In: Goslarsche Zeitung, 17. Januar 2011, S. 20.
↑Link zur Seite „Personen“ der Kunstakademie (aktuelle Auflistung der „Vertretungs-, Gast- und Honorarprofessuren“), abgerufen am 15. November 2022
↑In den folgenden Publikationen wird Jan Schüler als Leihgeber benannt: Flashes of the Future. Die Kunst der 68er oder Die Macht der Ohnmächtigen, Katalog zur Ausstellung im Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, hrsg. von Andreas Beitin und Eckhart Gillen, Bundeszentrale für politische Bildung/Forum Ludwig, Bonn 2018, S. 34 (Abbildung 4, Peter Sorge), S. 586 (Bildnachweis S. 34), ISBN 978-3-8389-7172-8; Single Moms. Alleinstehende Mütter und ihre Lebenswelten, Frauenmuseum Bonn, 2014, S. 114–117 (Abbildungen Maina-Miriam Munsky), ISBN 978-3-940482-75-4; Heike Ruschmeyer, Das andere Land. Ausstellungskatalog, Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, Berlin 2015, S. 58 (ohne ISBN); Booklet 20 Jahre Frauenmuseum Hittisau. Jubiläumsausstellung Geburtskultur. Vom Gebären und geboren werden (Abbildung Maina-Miriam Munsky), Frauenmuseum Hittisau, 2020 (unpaginiert); Geburtskultur. Vom Gebären und geboren werden, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau, Löcker Verlag, Wien 2022, Abb. S. 295 (Abbildung Maina-Miriam Munsky), S. 366, ISBN 978-3-99098-138-2; Das letzte Hemd hat keine Taschen, Katalog zur Ausstellung in der Kranhalle Oberhausen, Galerie Peter Tedden, Düsseldorf/Oberhausen 2022, S. 44, 88, 108 (für Mommie Schwarz und Amanda Lear), ISBN 978-3-940985-90-3; Wir sind! Neue Frauenbewegung und feministische Kunst. 100 Jahre frauenpolitischer Aufbruch, Verlag des Frauenmuseums Bonn 2022, S. 112, 113, 165, ISBN 978-3-946430-34-6; Maina-Miriam Munsky. Im Kaltlicht der OP-Lampe, hrsg. von Sandra Abend, Axel Hinrich Murken, Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2023, S. 11–27, ISBN 978-3-935791-79-3.
↑Link zur Internetseite von Schüler: Unter „Fotos“ sind Gemälde von Maina-Miriam Munsky aus Schülers Sammlung in der Ausstellung Wir sind! Neue Frauenbewegung und feministische Kunst. 100 Jahre frauenpolitischer Aufbruch im Frauenmuseum Bonn zu sehen, abgerufen am 2. August 2022
↑siehe:Jan Schüler, Im Westen nichts Neues. Studienjahre in Düsseldorf. In: Einblick in die Sammlung. 30 Jahre Kunststiftung Poll. Berlin 2016, S. 24–27, ISBN 978-3-931759-39-1.
↑siehe: Magdalena Kröner, Wahlverwandtschaften. Eine Utopie. Zur Malerei Jan Schülers. In: Jan Schüler. Wahlverwandtschaften, Verlag der Galerie Peter Tedden, Düsseldorf 2010, S. 6
↑siehe: Heinz-Norbert Jocks im Gespräch mit Jan Schüler, Amanda Lear, die emanzipierte Muse, die mich rettete. In: Kunstforum International, Bd. 154, April-Mai 2001, S. 343–358.
↑siehe: Nana Poll, "Editorial". In: Jan Schüler, Deutsche Landschaft, POLLeditionen, Berlin 2023, S. 9–11, ISBN 978-3-9822971-9-4.
↑abgebildet in: Jan Schüler. Deutsche Landschaft., POLLeditionen, Berlin 2023, auf den S. 65, 119, 131, ISBN 978-3-9822971-9-4.
↑Artikel von Christiane Meixner, Deutsche Landschaften. Jan Schüler spürt Gefühlen nach. In: Tagesspiegel, 29. Januar 2023, S. 21, abgerufen auf der Internetseite der Galerie Poll am 25. März 2023.