Der Kongress der Europäischen Handballföderation (EHF) vergab die Veranstaltung während seiner Sitzung am 20. September 2014 in Dublin, Irland. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde eine Handball-Europameisterschaft in drei Ländern ausgetragen. Ursprünglich bewarben sich Österreich, Schweden und Norwegen noch als Einzelveranstalter, schlossen sich dann aber aus organisatorischen Gründen zusammen und verfolgten nun das gemeinsame Ziel, die Männer-EM 2020 auszurichten.
Aufgrund des Zusammenschlusses der drei Nationen trat bereits 2020 der neue Spielmodus mit der Aufstockung von 16 auf 24 Nationen in Kraft. Ursprünglich war dies erst für die Endrunde im Jahre 2022 vorgesehen.
Ursprünglich war die EM 2020 vom 10. bis zum 26. Januar angesetzt, doch die EHF veränderte den Zeitrahmen der kontinentalen Titelkämpfe im September 2018.[1][2]
Österreich, Schweden und Norwegen waren als Veranstalter bereits fix für die Europameisterschaft 2020 qualifiziert. Die restlichen Nationen wurden während der EM-Qualifikationsphase in der Saison 2018/19 ermittelt.
Folgende Mannschaften (24) nahmen an der Endrunde teil:
Am 6. Dezember 2019 veröffentlichte die Europäische Handballföderation die maximal 28 Spieler umfassenden vorläufigen Aufgebote aller Teilnehmer.[3] Dieser Kader musste zum Turnierbeginn auf 16 Spieler reduziert werden. Daraus wurden die Spieler für jedes Spiel nominiert. Während der Vorrunde, der Hauptrunde und der Finalrunde durften je zwei Spieler gegen solche aus dem vorläufigen Kader ausgetauscht werden, also maximal sechs Wechselmöglichkeiten. Ein ausgetauschter Spieler durfte später wieder zurückgetauscht werden.
Gruppenauslosung
Die Auslosung der Vorrundengruppen fand am 28. Juni 2019 in Wien statt. Die vierundzwanzig qualifizierten Mannschaften wurden vor der Auslosung entsprechend ihrem Abschneiden in der Qualifikation auf vier Töpfe verteilt. Zudem ordnete der Gastgeberverband den sechs Gruppen und ihren Gastgeberstätten je eine Mannschaft zu, wobei gemäß Reglement das zu erwartende Zuschauerinteresse berücksichtigt wurde.
In Österreich, Schweden und Norwegen wurden jeweils zwei Vorrundengruppen gespielt. Zudem organisierten Österreich und Schweden noch je eine Hauptgruppe. Das Finalwochenende mit Semifinale und Finale fand in Schweden statt.[5]
Die Vorrundenspiele bestritten Österreich in Wien, Norwegen in Trondheim (Gruppe D) und Schweden in Göteborg, sowie Kroatien in Graz, Deutschland in Trondheim (Gruppe C) und Dänemark in Malmö.
Spanien qualifizierte sich als Europameister direkt für die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio. Weltmeister Dänemark hat sich ebenfalls direkt für die Olympischen Spiele qualifiziert.
Die vier Halbfinalisten Norwegen, Spanien, Slowenien und Kroatien haben sich für die Weltmeisterschaft 2021 qualifiziert.
Da Norwegen, Frankreich, Deutschland, Schweden, Kroatien und Spanien den 2. bis 7. Platz bei der Weltmeisterschaft 2019 erreichten, waren sie schon im Voraus für die Qualifikationsturniere zu den Olympischen Spielen qualifiziert. Daher gingen die zusätzlichen Startplätze für die Qualifikationsturniere an Slowenien und Portugal als bestplatzierte Teams, die sich noch nicht qualifiziert hatten.
Die Platzierung der Plätze 1 bis 6 ergibt sich aus dem Ergebnis des jeweiligen Platzierungsspieles.
Platz 7 und 8 wird den beiden viertplatzierten Mannschaften, Platz 9 und 10 den beiden fünftplatzierten Mannschaften und Platz 11 und 12 den beiden sechstplatzierten Mannschaften aus der Hauptgruppe zugeordnet.
Die Mannschaft mit der höheren Punktzahl ist besser platziert. Sollten beide Mannschaften die gleiche Punktzahl haben, wird die Rangfolge wie folgt ermittelt:
höhere Tordifferenz in allen Gruppenspielen
höhere Anzahl der geworfenen Tore in allen Gruppenspielen
höchste Mannschaft, gegen welche die Mannschaft in der Vorrunde nach der endgültigen Rangliste der EHF EURO gespielt hat
Die Plätze 13 bis 18 werden den sechs drittplatzierten Mannschaften und Platz 19 bis 24 den sechs viertplatzierten Mannschaften aus der Vorrunde zugeordnet.
Die Mannschaft mit der höheren Punktzahl ist besser platziert. Sollten Mannschaften die gleiche Punktzahl haben, wird die Rangfolge wie folgt ermittelt:
höhere Tordifferenz in allen Gruppenspielen
höhere Anzahl der geworfenen Tore in allen Gruppenspielen
höchste Mannschaft, gegen welche die Mannschaft in der Vorrunde nach der endgültigen Rangliste der EHF EURO gespielt hat
das Los
All-Star-Team
Vor dem Endspiel wurden die nachfolgenden Spieler für ihre Leistungen ausgezeichnet und in das All-Star-Team gewählt.
= 1 Punkt, = 2 Punkte, = 5 Punkte (Die wird bei der EHF als Rote Karte geführt, bitte aber bei Vergabe zusätzlich eintragen)
Quelle: sportsresult.com[8], Stand: 26. Januar 2020
Schiedsrichter
Da die Europameisterschaft 2020 auf 24 Teams aufgestockt wurde und erstmals in drei Ländern ausgetragen wurde, führte die EHF ein neues System ein, um die Belastung der Schiedsrichter zu verteilen. Insgesamt kamen 18 Gespanne in der Vorrunde zum Einsatz, die in Graz, Wien, Trondheim, Malmö und Göteborg gespielt wurde. Elf dieser 18 Gespanne kamen ausschließlich in der Vorrunde zum Einsatz. Die sieben weiteren wurden sowohl in der Vorrunde als auch in der Hauptrunde eingesetzt. Des Weiteren kaen zum Start der Hauptrunde fünf weitere Schiedsrichterpaare dazu.
Welche Gespanne am Finalwochenende zum Einsatz kamen, wird im Verlauf des Turniers festgelegt.[9]
Am 27. Dezember 2019 gab die EHF bekannt, dass das Gespann Nikolić/Stojković nicht am Turnier teilnehmen kann. Nenad Nikolić hatte sich letzten Oktober eine Verletzung zugezogen. Die Verletzung war anders als prognostiziert nicht verheilt, sodass eine rechtzeitige Vorbereitung nicht möglich war. Ersetzt wurde das serbische Gespann durch die lettischen Schiedsrichter Zigmars Sondors und Renars Licis. Diese wurden ebenfalls ausschließlich in der Vorrunde eingesetzt.[10]
Die DOSB New Media GmbH, Betreiber von Sportdeutschland.TV, sicherte sich die Übertragungsrechte für alle Partien. Sie wurden live und on demand gezeigt. Eurosport übertrug von der EM 2020 insgesamt 16 Spiele ohne deutsche Beteiligung live im Free TV bei Eurosport 1. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF übertrugen alle Spiele der DHB-Mannschaft im Fernsehen.[11] In Österreich wurden rund 30 Spiele live auf ORF SPORT + und in der ORF-TVThek, sowie die ersten zwei Spiele mit österreichischer Beteiligung live auf ORF 1 gezeigt.[12] In der Schweiz wurden zwei Spiele von SRF zwei und acht von TV24 live übertragen.[13][14]
Einschaltquoten
Einschaltquoten der Übertragung der deutschen Handballnationalmannschaft durch Das Erste und ZDF.