Hörhof (oberfränkisch: Höahuf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Creußen im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3] Hörhof liegt in der Gemarkung Boden.[4]
Lage
Die Einöde liegt im Norden der Fränkischen Alb auf einer Rodungsinsel im Forst Thiergarten, ein wenig unterhalb des östlichen Ortsrandes fließt der Rote Main vorbei. Ein Anliegerweg führt 300 Meter westlich zur Bundesstraße 2.[5][6]
Geschichte
Der Ortsname wird als „Zum Hof eines Herder oder Herold“ gedeutet. Die Texte der ersten urkundlichen Erwähnungen von Hörhof waren:
- 1403: „zu dem Herdershofe unter Crewsen auf der straße“
- 1421: „Vlrich Strobel recepit den zehenden zum Heroltzhoff gelegen zwischen Bayerreut und Creußen vff der Straß“
- 1499: „Heroltshofe“
- 1557: „einen hof zum Herehoff, dorauf Hannß Offner mit seiner zugehörung mit sambt dem holz dabey und einem weyer daselbst“
- 1568: „zum Heerhof, darauf Hans Widmann siczt“[7]
Von 1791/92 bis 1810 unterstand Hörhof dem preußische Justiz- und Kammeramt Bayreuth.[8] Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Hörhof dem Steuerdistrikt Creußen und der Ruralgemeinde Bühl zugewiesen.[9] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Hörhof am 1. Januar 1972 in die Stadt Creußen eingegliedert.[10]
Baudenkmäler
- Ein paar hundert Meter nordwestlich von Hörhof und nahe der Nordostecke des Schwarzweihers (Standort49.876611.61128) steht ein denkmalgeschützter Kreuzstein. Das aus Sandstein bestehende Objekt stammt höchstwahrscheinlich aus dem Spätmittelalter.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Im westlichen Teil des Ortes und unmittelbar östlich der Bundesstraße 2 befindet sich das Betriebsgelände einer Lkw-Spedition, zu der auch eine Dieseltankstelle gehört.
Verkehr
Vom ÖPNV wird die Einöde an einer Haltestelle der Regionalbuslinie 387 des VGN bedient, die die Einöde mit Creußen verbindet.[11] Mit dem Bahnhof Creußen(Oberfr) befindet sich dort auch der nächstgelegene Eisenbahnhaltepunkt.
Religion
Ebenso wie die protestantisch geprägte Kernstadt gehört die Bevölkerung von Hörhof überwiegend der evangelisch-lutherischen Konfession des Christentums an. Die Protestanten werden von der evangelischen Pfarrei Creußen betreut, während die römisch-katholischen Bewohner der katholischen Pfarrei in Thurndorf angehören.[7]
Literatur
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 293 (Digitalisat).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 21. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „höɒhūf“.
- ↑ Stadt Creußen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- ↑ Creußen (Kartenblatt 6135). In: Bayerisches Landesvermessungsamt München (Hrsg.): Topographische Karte 1:25.000.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Dezember 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 21.
- ↑ Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 240 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 51 (Digitalisat).
- ↑ Creußen > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 6. Dezember 2024.
- ↑ Fahrplan der Regionalbuslinie 387 des VGN. Abgerufen am 18. März 2021.