Guapirama
Guapirama ist ein brasilianisches Munizip im Südosten des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 3767 Einwohner, die sich Guapiramenser nennen. Seine Fläche beträgt 189 km². Es liegt 494 Meter über dem Meeresspiegel. EtymologieGuapirama ist ein Begriff aus dem Tupi und kann Region, in der die Täler beginnen, Ursprung/Quelle oder vielversprechender Fuß einer Bucht bedeuten. Er ist zusammengesetzt aus den Begriffen kûá = Bucht, py = Fuß und ram = vielversprechend. Der Name wurde 1947 vom Parlamentsabgeordneten Antonio Custódio de Lima vorgeschlagen.[1] GeschichteBesiedlungDer erste Name der von Guapirama war Barra do Cinzas. Das kleine Dorf wurde 1910 von Daniel Dias auf dem Land von Marins de Camargo, dem Bruder des Gouverneurs des Bundesstaates Paraná, Affonso Alves de Camargo, gegründet. Camargo leitete als Anwalt die Rechtsabteilung der Fazenda Jaboticabal da Barra Grande. Der Pionier Daniel Dias brachte eine Reihe von Familien vorwiegend aus benachbarten Gegenden in diese unwirtliche Region. Im Jahr 1910 gehörten die Ländereien von Barra do Cinzas noch zum Munizip Jacarezinho. Sie gingen 1914 an Santo Antônio da Platina über. Die Fazenda Jaboticabal da Barra Grande wurde aufgeteilt und es entstanden die Munizipien Guapirama, Joaquim Távora und Quatiguá. Im Jahr 1917 wurde das Dorf Barra do Cinzas durch Malaria fast vollständig ausgelöscht. Vor allem war ein in der Nähe lebender Eingeborenenstamm betroffen. Entmutigt durch die Situation zogen Daniel Dias und einige andere Familien aus Barra do Cinzas weg und gründeten eine neue Siedlung, diesmal auf einer Fläche von zwanzig Alqueires (48 ha), die von João Moreci, dem Besitzer der Fazenda Jaboticabal da Barra Grande, gestiftet wurde. Dieses Anwesen wurde Barra Grande genannt, während die frühere Siedlung als Barra Velha bekannt war. Daniel Dias war der Hauptsiedler des Ortes. Zusätzlich stiftete eine lokale Wohltäterin zehn Alqueires. Diese feierte zusammen mit José Custódio das erste Rosenkranzgebet des Ortes. Dabei stand die gesamte Gemeinde im Schatten eines Laubbaums. Die erste Kapelle wurde von João Pedroso aus Lehm gebaut. Sie wurde später durch eine bessere Kapelle aus Holz ersetzt, die mit Schindeln bedeckt war. In dieser Kirche hielt Frei Belindo die erste Messe in Barra Grande. Im Laufe der Zeit zogen Daniel Dias und andere Pionierfamilien weg, was angesichts der Führungsrolle, die der Pionier innehatte, einen tiefen Einschnitt in das soziale und wirtschaftliche Leben von Guapirama bedeutete. Am 29. September 1962 wurde das Stromnetz in Guapirama in Betrieb genommen, was der Ortschaft einen starken Aufschwung gab, so dass sie 1964 zum Munizip erhoben werden konnte.[1] Erhebung zum MunizipGuapirama wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4842 vom 2. März 1964 aus Joaquim Távora ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 19. Dezember 1964 als Munizip installiert.[2] GeografieFläche und LageGuapirama liegt auf dem Segundo Planalto Paranaense (der Zweiten oder Ponta-Grossa-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 189 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 494 Metern.[5] VegetationDas Biom von Guapirama ist Mata Atlântica.[4] KlimaDas Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1238 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 21,4 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa.[6] GewässerGuapirama liegt im Einzugsgebiet des Rio das Cinzas, der das Munizip im Westen begrenzt. Sein rechter Nebenfluss Ribeirão da Barra Grande bildet die südliche Grenze des Munizips. StraßenGuapirama ist über die PR-218 mit der BR-153 verbunden, die das Munizip westlich der Kernstadt durchquert. Über die PR-218 kommt man im Osten nach Joaquim Távora. Terras IndígenasIm Nachbarmunizip Tomazina besteht eines der größten Indigenendörfer von Paraná, Pinhalzinho. In Pinhalzinho wohnen 129 Einwohner (2013). Dutzende von Familien leben von Subsistenzlandwirtschaft und Kunsthandwerk. Die Bevölkerung betreibt aufgrund der Nähe zur Kernstadt den größten Teil ihrer Geschäfte in Guapirama. ie Jugendlichen des Dorfes interessieren sich sehr für Sport, insbesondere für Fußball, mit dem sie bereits mehrere kommunale und regionale Turniere gewonnen haben. Einige der Guarani bewahren noch immer ihre Traditionen wie Sprache, Religion und Küche.[1] Nachbarmunizipien
StadtverwaltungBürgermeister: Edui Gonçãlves, PSD (2021–2024) Vizebürgermeister: Einazibe Ursolino de Lima, PSD (2021–2024)[7] DemografieBevölkerungsentwicklung
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4] Ethnische Zusammensetzung
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10] WirtschaftKennzahlenMit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von 27.353,16 R$ (rund 6.100 €)[11] lag Guapirama 2019 an 220. Stelle der 399 Munizipien Paranás.[12] Sein hoher Index der menschlichen Entwicklung von 0,702 (2010) setzte es auf den 211. Platz der paranaischen Munizipien.[13] WeblinksCommons: Guapirama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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