Tomazina ist ein brasilianischesMunizip im Nordosten des Bundesstaats Paraná. Es hat 7.699 Einwohner (2021), die sich Tomazinenser nennen. Seine Fläche beträgt 591 km². Es liegt 511 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Name stammt von Tomaz Pereira da Silva, der das Land urbar gemacht und als erster bebaut hat.[1]
Geschichte
Besiedlung
Die Ländereien, auf denen sich heute die Stadt Tomazina am Ufer des Rio das Cinzas befindet, wurden 1865 von Major Tomaz Pereira da Silva aus Itajubá in Minas Gerais erworben.
Im Dezember 1867 kam Major Tomaz in Begleitung seiner Verwandten, Freunde und Sklaven in die raue und unbekannte Wildnis. Er verteilte sein Gefolge auf ein großes Gebiet und gründete dort ein Dorf. Aufgrund der Fortschritte, die das Dorf machte, schenkte Major Tomaz der Gemeinde 1878 ein Stück Land zur Gründung eines Patrimoniums mit dem Namen Nossa Senhora da Conceição Aparecida, der Schutzheiligen Brasiliens. Unter dem Namen Nossa Senhora da Conceição Aparecida de Tomazina wurde die Freguesia im Munizip São José da Boa Vista geschaffen.[1]
Erhebung zum Munizip
Tomazina wurde durch das Provinzialgesetz Nr. 923 vom 6. September 1888 aus São José da Boa Vista ausgegliedert und in den Rang einer Vila erhoben. Es wurde am 7. Januar 1890 als Vila installiert.[1]
Geografie
Fläche und Lage
Tomazina liegt auf dem Segundo Planalto Paranaense (der Zweiten oder Ponta-Grossa-Hochebene von Paraná). Seine Fläche beträgt 591 km².[2] Es liegt auf einer Höhe von 511 Metern.[3]
In Tomazina herrscht warm gemäßigtes Klima. Es gibt viel Niederschlag (1308 mm pro Jahr), selbst im trockensten Monat. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 20,7 °C.[4]
Gewässer
Tomazina liegt im Einzugsgebiet des Rio das Cinzas, der das Munizip von Süd nach Nord durchfließt. Der Kernort liegt in einer Flussschleife des Rio das Cinzas. Ihm fließen von rechts die Flüsse Ribeirão Natureza, Ribeirão Novo, Ribeirão Barrocão ou Barreiro und von links Ribeirão do Saltinho, Ribeirão da Anta, Ribeirão das Nogueiras, Ribeirão Corredeira, Ribeirão do Pinheiro und der Ribeirão Grande zu.
Im Gebiet des Munizips liegt die Reserva Indígena Pinhalzinho. Gemäß der Datenbank der indigenen Territorien des Instituto Socioambiental leben hier 129 Menschen vom Volk der Guarani und Guarani Ñandeva (Stand: 2013).[5]
von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune
13,5 %
13,2 %
26,9 %
braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene
1,1 %
1,2 %
0,9 %
Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe
0,0 %
0,0 %
0,0 %
Gesamt
100,0 %
100,0 %
100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[8]
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
↑Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").