Gorjani

Gorjani
Wappen
Wappen
Gorjani (Kroatien)
Gorjani (Kroatien)
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Koordinaten: 45° 24′ N, 18° 22′ OKoordinaten: 45° 24′ 0″ N, 18° 22′ 0″ O
Gespanschaft: Flagge der Gespanschaft Osijek-Baranja Osijek-Baranja
Fläche: 53 km²
Einwohner: 788 (2021)
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+385) 031
Postleitzahl: 31 422
Kfz-Kennzeichen: DJ
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2021)
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: 2 Ortschaften
Bürgermeister: Ivan Lović (HDSSB)
Lage der Gemeinde Gorjani in der Gespanschaft Osijek-Baranja
Römisch-katholische Pfarrkirche St. Jakobus
Kapelle der Heiligen Drei Könige

Gorjani (ungarisch Gara, serbisch-kyrillisch Горјани, deutsch Görrach) ist eine kroatische Gemeinde mit 788 Einwohnern (2021) und befindet sich in der Gespanschaft Osijek-Baranja. Administrativ gehört zur Gemeinde noch eine weitere Siedlung.

Geschichte

Der Ort war schon in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt. Auf dem in der Nähe liegenden Hügel Kremenjača wurde eine Siedlung aus der Jungsteinzeit sowie römische Münzen gefunden.[1]

In die Geschichte ist der Ort eingegangen, weil hier 1386 im Krieg zwischen dem rivalisierenden Adel die kroatisch-ungarische Königin Maria und ihre Mutter Elisabeth gefangen genommen wurden.[2]

Von der früheren Burg und ihren Befestigungen ist heute nichts mehr vorhanden, da die Trümmer Anfang des 20. Jahrhunderts als Baumaterial für neuere Bauwerke verwendet wurden.

Siedlungen der Gemeinde

Laut der letzten Volkszählung von 2021 hatte die Gemeinde Gorjani mit allen Siedlungen zusammen 1245 Einwohner.

Bevölkerung

Die Siedlung hatte 1857 1137 und im Jahr 1910 1911 Einwohner. Laut der Volkszählung von 1910 waren 69 % der Bevölkerung Kroaten und 30 % Deutsche. 1991 waren 96 % der Bevölkerung kroatischer Nationalität. Im Jahr 2011 hatte das Dorf 1.008 Einwohner.

Bevölkerungsentwicklung[3][4]
1857 1869 1880 1890 1900 1910 1921 1931 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
1.137 1.471 1.663 1.737 1.707 1.911 1.807 2.132 1.936 1.886 1.965 1.616 1.361 1.267 1.168 1.008 788

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Pfarrkirche des Hl. Jakobus wurde 1788 erbaut und der Glockenturm wurde erst 1849 fertiggestellt. Das Gotteshaus ist ein einschiffiges Bauwerk mit einem polygonalen Altarraum und einer Bodensakristei an der Nordostseite des Altarraums.[5]
  • Die Grundmauern der römisch-katholischen Kapelle der Heiligen Drei Könige stammt bereits aus dem Mittelalter. Der Turm wurde von den Türken während der türkischen Herrschaft gebaut und 1837 vom damaligen Pfarrer Adam Filipović in eine Kapelle umgewandelt.[6]

Folklore

An Pfingstsonntag versammeln sich Mädchen zur Prozession der Königinnen in traditionellen festlichen Kleidern. Jede Gruppe besteht aus etwa zehn Kraljevi (Königen), die Säbel und hohe, blumengeschmückte Hüte tragen, und etwa fünf mit weißen Diademen geschmückten Kraljice (Königinnen). Nach einer Segnung in der Kirche geht die Prozession singend durch das Dorf. Gelegentlich machen sie an Häusern oder Höfen Station, wo die Könige, begleitet vom Gesang der Königinnen und Musikanten, im Kreis tanzen und rituell fechten. Dafür erhalten sie Erfrischungen. Die Liedtexte werden dabei an die Situation im gastgebenden Haus angepasst. 2009 wurde diese Tradition in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[7]

Commons: Gorjani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Arheološko nalazište Palača. Pretraživanje Registra kulturnih dobara Republike Hrvatske, abgerufen am 2. Oktober 2022 (kroatisch).
  2. Csánki Dezső: Magyarország történelmi földrajza a Hunyadiak korában II. kötet – Valkó vármegye Bp. 1894.
  3. Republik Kroatien - Amt für Statistiken: Gemeinden und Bevölkerung in Kroatien 1857 - 2001 Gemeinde Gorjani
  4. Bevölkerung im Jahr 2011 in Kroatien
  5. Örökségvédelmi jegyzékszáma: Z-1645.
  6. Kapela sv. Tri kralja. Pretraživanje Registra kulturnih dobara Republike Hrvatske, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  7. Spring procession of Ljelje/Kraljice (queens) from Gorjani. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2009, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).