Gerd PreslerGerd Presler (* 27. November 1937 in Hannover) ist ein deutscher Theologe, Religionspädagoge und Kunstwissenschaftler. LebenPresler schrieb an der Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität bei Ernst Haenchen eine 1970 Dissertation über den dänischen Philosophen und Theologen Søren Kierkegaard. 1972 übernahm er eine Professur an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe für Systematische Theologie und Religionspädagogik. Im Rahmen seiner theologischen Forschungsarbeit veröffentlichte er über Martin Luther King, Jr. und Søren Kierkegaard. An der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg wurde er 1996 mit einer Arbeit über die Skizzenbücher von Ernst Ludwig Kirchner zum zweiten Mal promoviert. Die Editionen und Ergebnisse seiner Forschungen u. a. zu den Skizzenbüchern von Edvard Munch, Max Beckmann, Karl Hofer und vor allem Asger Jorn machten ihn weltweit zu „Mr. Sketchbook“. Von 2011 bis 2024 war er Mitglied des Karl Hofer Komitees, Köln. Das Museum Jorn in Silkeborg (DK) ernannte ihn „wegen seiner uneigennützigen Verdienste um das Werk von Asger Jorn (zwei Werkverzeichnisse)“ zum Ehrenmitglied. WerkDer Schwerpunkt seines wissenschaftlichen Wirkens liegt in der Bildenden Kunst. Zu seinen Publikationen gehören Bücher über die Künstlergruppe Die Brücke, Art brut (L’Art Brut. Kunst zwischen Genialität und Wahnsinn) sowie über die Neue Sachlichkeit (Malerei der Neuen Sachlichkeit. Glanz und Elend der 20er Jahre). Presler erarbeitete 10 Werkverzeichnisse. So zur Druckgraphik Franz Radziwills und zu Skizzenbüchern von Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Ludwig Meidner u. a. In Das Skizzenbuch – Glücksfall der Kunstgeschichte legte er wissenschaftlichen Kriterien für die Charakterisierung des schöpferischen Ortes „Skizzenbuch“ vor. Das Spektrum der Untersuchungen reicht dabei von Degas, Munch, Kandinsky, Picasso, Kirchner über Marc, Arp, Beckmann, Schiele und Jorn bis zu Baumeister, Oskar Schlemmer, Joan Mitchell, Paul Thek, Anselm Kiefer und Arnulf Rainer. In den Kunstzeitschriften art – Das Kunstmagazin und Weltkunst veröffentlichte Presler umfassende thematische Aufarbeitungen. Er hatte Forschungsaufenthalte in Oslo, Silkeborg (DK), Washington, Davos, Genf, Zürich, Albissola, Hamburg, München, Nürnberg, Leipzig, Stuttgart. Im Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schrieb er WARUM-INTERVIEWS über berühmte Sportgrößen: Kurt Bendlin, Boris Becker, Steffy Graf. Er publizierte zu den europäischen Kupferstichkabinetten in Basel, Wien, Berlin, Dresden sowie zu den „Zentren der Neuen Sachlichkeit“ (Karlsruhe, Berlin, Hannover, München). Im FAZ-Magazin erschienen Interviews zu Pontus Hultén, Ernst Beyeler, Werner Haftmann, Thomas Grochowiak, Roman Norbert Ketterer und Eberhard W. Kornfeld. 1995 fand er in einem Skizzenbuch den Nachnamen des Brücke-Modells Fränzi. Mit diesem Nachnamen gelang es, weitere Daten in einem kirchlichen Taufregister in Dresden zu finden, wodurch die bis dahin umstrittene Identität von Lina Franziska Fehrmann wissenschaftlich abgesichert wurde. Zudem gelang es Gerd Presler, die Identität des Brücke-Modells Marcella zusichern, ebenfalls durch das Auffinden ihres Namens in einem kirchlichen Taufregister in Dresden. 2021 legte er das Buch Am Anfang. Zeichnungen aus der Kindheit großer Künstlerinnen und Künstler vor, in dem er frühe Zeichnungen von u. a. Katharina Grosse, Maria Lassnig, Anselm Kiefer, Sam Francis, Joan Mitchell und Edvard Munch vorlegte und wissenschaftlich erschloss. Schriften (Auswahl)Publikationen(Quelle: [1])
Werkverzeichnisse
WeblinksCommons: Gerd Presler – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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