Pontus Hultén, eigentlich Karl Gunnar Pontus Hultén (* 21. Juni1924 in Stockholm; † 26. Oktober2006 ebenda), war ein schwedischer Kunsthistoriker, Universitätsprofessor, Kunstsammler, Gründungsdirektor sechs wichtiger Museen und einer der wichtigsten Ausstellungsmacher des 20. Jahrhunderts. In Fachkreisen galt er als visionär und unorthodox.
Pontus Hultén war 1996 Gründungsintendant des vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfenen Museum Tinguely in Basel. 1954 hatte er den Schweizer Maler und Bildhauer Jean Tinguely (1925–1991) in Paris kennengelernt und ihn sein Leben lang begleitet.
2005 schenkte Pontus Hultén dem Stockholmer Moderna Museet seine rund 700 Werke umfassende Privatsammlung, die er selbst in drei Sektionen einteilte: Pontus’ Freunde (mit vor allem Künstlern seiner Generation, die seit den 1950/60er Jahren neue künstlerische Konzepte entwickelten), Hultén im Spiegel (vereint sehr persönliche, dem Kunsthistoriker gewidmete Werke und Porträts, unter anderem von Roberto Matta und Piotr Kowalski) sowie Zwischen Zeichen und Zeichnung (mit sehr qualitätvollen graphischen Arbeiten, zugleich das Herzstück der Sammlung, mit Werken von Max Ernst, Kasimir Malewitsch, Marcel Duchamp und Constantin Brâncuși).
mit Henriette Hahnloser: Museum Jean Tinguely Basel. Die Sammlung. Benteli Verlag, 1996, ISBN 3-7165-1043-2. (Diese Dokumentation der Sammlung umfasst die wichtigsten Werke des bedeutenden Schweizer Eisenplastikers).
mit Mario Botta, Niki de Saint Phalle, Margrit Hahnloser, Andres Pardey: Museum Jean Tinguely Basel. Englische Ausgabe. Benteli Verlag 1996, ISBN 3-7165-1051-3. (Dokumentation der Sammlung des neu eröffneten Museums mit Berücksichtigung ästhetischer Aspekte des Museumsbaus).
mit Niki de Saint Phalle, Michel de Grèce, Ulrich Krempel: Niki de Saint Phalle. Monographie. Bilder, Schiessbilder, Assemblagen, Reliefs. 1949–2000. Benteli Verlag, 2001, ISBN 3-716-51258-3.
Literatur
Lars Nittve (Vorw.): Sammlungen. The Pontus Hultén Collection. Stockholm, Moderna Museet, Stockholm 2004. 447 S. (mit zahlreichen aufschlussreichen Briefen, Fotos und Andenken).
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH (Hrsg.): Das gedruckte Museum von Pontus Hulten. Kunstausstellungen und ihre Bücher. Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 1996, ISBN 3-89322-833-0.