Eine Gemeinschaftssiedlung (hebräisch יישוב קהילתי Jischuw Kehilati) ist eine genossenschaftlich organisierte Ortschaft in Israel, die nicht landwirtschaftlich tätig ist. Im Gegensatz zu einem Kibbuz oder einem Moschav ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bewohnern nur sehr locker. Die meisten Bewohner arbeiten außerhalb der Siedlung.
Eine Gemeinschaftssiedlung ist eine Genossenschaft, in der alle Bewohner Mitglied sind. Die Grundstücke der gesamten Siedlung gehören einer Gesellschaft, in der Regel dem jüdischen Nationalfonds oder der Israelischen Land Administration (ILA). Die einzelnen Parzellen und Immobilien werden an die Mitglieder der Genossenschaft nur verpachtet oder vermietet. Eine Gemeinschaftssiedlung ähnelt einer Wohnungsbaugenossenschaft in der Größe einer ganzen Siedlung.
Die Bewohner zahlen eine eigene Abgabe an das Komitee der Gemeinschaftssiedlung, die damit öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätte, Synagogen, Lebensmittelgeschäfte, Sportanlagen und Schwimmbäder finanziert.
Die Gemeinschaftssiedlungen bieten hohen Lebensstandard und hohe Lebensqualität, einschließlich eines Privathauses, mit einem religiösen Standort sowie eine starke Gesellschaft mit gemeinsamen Werten, aber ohne den Sozialismus, den Kibbuzim und Moshavim typisieren.
Die Siedlungen sind in der Regel relativ klein, zwischen hundert und tausend Einwohner. Einige sind sogar noch kleiner, mit weniger als 30 Einwohnern.
Gemeinsame Merkmale
Die meisten Gemeinschaftssiedlungen sind klein und haben nicht mehr als einige hundert Einwohner. Sie sind damit zu klein, um eine eigene Kommunalverwaltung zu bilden. Sie gehören meist einer Regionalverwaltung an. Verwaltet wird die Gemeinschaftssiedlung durch ein lokales Komitee, das für einzelne Aufgaben Ausschüsse bilden kann.
Die Gemeinschaftssiedlungen bestehen meist aus von der Genossenschaft finanzierten Einfamilienhäusern.
Die Einwohner sind in der Regel sehr am Leben innerhalb der Gemeinschaftssiedlung beteiligt.
Ein Standort außerhalb dicht besiedelten städtischen Gebieten, inmitten einer natürlichen Landschaft
Will jemand in einer Gemeinschaftssiedlung ein Haus erwerben oder ein Unternehmen eröffnen, benötigt er die Zustimmung der Bewohner. Dies erfolgt in der Regel über einen Zulassungsausschuss.
Auf die Auswahl neuer Mitglieder haben die Einwohner einer Gemeinschaftssiedlung großen Einfluss. Sie können bestimmte Vorstellungen haben, die die neuen Mitglieder haben sollen oder nur die Annahme Gleichgesinnten ermöglichen. Dazu gehören ethnische Zugehörigkeit, religiöse Vorstellungen, Familienstand, gemeinsame Ideologie, Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation, sozialen Schicht oder einer bestimmten Einwanderungsgruppe.
Geschichte
Die erste Gemeinschaftssiedlung in Israel war das 1953 gegründete Neve Monosson.
1976 wurde ein eigenständiger Verband gegründet.
Die Likudregierung förderte ab 1977 den Bau von Siedlungen in den besetzten Gebieten. Sehr oft sind sie Gemeinschaftssiedlungen.
2010 gab es etwa 170 Gemeinschaftssiedlungen in Israel.