Die Regionalverwaltung Eschkol (hebräisch מוֹעָצָה אֵזוֹרִית אֶשְׁכּוֹל Mōʿatzah Asōrīt Eschkōl, deutsch ‚Regionaler Rat Eschkol‘) ist eine Regionalverwaltung im nordwestlichen Negev in IsraelsSüdbezirk. Sie ist benannt nach dem dritten israelischenMinisterpräsidentenLevi Eschkol (1895–1969). Er gründete Meqorot, das israelische Versorgungsunternehmen, das die Wasserversorgung im Lande sichert auch für Ortschaften ohne eigene hinreichende Quellen, wie vor allem in der regenarmen nördlichen Wüste Negev. Von 1937 bis 1951 war Levi Eschkol Direktor von Meqorot.
Viele der in den 1950er Jahren entstandenen Ortschaften gründeten eingewanderte Ägypter, die wegen des dortigen Antisemitismus ihre benachbartes Heimatland verlassen mussten. Die Ortsgründungen der 1980er Jahre gehen meist auf Umsiedler zurück, deren israelische Siedlungen auf der nahen Halbinsel Sinai nach dem Israelisch-Ägyptischen Frieden aufgegeben wurden. In den 2000er Jahren gründeten Umsiedler aus israelischen Siedlungen im 2005 geräumten Gazastreifen neue Orte im Verbandsgebiet. Kurz vor Beginn des endgültigen Waffenstillstands in der Operation Protective Edge wurden am 26. August 2014 um 18:00 Uhr Ortszeit Zeʾev ʿEtzion, 55 Jahre, und Schachar Melammed, 43 Jahre, aus dem Kibbuz Nirim bei einem Angriff mit Mörsergranaten aus dem Gazastreifen getötet. Vier weitere Menschen wurden dabei verletzt.[2]
Das Gebiet Eschkols zählt weit überwiegend zum so genannten Gaza Envelope, dem Grenzgebiet von sieben Kilometer Breite entlang der Grünen Linie mit zahlreichen Einschlägen von Geschossen und mehreren kleinen Einmärschen aus dem Gazastreifen, das Israels deshalb besonderer steuerlicher Förderung unterliegt. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 traf Ortschaften im Regionalverband Eschkol. Nach israelischen Befreiung der dabei durch Hamas- und andere terroristische Kämpfer eroberten Gebiete zwischen dem 7. und 10. Oktober 2023 wurde die Zivilbevölkerung aller Ortschaften im Gaza Envelope geräumt, weshalb fast das gesamte Verbandsgebiet bis auf Weiteres unbewohnt ist, abgesehen von den drei Orten Bnei Netzarim, Urim und Zeʾelim außerhalb der Sieben-Kilometer-Zone.
Die Einwohnerzahl beträgt 15.180 (Stand: Januar 2022).
Das israelische Zentralbüro für Statistik gibt bei den Volkszählungen am 22. Mai 1961, 19. Mai 1972, 4. Juni 1983, 4. November 1995 und vom 28. Dezember 2008 für die Regionalverwaltung folgende Einwohnerzahlen an: