Am 28.[1] und 29. Juli 1855 fanden auf dem Gelände der „Hamburger Rennbahn“ die ersten Rennen statt.[2] Im Mai 1855 war auf einer Freiweide in Horn eine 3000 Ellen (=1719 m) lange Bahn planiert worden.[3] Anfang Juli wurde eine ca. 82 m lange Tribüne errichtet, die zur Hälfte überdacht und mit 12 Reihen Bänke ausgestattet war.[4] Am 28. Juli wurden 6 und am 29. Juli 9 Rennen gestartet. Die Felder waren teilweise klein.
Pferderennen waren im benachbarten Wandsbek bereits in den Jahren von 1835 bis 1846 veranstaltet worden.
Seit 1869 wird in Horn das Galoppderby (zunächst Norddeutsches Derby, dann Deutsches Galoppderby und heute Deutsches Derby) ausgetragen. Im Jahr 1870 entstand in einer Bretterbude Deutschlands erster Totalisator. Auf den Tribünen und Stehplätzen finden 50.000 Besucher Platz. Ein 1912 erbauter Tunnel, den auch Fahrzeuge passieren können, verbindet die Tribünenseite mit dem inneren Areal der Horner Rennbahn,[5] das als Freizeitpark der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Die gesamte Liegenschaft befindet sich im städtischen Besitz und wird vom Bezirksamt Hamburg-Mitte verwaltet. Das Geläuf, das Tribünengebäude und die für den Pferderennsport benötigten Flächen sind an den „Hamburger Renn-Club 1852 e. V.“ verpachtet.[6] Die Innenfläche ist als „Freizeitpark Horner Rennbahn“ eine öffentliche Grünanlage, die ebenfalls vom Bezirksamt Hamburg-Mitte verwaltet wird. Sie ist außerhalb der Derby-Woche frei zugänglich.
Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg prüft, die beiden Pferderennbahnen der Stadt (Traber in Bahrenfeld und Galopper in Horn) auf der Horner Rennbahn zusammenzulegen. Der vorläufige Masterplan von 2010 sieht bei der Zusammenlegung eine völlige Umgestaltung der Liegenschaft vor.[7][8]
Einrichtungen
Die Horner Rennbahn beherbergt eine der ältesten Minigolf-Anlagen in Hamburg (in Betrieb seit 1970).
Neben dem Minigolfplatz und einer Gaststätte, dem Führring und dem Absattelring sind noch das „Spielhaus ‚Horner Rennbahn‘“ und die Verwaltung des „Hamburger Renn-Clubs 1852 e. V.“ (HRC) dort ansässig.
Im Innenbereich befinden sich während der Renntage zahlreiche Catering-, Informations- und Werbestände.
Außerhalb der Derby-Woche bietet der vom Geläuf umgrenzte Freizeitpark Sportflächen für Basket- und Fußball sowie eine Skaterfläche. Zudem gibt es zwei offizielle Grillplätze, den Rennbahnsee sowie weitläufige Rasenflächen mit Parkbänken.
Im südlichen Bereich befindet sich eine umzäunte Hundezone nach § 8 (3) 1 Hamburgisches Hundegesetz (auf dem gesamten Areal herrscht ansonsten Leinenzwang).[9]
↑Das Datum 27. Juli 1855, das u. a. auf der Website „Rennbahn-Historie“ des Hamburger Renn-Clubs zu lesen ist, ist falsch, da die Rennen wegen schlechten Wetters für den 27. abgesagt worden waren. (Siehe unten: Hamburger Nachrichten vom 30. Juli 1855)
↑Hamburger Rennbahn. Erster Tag. In: Hamburger Nachrichten. 30. Juli 1855, S. [2]–[3], (Digitalisat)
↑Städtische Notizen. In: Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. 23. April 1855, S. [3], (Digitalisat)
↑Städtische Notizen. Das diejährige hiesige Pferderennen … In: Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. 9. Juli 1855, S. [3], (Digitalisat)