Friedrichswerderscher Friedhof Ansicht aus der Bergmannstraße
Der Friedhof der Friedrichswerderschen Gemeinde befindet sich an der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg . Er wurde am 17. Januar 1844 eingeweiht und umfasst eine Fläche von 30.800 Quadratmetern. Die Kapelle wurde erst 1875/76 erbaut.
Seine Begrenzung nach Osten bildet der Friedhof IV der Gemeinde Jerusalems- und Neue Kirche , nach Westen der Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde . Zusammen mit diesen und dem Luisenstädtischen Friedhof gehört er zum Komplex der Friedhöfe an der Bergmannstraße , die vor einigen Jahrzehnten durch Durchbrüche miteinander verbunden wurden.
Der Friedrichswerdersche Friedhof ist der zweite, aber der erste eigenständige Friedhof der Gemeinde, nachdem man sich zuvor den Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden geteilt hatte. Deshalb wird er gelegentlich auch als Friedrichswerderscher Friedhof II bezeichnet. Die Friedhofsverwaltung hat diese alte Streitfrage mit einem Eingangsschild Friedrichswerderscher Friedhof entschieden.
Die dazugehörige Kirche ist die Friedrichswerdersche Kirche in Berlin-Mitte , ein Bauwerk von Karl Friedrich Schinkel , das nach schweren Kriegszerstörungen zunächst von der DDR , 1997 dann mit besserem Material erneut restauriert wurde. Sie wird seit 1987 von der Berliner Akademie der Künste genutzt.
Insgesamt liegen auf diesem Friedhof, in einer Geschlossenen Kriegsgräberstätte , 174 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Einzelgräbern und 25 in einem Sammelgrab.[ 1]
Grabstätten bekannter Persönlichkeiten
Grab Beysing
Grab Schimmelbusch
Grab Reinhard
Erhaltene Gräber
Carl Busse (1834–1896), Architekt, Baubeamter, Direktor der Reichsdruckerei
Carl Ferdinand Busse (1802–1868), Architekt, Direktor der Bauakademie , Vater von Carl Busse
Hermann Clausius (1854–1925), General der Infanterie
Johann Friedrich Dieffenbach (1792–1847), Arzt, Pionier der plastischen Chirurgie (bis 2012 Berliner Ehrengrab )
Eduard Grell (1800–1886), Komponist, Direktor der Sing-Akademie zu Berlin (bis 2014 Berliner Ehrengrab ; Stele mit Porträtmedaillon von Fritz Schaper )
Paul Köthner (1870–1932), Chemiker, antisemitischer Schriftsteller
Hugo Kunheim (1838–1897), Chemiker und Unternehmer
Ernst von Leyden (1832–1910), Arzt, Begründer der Heilstättenbewegung in der Tuberkulosebekämpfung (Berliner Ehrengrab )
Max Missmann (1874–1945), Fotograf
Martin Anton Niendorf (1826–1878), Schriftsteller, Parlamentarier, Gründer der Agrarier-Partei
Adolf Nuglisch (1800–1878), Parfümeur und Seifenfabrikant, Mitgründer der Firma Treu & Nuglisch
Henriette Paalzow (1792–1847), Dichterin
Moritz Heinrich Romberg (1795–1873), Arzt, Neuropathologe (Berliner Ehrengrab )
August Selberg (1844–1935), Politiker, Stadtältester (Berliner Ehrengrab )
Conrad Heinrich Soltmann (1782–1859), Apotheker und Unternehmer
Carl Stahn (1808–1891), Prediger an der Friedrichswerderschen Kirche
Hans-Christian Ströbele (1939–2022), Rechtsanwalt und Politiker
Franz Tübbecke (1856–1937), Bildhauer, Schüler von Reinhold Begas
Karl Wilhelm Wach (1787–1845), Historienmaler
Hermann Weigand (1854–1926), Politiker, Stadtältester, Regierungsbaumeister (Berliner Ehrengrab )
Nicht erhaltene Gräber
Künstlerisch herausragende Grabmale
Julius Heese, Seidenfabrikant, historistisches Mausoleum (erb. 1897), heute als Kolumbarium genutzt
Paul Köthner (1848–1902), von Erdmann & Spindler gestaltetes Wandgrabmal im Jugendstil aus rotem Granit mit bronzener Porträtbüste und Bronzereliefs von Lilli Finzelberg
Grabstätte Rönnebeck (erb. 1878), Wandgrab mit Mosaik
Grabstätte Seeger (erb. 1862), Mausoleum
Grabstätte Spinn (erb.1893), Fabrikantenfamilie, Mausoleum in Form einer gotischen Kapelle
Siehe auch
Literatur
Dagmar Girra, Ralph Jaeckel, Heike Laubrich, Heidrun Siebenhühner, Hans-Jürgen Mende : Friedrichswerderscher Friedhof II / Ein Friedhofsführer . Edition Luisenstadt, Berlin 2004, ISBN 3-89542-141-3 .
Weblinks
52.486388888889 13.403888888889 Koordinaten: 52° 29′ 11″ N , 13° 24′ 14″ O
Einzelnachweise
↑ SenUVK (Hrsg.): Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – Bestand an Einzelgräbern und Sammelgräbern . 8. Januar 2020, S. 4 .