Ferrières-en-Gâtinais
Ferrières-en-Gâtinais ist eine französische Gemeinde mit 3794 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Loiret in der Region Centre-Val de Loire. In Urkunden des Mittelalters lautete der Name auch Monasterium Bethlehem sive Ferrariarum, später – bis zum Jahr 2001 – hieß der Ort einfach Ferrières. LageFerrières-en-Gâtinais liegt am Flüsschen Cléry, einem Nebenfluss des Loing und liegt etwa 105 Kilometer südöstlich von Paris und ca. 100 Kilometer nordöstlich von Orléans. Die nächstgelegene größere Stadt ist Montargis (etwa 14 Kilometer südlich). Bevölkerungsentwicklung
Das anhaltende Bevölkerungswachstum der Kleinstadt in den letzten Jahrzehnten hat viel damit zu tun, dass Ferrières am Schnittpunkt dreier Autobahnen (A 6, A 19 und A 77) liegt. WirtschaftAufgrund der günstigen Verkehrsanbindung (es gibt auch einen Bahnhof an der Strecke Paris – Montargis) und günstiger Grundstückspreise haben sich in der im Jahre 1970 geschaffenen Zone Industrielle von Ferrières verschiedene kleinere und mittelständische Unternehmen angesiedelt. Seit dem 13. Jahrhundert spielte die Safrangewinnung eine wichtige Rolle im Leben der hier ansässigen Bevölkerung; es ist bekannt, dass Ludwig XIV. den Safran aus dem Gâtinais hoch schätzte. Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Safranproduktion – teilweise auch aus touristischen Gründen – wiederbelebt. Außerdem gab es bis ins 19. Jahrhundert hinein am Ortsausgang mehrere Gerbereien. GeschichteSteinzeitliche Funde aus der Gegend um Ferrières zeigen, dass das Gebiet bereits in prähistorischer Zeit von Jägern und Sammlern durchstreift wurde. In der Antike lag Ferrières am sogenannten Chemin de César, einer wichtigen Ost-West-Verbindung in der Mitte Frankreichs. Es war also bereits ein bekannter und wichtiger Platz, an dem die Mönche des frühen Mittelalters ihr Kloster gründeten, welches dann zum Kern der allmählich sich entwickelnden Ortschaft wurde. Während die Abtei in ihren Entscheidungen weitestgehend unabhängig war, war die ehemalige Pfarrei St-Eloy von Ferrières dem Erzbistum Sens im Norden Burgunds unterstellt. Seit dem Jahr 1802 gehört Ferrières zum Bistum Orléans. Sehenswürdigkeiten
BedeutungDie Abtei von Ferrières gehörte im Mittelalter aufgrund ihrer langen und königlichen Geschichte zu den wichtigsten Klöstern Frankreichs; mehrere Päpste hielten sich dort zeitweise auf und ihr Skriptorium war im damaligen Europa weithin bekannt. Durch das Ausbleiben der Pilger infolge der vielfältigen Kriegszerstörungen sank ihr Ruhm jedoch in Vergessenheit, so dass sie heute nur noch wenigen bekannt ist. Durch ihr ungewöhnliches Vierungsoktogon steht sie möglicherweise in architektonischer Verbindung zur Pfalzkapelle Karls des Großen in Aachen und zur etwa 350 Kilometer entfernten Abtei Charroux. Literatur
WeblinksCommons: Ferrières-en-Gâtinais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|
Portal di Ensiklopedia Dunia